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Mister Traumprinz (Doppelband)

Mister Traumprinz (Doppelband)

Titel: Mister Traumprinz (Doppelband) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermien Stellmacher
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Giovanni-Aktion verpassen. Außerdem kommt Fynn natürlich auch.«
    »Schade«, finde ich und steige auf mein Fahrrad. »Ichmeine, wegen dem Eisbecher. Aber heute Abend fahren wir zusammen, oder? Holst du mich ab?«
    »Klar!«, ruft Mira. »Und das mit dem Eisbecher, das holen wir ja auch bald nach.« Sie schaut mich von der Seite an. »Wir haben da noch so eine Wette laufen. Kannst du dich daran erinnern?«
    Sehr witzig, Mira. Wirklich, zum Schreien komisch!
    Das Fest fängt um sieben an und um fünf starte ich das Programm Wir-sind-ganz-locker-drauf-und-sehen-gleich-super-aus! .
    Leider stelle ich bereits um zehn nach fünf fest, dass dieses Programm nicht mit mir kompatibel ist, und ich wünsche mir, ich hätte gar keinen Körper. Das hätte eine Menge Vorteile: Man könnte zunehmen, ohne dass es jemand bemerkt, man hätte nie einen Bad-Hair-Day, man könnte nicht rot werden und Klamottenprobleme wären unbekannt.
    Einen großen Nachteil hätte die Sache natürlich auch: Man könnte sich nicht richtig küssen …
    Da mein Körper aber nun mal vorhanden ist, muss ich mich entscheiden, in welche Klamotten ich ihn stecke. Und zwar so, dass er und ich sich sehen lassen können.
    »Warum ziehst du nicht die geblümte Bluse an?«, fragt meine Mutter, die mitten in der Entscheidungskrise zu mir hereinschaut. »Die sieht so süß aus!«
    Also echt, will ich süß aussehen? Nein! Ich will hinreißend aussehen, umwerfend gut! Wie eine, an die man sichnoch lange erinnert. Eine femme fatale , mit allem Drum und Dran, wie immer das sein mag …
    »Wolltest du gestern etwa süß aussehen?«, frage ich meine Mutter.
    Sie sieht mich unsicher an und setzt sich auf mein Bett. »Nein, du hast recht, das wollte ich nicht. Ich wollte …« Sie überlegt.
    »Hinreißend aussehen?«, helfe ich nach. »Umwerfend, oberscharf?«
    »Ja, genau!« Sie lacht und nimmt ein paar Kleidungsstücke in die Hand.
    »Entschuldige, ich habe dich gerade wie ein Baby behandelt. Gibt es wohl schon jemand, der dir besonders gut gefällt?«
    Ich schaue in den Spiegel und ziehe am Bund meiner schwarzen Hose. Warum ist das Teil so eng? »Nicht direkt«, sage ich ganz cool. »Ich möchte mich erst einmal auf das Wesentliche konzentrieren.« Dabei ignoriere ich die gackernde Stimme in meinem Kopf.
    »Das gelingt mir gerade gar nicht«, sagt meine Mutter und lässt sich auf den Rücken fallen. »Liebe Karo, ich glaube, du hast eine verliebte Mutter!«
    Ich schaue weiter in den Spiegel. Gefällt mir diese Nachricht oder eher nicht? Ich entscheide mich für eher schon . »Und wie fühlst du dich dabei?«
    »Als wäre ich wieder in deinem Alter«, seufzt meine Mutter. »Herzklopfen, Gummibeine, Watte im Kopf. Das ganze Programm.«
    »Hört das auch mal irgendwann auf?«, frage ich vorsichtig. »Ich meine, ab einem bestimmten Alter?«
    »Ich glaube nicht«, sagt meine Mutter. »Wäre auch schade, oder?«
    Ob ich das so unterschreiben kann, weiß ich allerdings nicht.
    Als Mira und ich die Pausenhalle der Pestalozzischule betreten, ist bereits der Bär los und Lotti kommt uns ganz aufgeregt entgegen. »Huhu! Hierher! Wir sind auf dem Mädchenklo und halten Kriegsrat. Schnell!« Sie zieht uns hinter sich her. »Alles läuft wie geplant!«
    Vor den Waschbecken im Vorraum der Toiletten warten schon die anderen: Sanne, Diana, Helena und Larissa, die Handys bereit zum Angriff.
    »Giovanni ist vorhin mit dieser Ämändah eingetroffen und sie sind schon in der Aula«, erzählt Lotti.
    »Sie führt sich auf, als wäre sie die Queen persönlich«, brummt Sanne. »Ich kann euch gar nicht sagen, wie ich mich drauf freue, den beiden heute Abend die Stimmung zu vermiesen!«
    Als die meisten Schüler sich in der Aula versammelt haben, klettert der Direktor der Wirtschaftsschule auf die Bühne und stellt sich hinter das Mikrofon. Auch ich schleiche leise hinein, während sich die anderen im Mädchenklo bereit machen für die ersten Attacken.
    »Liebe Schüler, liebe Gasteltern, liebe Kollegen«, legt derDirektor los. »Ich freue mich sehr, Sie, euch an diesem schönen Abend willkommen zu heißen. Morgen heißt es wieder Abschied nehmen bis zum nächsten Jahr und das wird viele von uns sicherlich sehr traurig stimmen.«
    Ja, von wegen, denke ich und gehe hinter einem großen Vorhang in Deckung. Wenn ich mich über irgendetwas freue, dann über die Tatsache, dass ich ab morgen wieder sicher sein kann, Giovanni nicht über den Weg zu laufen. Jetzt wüsste ich aber ganz gerne, wo der

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