Mister Traumprinz (Doppelband)
Cousine von Amanda, diemit seiner Schwester befreundet ist. »Mit anderen Worten: Amanda hat eine Menge Scheiß in Umlauf gebracht!«
»Und warum meinte diese Susi, dass du so geschickte Hände hast?« Ganz kann ich das alles immer noch nicht glauben.
»Ich hab ihr im Sommer mal das Fahrrad repariert«, sagt Fynn. »War eine ziemlich komplizierte Sache, aber ich hab es hinbekommen.« Er sieht mich von der Seite an. »Glaubst du mir das?«
Ich nicke. »Tut mir leid, dass ich dich falsch eingeschätzt habe«, murmle ich. »Aber alles passte plötzlich zusammen und da kamen mir doch eine Menge Zweifel.«
Fynn lässt sich von der Balustrade rutschen und stellt sich vor mich hin. »Kann ich verstehen«, sagt er leise. »Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hätte ich wohl auch falsche Schlüsse gezogen. Karo hat mir vorhin schon einiges erzählt.«
Ich atme laut aus. »Wenn die nicht gewesen wäre, wäre Amanda schon längst tot und begraben.«
»Das wär aber auch Mist«, sagt Fynn. »Dann könnte ich dich nur ein Mal im Monat im Knast besuchen, und das ist mir viel zu wenig!« Er streicht mir zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht. »Und mein Onkel wäre sicher auch enttäuscht, denn er freut sich schon so, dass ihr seine Wände verschönert.«
Sein Gesicht ist nun ganz dicht vor mir und er küsst mich leicht auf die Lippen. Dann nimmt er mich in seine Arme. Ich traue mich kaum weiterzuatmen. Wieder spüre ich seine sanften Lippen und kurz danach treffen sich unsere Zungen.Zuerst zaghaft, dann ist es wieder wie ein Tanz. Ein Tanz, der jeden weiteren Gedanken aus meinem Kopf verscheucht, der nur schöne Gefühle zulässt.
Nach unserem ersten Kuss schaut Fynn mir tief in die Augen. »Du kannst wirklich zaubern, Mira-Miracle«, flüstert er.
Ich ziehe ihn fester an mich heran. Es wird bald Winter werden in Hellenburg, aber ich weiß, ich werde nicht frieren. Nicht, solange Fynn an meiner Seite ist.
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ALLE STERNE STEHEN
AUF LIEBE
Ausgerechnet am Montag:
Schlechte-Laune-Planet Saturn zieht dich ganz
schön runter. Nur nicht die Nerven verlieren!
E s ist einfach nicht zu fassen! Sogar Gerade a und Gerade b haben eine Beziehung miteinander. Sagt zumindest unser Mathelehrer Trautner, der vor der Klasse herumhampelt und Sachen an die Tafel schreibt, die sowieso keinen von uns interessieren. Von verstehen mal ganz zu schweigen. Nun, da haben es diese beiden Geraden eindeutig besser als ich. Ich laufe nämlich schon verdammt lange auf diesem Planeten herum, ohne je eine Beziehung gehabt zu haben. Weder zu einer anderen Geraden noch zu einem Jungen. Allein schon in diesem Jahr kommt einiges zusammen: 31 Tage für den Januar plus 28 für den Februar plus 31 für den März und 15 für den April. Macht zusammen 105 Tage oder unglaubliche 2520 Stunden. Und anscheinend ist kein hübscher Typ in Sicht, der sich für mich, Karoline Faber, interessiert.
Da hat es meine beste Freundin Mira schon besser. Statt sich um mathematische Weisheiten zu kümmern, ist sie dabei, wunderschöne Graffiti mit dem Namen ihres Liebsten zu entwerfen: Fynn. Graffiti zeichnen ist sowieso eine unsererabsoluten Lieblingsbeschäftigungen. Wenn nicht irgendwelche lästigen Lehrer uns davon abhalten.
Und überhaupt: Mathelehrer sollten hübsch sein, überlege ich mir, während ich meinen ganz persönlichen Addierungen weiter nachgehe. Sie sollten sogar sehr hübsch sein, damit man sich wenigstens an ihrem Anblick erfreuen kann, wenn man schon nicht kapiert, was sie einem da so alles erzählen. Aber dieses Ziel wird der Trautner in diesem Leben wohl nicht mehr erreichen: Er hat eine Halbglatze, eine käsige Gesichtsfarbe, trägt schlabberige Jeans und einen karierten Pulli, der längst einen Ehrenplatz im Hellenburger Heimatmuseum verdient hätte.
»Und, Karoline? Zu welchem Ergebnis bist du gekommen? Wie groß ist Winkel b?« Mist. Trautner steht plötzlich direkt vor unserer Bank und schaut mich mit seinem berühmten Sind-wir-denn-auch-alle-bei-der-Sache?- Blick an.
Ich gucke schnell auf den Zettel vor mir. »2520 Grad«, sage ich, möglichst lässig.
Meine beste Freundin Mira schaut mich mit großen Augen an. »Spinnst du?«, fragt sie leise.
Genau diese Frage scheint auch unserem Mathelehrer auf der Zunge zu liegen. »Karoline Faber, darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass ein ganzer Kreis höchstens 360 Grad haben kann? Sogar in Schaltjahren?«, fragt Trautner in einem ätzenden Tonfall. »Obwohl ich
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