Mister Unwiderstehlich
Tätowierstudios anrufen werde."
Lizbeth grinste. "Und ich wette, dass Charlotte letzte Nacht betrunken war und in einem dieser Tätowierstudios im East Village gelandet ist, die rund um die Uhr geöffnet sind. Und jetzt will sie, dass du ihr bestätigst, dass ihr mit diesem riesigen Schmetterling auf dem Po kein entsetzlicher modischer Fehltritt unterlaufen ist."
Ninas Augen weiteten sich. "Wirklich?" Als sie sich für eine Tätowierung entschieden hatte, war sie wenigstens nüchtern und im Vollbesitz ihres guten Geschmacks gewesen, so dass sie nur eine winzige Blume auf eine Stelle hatte tätowieren lassen, die man nur sah, wenn sie einen Bikini trug.
"Was immer es ist, solange es modisch top ist, machst du sie glücklich."
"Aber woher soll ich das wissen?"
Lizbeth stand auf und strich ihren Rock glatt. "Überlass das mir. Irgendwem wird sie erzählen, was sie letzte Nacht gemacht hat. Sie schwatzt immer, wenn sie einen Kater hat, und fünf Minuten später weiß es die ganze Redaktion. Ich werde dir die Fakten liefern, und du erfindest die Recherche."
"Aber das entspräche nicht dem Berufsethos!" protestierte Nina.
"Schätzchen, du willst doch den Job in der Redaktion, oder?"
Nina nickte zögernd. "Ja, schon. Und während du alles über Charlottes neue Tätowierung herausfindest, werde ich an meiner Anzeige arbeiten. Selbst wenn keine tolle Story daraus wird, werde ich dadurch am Samstagabend etwas Besseres zu tun haben, als meine Zehennägel zu lackieren und Kleingeld aus den Sofaritzen zu angeln."
"Das ist die richtige Einstellung!" rief ihre Freundin. "Schwing dich aufs Pony und reite!"
Nina lächelte. "Und wenn ich ganz großes Glück habe, finde ich sogar Mr. Right. Oder wenigstens einen, der ihm nahe kommt."
Die Feierabendmeute hatte sich im Jitterbug's versammelt, dem Cafe auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Attitudes-Redaktion in Soho. Es war der Lieblingstreffpunkt der Mitarbeiter, die sich dort regelmäßig zum Kaffee und Mokka einfanden, um über die unmöglichen Wünsche zu diskutieren, mit denen Charlotte Danforth sie im Lauf des Tages konfrontiert hatte. Nina hatte jedoch Wichtigeres im Sinn. Ärgerliche kleine Projekte hatten beinah jede Minute ihres Tages ausgefüllt, so dass sie sich nicht einen einzigen Moment um ihre Kontaktanzeige hatte kümmern können.
Nina ging zu ihrem Stammplatz in der Ecke, warf den Mantel über die Stuhllehne und stellte ihre Tasche auf den glatten Marmortisch. Dann schaute sie zum Tresen und winkte Martha zu, die mit einem Nicken bestätigte, dass sie Ninas üblichen entcoffeinierten Cafe au lait mit Haselnussaroma bringen würde. Nina setzte sich und breitete ihre Arbeitsunterlagen vor sich aus - die Kontaktanzeigen der letzten vier Wochen, ihren Notizblock mit ihrem Namen und dem Namen der Zeitschrift am unteren Rand jeder Seite und einem Bleistift mit einem nagelneuen Radiergummi. Außerdem hatte sie eine Liste mit Attributen für Mr. Right dabei, die sie rasch während ihrer Mittagspause erstellt hatte.
"Freundlich, rücksichtsvoll, humorvoll, spontan", las sie laut vor. "Schöne Haare, große Augen und ..."
"Einen buschigen Schwanz und gute Zähne. Schätzchen, das klingt, als würdest du für einen Spitz annoncieren, nicht für einen Mann. An deiner Stelle würde ich mich lieber für den Mann entscheiden. Der macht wenigstens nicht auf den Teppich." Lizbeth ließ sich auf den freien Stuhl fallen und seufzte dramatisch. "Du kannst dir nicht vorstellen, was für einen grauenhaften Tag ich hinter mir habe! Man hat mir Muster in Größe sechsunddreißig geschickt und Models Größe zweiundvierzig. Dem Himmel sei Dank für Klebeband. Wir haben einfach die hinteren Nähte aufgetrennt und die Sachen angeklebt."
Nina zwang sich zu einem mitfühlenden Lächeln. Sie war absolut nicht in der Stimmung, sich Lizbeths Kummer anzuhören. Sie hatte gehofft, einige Zeit allein verbringen, in Ruhe Kaffee trinken und sorgfältig ihre Anzeige formulieren zu können. Die Anzeige musste gut werden, und dazu war Gedankenarbeit nötig. "Ich wollte gerade hiermit anfangen", murmelte sie.
"Was hast du denn bis jetzt?" wollte Lizbeth wissen.
"Eigentlich ... noch gar nichts."
Lizbeth runzelte die Stirn und deutete auf Ninas Block. "Schreib auf." Sie überlegte einen Moment, dann lächelte sie. "Überschrift - Suche Mr. Right Now. Attraktive, unternehmungslustige, aktive Frau, 25, sucht verwegene n Adonis, 25-35, für wilde Wochenenden."
"Findest du nicht, der
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