Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
Vom Netzwerk:
Schülerzeitung managen wird, ist nämlich genauso ein überzeugter Graffitikünstler wie Mira und ich. »Ich bin mir sicher, dass er schon bei dem Wort Schminktipps einen grässlichen Hautausschlag bekommen wird!«
    Als wir im SMV-Zimmer aufkreuzen, sind schon viele Redaktionsmitglieder da. Auch Amanda hat sich auf eine der vorderen Bänke gesetzt und feilt, betont lässig, an einem ihrer Fingernägel herum. Wenn es einen Zusammenhang zwischen Nagellänge und Intelligenz gäbe, wäre sie fein raus.
    Herr Herold stellt sich zu uns und schaut in die Runde. »Und? Habt ihr in den Osterferien noch neue Ideen sammeln können?«
    Haben wir und Herold ist begeistert. Nur als Amanda mit ihrer Oberwahnsinnsidee ankommt, schaut er doch ein bisschen schräg.
    »Schminktipps?«, fragt er vorsichtig. »Für Jungs und Mädchen?«
    »Nein, natürlich nur für Mädchen!« Amanda verdreht genervt die Augen. »Manche Schülerinnen sehen voll schlecht geschminkt aus und ich meine, da kann man doch mal was …«
    »Ich finde das bescheuert«, unterbricht sie Johanna aus der Achten. »Wer sich für so was interessiert, kann sich ja die entsprechende Zeitschrift kaufen, aber in die Schülerzeitung gehört das nicht!«
    »Das finde ich auch«, sage ich und schaue Amanda angriffslustig an. Diese Zicke hat hier echt nichts verloren.
    Amanda steht auf, klemmt sich ihre Tasche unter den Arm und mustert uns verächtlich. »Na bitte. Ganz wie ihr meint«, sagt sie mit einem spitzen Mündchen. »Bei den meisten von euch hier ist ohnehin alles zu spät. Wenn ich mir zum Beispiel die liebe Karo so ansehe …« Sie bleibt kurz vor mir stehen und schaut mich mit hochgezogenen Brauen an. »Da wundert es mich wirklich nicht, dass sie immer noch solo ist. Und ich befürchte, dass sich das bei ihr auch nicht so schnell ändern wird!« Dann ist sie verschwunden.
    Es ist kurz still im SMV-Zimmer, bis Fabian aus der Neunten sich räuspert.
    »So. Jetzt, wo diese blöde Schminkkuh verschwunden ist, sollten wir uns endlich mal den wichtigen Themen der Schülerzeitung widmen.«
    Wir lachen alle, aber ich merke, dass es bei mir nicht wirklich locker klingt. Innerlich koche ich vor Wut und würde Amanda am liebsten auf der Stelle umbringen. Auf ganz langsame Art.
    »Vielen Dank für die wunderbare Überleitung, Fabian«, grinst Herr Herold. »Wir werden in nächster Zeit die Homepage unserer Schülerzeitung etwas aufpeppen.« Er zeigt nun auf Mira und mich. »Zum Glück müssen wir da nicht auf Lippenstift und Wimperntusche zurückgreifen, sondern haben diese beiden Zeichentalente, die uns dabei unterstützen werden.«
    Die anderen Redaktionsmitglieder finden die Idee gutund wir einigen uns darauf, dass wir die Links und den Namen unserer Zeitung, P@usenbrot , als Graffiti gestalten werden. Das wird bestimmt super und ich merke, dass meine Laune sich wieder bessert.
    Als wir bei der Firma Grüner vom Rad steigen, haben wir schon jede Menge Entwürfe im Kopf und freuen uns auf die Arbeit.
    »Ihr scheint ja gut drauf zu sein!« Miras Freund Fynn taucht plötzlich neben uns auf und nimmt Mira in die Arme.
    »Ja klar!«, sagt meine Freundin und gibt ihrem Orlando-Bloom-Doppelgänger einen Kuss auf die Nase. »Und jetzt, wo ich dich sehe, bin ich sogar so gut drauf, dass ich …«
    Der Rest des Satzes geht unter in einem langen Kuss und ich mache mich am Zahlenschloss meines Fahrrads zu schaffen. Sofort fällt mir die Zahl 2520 wieder ein. Und die fiesen Bemerkungen von Amanda. Verdammt, ich werde nicht zulassen, dass diese blöde Schnalle mir den Nachmittag versaut. Nur weil ich jetzt noch keinen Freund habe, muss ich ja nicht gleich enden wie Frau Kunert, die durchgeknallte Nachbarin von Mira, die mit ihrem Kanarienvogel Hansili zusammenwohnt.
    Da Mira und Fynn sich noch immer im Schmuserausch befinden, klopfe ich meiner Freundin auf die Schulter. »Hey, ihr beiden! Darf ich euch kurz darauf aufmerksam machen, dass wir zum Geschäftemachen hier sind und nicht, um einen Rekord im Dauerknutschen aufzustellen?«
    Mira sieht mich grinsend an. »Tschuldigung. Bin schonda!«, und dann gehe ich mit den beiden Turteltäubchen in die Fertigungshalle, wo Fynns Onkel schon auf uns wartet.
    »Na Gott sei Dank!«, ruft er, als er uns sieht. »Ich hatte schon Angst, dass mein Neffe mir einen Strich durch die Rechnung macht und eine der Künstlerinnen so durcheinanderbringt, dass sie nicht mehr sprayen kann!« Er schüttelt uns die Hand und sieht mich verschwörerisch an. »Ein

Weitere Kostenlose Bücher