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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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großen Haus?“
    Mistletoe schnurrte. Die grünen Augen gaben der Katze einen weisen Ausdruck. Als Holly den Fön auf ihr Fell richtete, schloss diese vor Behagen die Lider.
    Mistletoe liebte die Wärme des Geräts. Stundenlang konnte sie so liegen, sich wärmen und verwöhnen lassen. Ihr Schnurren brummte so tief wie der Apparat. Nach einigen Minuten stellte Holly den Fön ab. Mit der feuchten Nase stupste Mistletoe gegen Hollys Hand, als forderte sie mehr.
    „Warte, bis du deine Babys hast“, vertröstete sie Holly.
    Daraufhin reckte Mistletoe sich und legte den Kopf auf die Vorderpfoten, um auf dem Tisch ein Nickerchen zu halten.
    „Schlaf ruhig“, sagte Holly und sah erneut in den Spiegel. Ihre Nase war noch rot, aber die Augen waren schon wieder etwas abgeschwollen. Die Haare waren nicht ganz trocken, aber das dauerte sowieso ewig. Sie band sie locker zu einem Pferdeschwanz zurück und verließ das Bad. Zuerst wollte sie nach Jordan sehen und danach zu Ende kochen.
    Im Flur hörte sie einen gedämpften Fluch aus dem Arbeitszimmer. Als sie eintrat, lief Jordan mit nacktem Oberkörper im Raum auf und ab, den Mund schmerzverzerrt und einen Arm fest an den Körper gepresst.
    „Was ist passiert?“, fragte sie und lief zu ihm.
    „Ich habe die Fußleisten gestrichen. Zumindest habe ich damit angefangen. Aber dann hat sich dieser Muskel im Rücken eingeklemmt.“ Er verzog das Gesicht bei dem Versuch, den Arm zu strecken.
    Holly trat hinter ihn und berührte sein Schulterblatt. Der verhärtete Muskelstrang war deutlich zu spüren. „Früher habe ich meine Mutter massiert“, sagte sie. „Soll ich es mit dir machen?“
    Mit einer Grimasse drehte er sich zu ihr um. „Ich habe viel zu viele Schmerzen, als dass du irgendwas mit mir machst.“
    Verständnislos starrte sie ihn an. „Du willst nicht, dass ich deinen Rücken massiere?“
    „Doch, das wäre toll.“
    „Warum hast du dann gesagt …“
    Mit einer Handbewegung schnitt er ihr das Wort ab. „Witz. Schlechter Zeitpunkt. Vergiss es.“ Er sah sich im Zimmer um. „Wo soll ich hin?“
    „Leg dich aufs Bett.“ Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde sie verlegen. Zum Glück folgte er ihrer Anweisung, ohne sie dabei anzusehen.
    Im Bad neben seinem Zimmer fand sie eine Flasche Körperlotion. Als sie zurückkam, bemühte sie sich, seinen Anblick zu verdrängen: wie er mit nacktem Oberkörper ausgestreckt auf den sauberen weißen Laken dalag. Ihr Magen fühlte sich seltsam an, wie nach einem leichten elektrischen Stoß.
    Er ist verletzt, er hat Schmerzen und braucht deine Hilfe, ermahnte sie sich. Das hier war rein medizinisch. Sie wollte seinen Schmerz lindern und nicht bizarren Fantasien hinterherhängen.
    Langsam trat sie ans Bett. Seine Augen waren geschlossen, und eine dunkle Locke fiel ihm in die Stirn. Das Zucken in seinen Mundwinkeln war das einzige sichtbare Zeichen für seinen Schmerz.
    Holly setzte sich auf die Bettkante, gab etwas Lotion auf ihre Hand, wandte sich seinem Rücken zu und legte die Hände auf seine Haut.
    Er war heißer, als sie erwartet hatte. Während sie die verhärteten Muskeln knetete, trat ein Teil ihres Bewusstseins zurück und registrierte die Unterschiede. Die Haut ihrer Mutter war dünn gewesen, ihr Rücken schmaler, die Muskeln leicht zumanipulieren. Jordan dagegen war die pure Männlichkeit im besten Alter. Sehnige Muskelstränge forderten ihre geübten Hände heraus. Sie drückte mit den Handflächen auf die Knoten, um die Milchsäure und damit den Schmerz herauszupressen.
    Mithilfe ihres ganzen Körpergewichts lehnte sie sich ihm entgegen und erhöhte so den Druck. Ihr Geist spaltete sich in zwei Teile. Die eine Hälfte war die Krankenschwester, die zufrieden die leichte Entspannung seines verkrampften Körpers registrierte. Dieser Teil erlaubte ihr, sich auf seine schmalen Hüften zu setzen, um mehr Kraft für die Massage aufzubauen. Der andere Teil – die schüchterne, unerfahrene Frau – schrie angesichts dessen, was gerade geschah. Sie konnte nicht fassen, was sie da tat, auf seinem Bett, in seinem Zimmer, mit nur ein paar dünnen Stoffschichten zwischen ihnen.
    Sie bewegte sich langsam, begann tief im Kreuz und strich von dort den Rücken hinauf. Während der Arbeit versuchte sie auszublenden, wie sich die Rundung seines Hinterns intim an sie presste. Auch ihren ausgetrockneten Hals verdrängte sie, genauso wie den fast unkontrollierbaren Drang zu kichern. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte

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