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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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provozieren!«
    »Das sind übrigens diese Künstler , die das bunte Zeug fürdie Bühne gemacht haben«, sagt Amanda, die nun das Wort an das blonde Mädchen gerichtet hat. Sie spricht das Wort Künstler aus, als wollte sie Oberidioten sagen. Sie will gerade weiterlästern, merkt aber, dass ihr keiner mehr zuhört, denn ein Mann auf der Bühne hat sich das Mikro geschnappt und bittet um Aufmerksamkeit.
    »Es war nicht leicht, einen Sieger zu bestimmen«, sagt der Typ, dessen Haare zu einem langen Zopf zusammengebunden sind. »Aber nach einigem Hin und Her haben wir uns nun doch entschieden!« Er langt in seine Lederwestentasche und zieht einen Umschlag hervor. »Die Gewinner des Abends sind …« Er macht eine kleine Kunstpause. »Die Waggling Walls ! Herzlichen Glückwunsch!«
    In der Halle bricht nun riesiger Jubel aus und alle schreien durcheinander. Auch Karo stößt eine Faust in die Luft, während ich neben ihr stehe und dämlich grinse.
    »Komm, wir gehen nach vorne!«, ruft sie mir zu. »Da will ich mit dabei sein!«
    Wir stellen uns etwas abseits hin, sodass wir die Preisverleihung gut mitverfolgen können. Amanda und ihre Gefolgschaft steht natürlich ganz vorne an der Bühne und kriegt sich gar nicht mehr ein. Ich könnte sie alle miteinander erwürgen, versuche aber, nach wie vor ruhig zu bleiben.
    Als die Bandmitglieder noch eine Zugabe gegeben und eine Urkunde bekommen haben, möchte ich am liebsten gehen, aber Karo schüttelt den Kopf.
    »Wir werden den Jungs auf jeden Fall gratulieren«, sagtsie und zieht mich mit nach vorne. Die Waggling Walls stehen in einer dichten Traube von Fans und strahlen über das ganze Gesicht.
    Wir haben sie fast erreicht, als ich Fynn rufen höre: »Wo ist Mira denn? Hat jemand die Mira gesehen?«
    »Die Mira?« Amandas schrille Stimme überschlägt sich etwas. »Die geht doch jetzt mit dem Florian! Und die sind, glaube ich, schon gegangen!«
    In diesem Moment spüre ich, wie bei mir die Sicherungen durchbrennen, und bevor ich weiß, was ich tue, stehe ich vor meiner Erzfeindin und knalle ihr eine, mitten ins Gesicht. »Damit du nicht so schnell vergisst, wo ich wirklich bin, du miese Ratte!«, rufe ich und das Letzte, was ich registriere, ist der entsetzte Blick von Amanda, die sich die rechte Wange hält. Dann habe ich nur noch einen Gedanken: Nichts wie weg hier!
    Zum Glück finde ich meine Jacke zwischen den vielen anderen sofort und ziehe sie an, während ich weitergehe. Draußen laufe ich los, ohne ein festes Ziel zu haben. Hauptsache, ich kann mich bewegen, sonst platze ich noch vor aufgestauter Wut. Der Regen hat zum Glück nachgelassen, aber es hat angefangen zu stürmen. Genau passend zu meiner Stimmung. Ich stecke die Hände in die Taschen meines Anoraks und stemme mich gegen den Wind. Ich weiß gar nicht, wie lange ich schon so gelaufen bin, als ich mich plötzlich am Anfang vom Stadtpark wiederfinde. Ausgerechnet … Da, wo alles seinen Lauf nahm und wo auch alles in die Hose ging. Ich hole tief Luft und überlege: Wird sich meine Launenoch verschlimmern, wenn ich diesen Weg nach Hause einschlage, oder ist es ohnehin schon egal, weil es wirklich nicht mehr schlimmer kommen kann? Eher wohl Letzteres. Also bitte, ein Mal Stadtpark für Mira am Freitagabend. Weil es doch beim letzten Mal so schön gewesen ist.
    »Gott sei Dank, da bist du ja«, sagt plötzlich eine Stimme vor mir. »Wir hatten eine Verabredung, weißt du noch?«
    Ich habe das Gefühl, einen Stromschlag zu bekommen: Fynn steht unter der Laterne neben unserem Pavillon und kommt jetzt auf mich zu.
    »Aber wieso bist du jetzt, ich hab gedacht, dass du …« Unzusammenhängende Sätze verlassen meinen Mund und ich schüttle den Kopf. Träume ich oder was?
    »Wir wollten uns doch nach dem Bandwettbewerb treffen?«, fragt Fynn, als wäre gar nichts passiert.
    Will der mich verarschen? Mir wird abwechselnd kalt und warm und ich fange wieder an zu stottern.
    »Aber was ist denn mit deiner Freundin und was willst du dann noch von mir?«
    Fynn legt den Arm um meine Schulter und zieht mich behutsam Richtung Pavillon. »Ich glaub, ich muss erst mal einiges klar stellen«, sagt er leise. »Oder habe ich schon gar keine Chance mehr bei dir?«
    Chance? Bei mir? »Aber, wer war das denn …«, fange ich an.
    »Eins nach dem anderen«, schlägt Fynn vor und wir setzen uns auf die Balustrade. Dann klärt er alle Missverständnisse auf: Das blonde Mädchen auf dem Bild ist seine Cousine und Susi ist wiederum eine

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