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Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Mistelzweig und Weihnachtskuesse

Titel: Mistelzweig und Weihnachtskuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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hochschleppte.
    „Frag deine Frau“, erwiderte Elizabeth.
    Mit dem Baumende in der Hand folgte Travis am Fuß der Treppe. „Frau“, rief er Elizabeth zu, und sie brach in Gelächter aus.
    Gefolgt von Austin, der einen Baumständer hereintrug, ging Holly den Männern voran ins Haus. Zehn Minuten später hatten sie die Tanne vor das Erkerfenster im Wohnzimmer gestellt. Nur fünf Minuten danach waren die übrigen Bäume auf den Autodächern vertäut, und alle waren fort.
    Holly sah nach Jordan, der gerade mit einer Grimasse vom Sofa aufstand. „Ich bin müde“, sagte er. „Macht es dir etwas aus, wenn wir den Baum erst morgen schmücken?“
    „Überhaupt nicht. Ich mache mir Sorgen um dich.“
    Er schenkte ihr ein schwaches Lächeln. „Es wird schon gehen. Ich muss mich nur ausruhen.“
    Noch einmal ging die Haustür auf, und Louise trat ein. „Was für ein Tag“, seufztesie. „Die kleinen Racker haben mich in Grund und Boden gerannt.“
    Jordan versteifte sich. War etwas passiert, das ihn aufgebracht hatte?
    „Ich habe etwas Baumschmuck vom Laden mitgebracht“, sagte Holly. „Bevor ich es vergesse, bringe ich ihn besser gleich herunter.“ Sie winkte Louise zu und lief zur Treppe.
    „Der Baum sieht hübsch hier drinnen aus“, sagte Louise.
    Darauf schnaubte Jordan wütend.
    Ganz instinktiv verlangsamte Holly nach den ersten Treppenstufen ihre Schritte. Etwas würde geschehen. Sie spürte es.
    „Möchtest du, dass ich die Lichter noch heute Abend anbringe?“, fragte Louise mit leicht gedämpfter Stimme, während sie ins Wohnzimmer ging.
    „NEIN!“, BRAUSTE JORDAN AUF. „HAST DU NICHT SCHON GENUG GETAN? HALT DICH EINFACH NUR AUS MEINEM LEBEN RAUS!“

11. KAPITEL
    Sobald die Worte heraus waren, hätte Jordan sie am liebsten gleich wieder zurückgenommen. Ausgerechnet jetzt damit anzufangen, war ein großer Fehler. Sie waren beide müde, und es würde zu nichts führen.
    Aber Louise mit seinen Nichten und Neffen zu sehen, war mehr gewesen, als er ertragen konnte. Sie hatte die Kleinen herumgetragen und mit den Größeren gespielt. Alle Kinder liebten sie. Er hasste es, zu wissen, dass sie sich mit Lug und Betrug in seine Familie eingeschlichen hatte.
    Louise warf ihren Mantel über einen Stuhl neben der Wohnzimmertür. Die Wangen gerötet und die blauen Augen blitzend vor Wut, ging sie auf ihn zu. In ihrer lilafarbenen Hose und dem purpurroten Shirt bot sie kein besonders furchterregendes Bild. Aber er kannte die Wahrheit … und ihre Geheimnisse.
    Einen knappen Meter vor ihm blieb sie stehen, stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn an. „Mir reicht’s, Jordan. Seit fast einem Monat bin ich hier. Ich habe deine ruppigen Bemerkungen, die Sticheleien und schiefen Blicke satt. Dein Verhalten stinkt zum Himmel. Wenn du etwas zu sagen hast, dann sei ein Mann und sag es.“
    Lange starrte er sie einfach nur an. „Das willst du nicht hören“, sagte er schließlich mit gesenkter Stimme.
    „Versuch’s doch. Oder kannst du nur gut schikanieren?“
    Ihre Spitze zeigte die gewünschte Wirkung. Er kochte vor Wut. Ein letztes Mal rang er noch um Selbstkontrolle, dann gab er auf. „Ich mag dich nicht, Louise. Schon lange nicht.“
    „Warum nicht?“, fragte sie anscheinend ehrlich verwirrt. „Habe ich dir je etwas getan?“
    „Du hast meine Familie zerstört.“
    Daraufhin starrte sie ihn an, als wäre er verrückt. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    Damit er sehen konnte, wie sie endlich die Wahrheit sagte, konzentrierte er all seine Aufmerksamkeit auf ihr Gesicht. „Ich weiß von deiner Affäre mit meinem Vater.“
    Und seine Erwartungen wurden erfüllt. Kreidebleich sank Louise auf das Sofa hinter ihr. „Mein Gott“, murmelte sie. „Nach all den Jahren. Wie hast du es herausgefunden?“
    „Das ist egal. Der Punkt ist, dass ich weiß, was du getan hast.“
    Ihr Versuch zu lächeln, misslang. Dafür zitterten ihre Lippen zu sehr. „Was ich getan habe? Das hört sich an, als hätte ich die Affäre geplant. Aber das habe ich nicht. Ich war erst siebzehn, noch in der Highschool … und Jungfrau“, fügte sie mit abgewandtem Blick hinzu.
    Sie holte tief Luft. „Er kam zu uns an die Highschool und erzählte uns etwas über Alkohol am Steuer. Ich saß in der ersten Reihe. Natürlich war dein Vater viel älter als ich, aber er war ein stattlicher charmanter Mann. Er lächelte mich an und …“
    „Erspar mir die Details.“
    Louises Rücken versteifte sich. „Also gut. Wie du

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