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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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es nur weitergehen?
    A ls ich am nächsten Morgen wach werde, bin ich völlig durcheinander. Liegt es daran, dass ich die ganze Nacht von Paul geträumt habe? Oder daran, dass wir heute Giovanni hochgehen lassen? Mmh, schwer zu sagen.
    »Eigentlich ganz normal, dass du von Paul geträumt hast«, sagt eine Stimme in meinem Kopf. »Schließlich war er gestern hier und ihr habt euch ewig unterhalten. Ist doch logisch, dass man dann mal von jemandem träumt.«
    »Dass ich nicht lache!«, höre ich eine andere, weitaus hämischere Stimme kichern. »Warum träumst du dann nicht jede Nacht von deinem Mathelehrer? Den siehst du auch fast täglich in der Schule und verbringst eine Menge Zeit mit ihm!«
    »Das ist aber etwas ganz anderes«, meldet sich Stimme Nummer eins. »Schließlich sieht der Trautner bei Weitem nicht so süß aus wie Paul und außerdem redet er nur unverständliches Zeug.«
    »So so, Paul sieht also süß aus?«, ätzt Stimme zwei gleich. »Ich dachte, er ist nur ganz nett ?«
    Ich halte mir die Ohren zu, aber die Stimmen in meinem Kopf plappern unentwegt weiter. Hilfe, was ist hier nur los?
    Ich springe aus dem Bett und setze mich an den Schreibtisch. Höchste Zeit, ein paar Grundsätze aufzuschreiben, damit diese Stimmen in meinem Kopf endlich mal die Klappe halten.

    Wichtige Grundsätze, ab sofort gültig

    1)
Konzentrier dich BITTE auf das Wesentliche im Leben.
    2)
Erst denken, dann den Mund aufmachen. Im Zweifelsfall lieber schweigen.
    3)
Es gibt Wichtigeres als Jungs (ganz bestimmt!).
    4)
Solltest du doch mal näher mit ihnen zu tun haben, siehe 2.
    5)
Paul ist
nicht süß, er ist
einfach nett. Ansonsten 1. Und 3.
    So. Jetzt muss ich mich nur noch dran halten.
    Ich gehe runter und finde meine Mutter unglaublich gut gelaunt in der Küche vor.
    »Na? Wie war es denn mit diesem Marius?«, frage ich neugierig.
    »Es war wunderschön«, sagt sie strahlend. »Wir waren erst essen und dann noch tanzen …« Summend nimmt sie frische Brötchen aus der Tüte.
    »Apropos«, sage ich, die Gunst der Stunde nutzend. »Heute Abend gibt es ein Fest in der Pestalozzischule für die Austauschschüler und da sind Mira und ich natürlich auch eingeladen. Geht das okay?«
    »Aber ja doch«, antwortet sie und deckt den Tisch. »Wie immer: bis zehn. Soll ich dich abholen?«
    Das würde mir gerade noch fehlen: Ich bin doch keine fünf mehr?!
    »Nein, danke, ich finde den Weg nach Hause schon allein!«
    »Wie du magst«, sagt meine Mutter. »Und wie war es bei dir? Frau Menger hat mir vorhin beim Bäcker erzählt, du hättest gestern Abend Herrenbesuch gehabt!«
    Na toll. Die blöde Kuh sollte sich lieber auf ihren Wurstköter konzentrieren, statt sich in mein Privatleben einzumischen.
    »Das war nur jemand für den Bericht der Schülerzeitung«, sage ich knapp. »Nichts Besonderes.«
    Soll ich Mira von Pauls Besuch erzählen? Irgendwie ist mir gar nicht danach, aber dummerweise rutscht es mir dann doch gleich heraus.
    »Paul hat dich besucht?«, fragt Mira und schaut mich an, als möchte sie einen neuen Rekord im Augenbrauenhochziehen aufstellen. »Einfach so?«
    Punkt zwei, Karo! Erst denken, dann den Mund aufmachen. Im Zweifelsfall lieber schweigen .
    »Nein, er hat mir noch Bilder vorbeigebracht«, sage ich.»Sein Scanner ist kaputtgegangen. Daher.« Ich schnappe mir eine grüne Spraydose und lege los.
    »Der Scanner war kaputt?«, sagt Mira und folgt mir »So so. Und wie war’s?«
    »O Mann, wie wird es denn wohl gewesen sein«, brumme ich und bete, dass ich nicht rot werde. »Wir haben diese Bilder eingescannt. Das war alles.«
    Mira stellt sich neben mich und lehnt sich an die Wand. »Hatte ich dir nicht gleich gesagt, dass er süß ist und sich für dich interessiert?«
    Punkt fünf, Karo! »Paul ist einfach nett«, sage ich. »Nicht mehr und nicht weniger!«
    »Könnte ich das bitte schriftlich haben, Karoline Faber?«, fragt meine Freundin grinsend. »Nur so. Für alle Fälle!«
    Gegen Mittag sind die Graffiti fertig und jede von uns um unglaubliche 100 Euro reicher.
    »Jetzt kann das Wochenende kommen«, sage ich zufrieden und klopfe auf meinen Geldbeutel. »Sollen wir uns zur Feier des Tages einen Eisbecher gönnen?«
    Aber Mira schüttelt den Kopf. »Ich muss leider gleich heim und meine blöden Hausaufgaben machen. Morgen fahren wir nämlich zu meiner Tante, und wenn ich die Sachen nicht vorher erledigt habe, darf ich heute Abend nicht auf das Fest. Und für nichts in der Welt möchte ich die

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