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Mistreß Branican

Mistreß Branican

Titel: Mistreß Branican Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Company in die Häuser befördern läßt, wenn die beweglichen Fußwege, die sich mit einer Schnelligkeit von vier Meilen in einer Stunde fortbewegen, sich noch nicht dort befinden, so ist das sicher… nur eine kleine Verzögerung.
    Dazu kommen noch die verschiedenen Institute, die den Handel und Verkehr beleben: ein Zollamt, in dem der Verkehr mit jedem Tage wächst, zwei Banken, eine Handelskammer, eine Auswanderungsgesellschaft, große Comptoirs, zahlreiche Kanzleien, wo die großartigsten Holz-und Mehlgeschäfte abgeschlossen werden, Kirchen für die verschiedenen Religionen, drei Marktplätze, ein Theater, ein Gymnasium, drei höhere Schulen, Ruß County, Court House, Maronic and old fellows, die für die armen Kinder bestimmt sind, endlich zahlreiche andere Institute, wo die Studien bis zur Erwerbung eines Diploms an der Universität führen – und nun kann man über die Zukunft einer noch so jungen Stadt urtheilen, die für Alles sorgt, in moralischer wie in materieller Beziehung. Hat sie keine Zeitungen? Ja! Sie besitzt drei Tagesblätter, unter anderen den »Herald«, und jedes dieser Blätter giebt auch eine Wochenausgabe heraus. Müssen die Touristen befürchten, kein bequemes Unterkommen zu finden? Ohne die Hôtels niedrigen Ranges zu zählen, stehen ihnen drei prächtige Gebäude zur Verfügung, das Horton-House, das Florence-House, das Gerard-Hôtel mit seinen hundert Zimmern, während sich an dem gegenüberliegenden Ufer des Golfs inmitten von reizenden Villen in wunderbarer Lage ein neues Hôtel erhebt, das nicht weniger als fünf Millionen Dollars gekostet hat.
    Von all den Ländern des alten Continents, wie von allen Städten des neuen, woher die Reisenden in diese kleine, lebhafte Hauptstadt Südcaliforniens kommen, werden sie gastfreundlich aufgenommen, und noch Niemand hat es bereut, diese Reise angetreten zu haben – es sei denn, daß sie ihm zu kurz gewesen wäre.
    San-Diego ist eine lebhafte, bunte, geschäftige Stadt, wie die meisten amerikanischen Städte. Wenn sich das Leben an der Bewegung kenntlich macht, so kann man sagen, daß man dies dort im wahrsten Sinne des Wortes sieht.
    Die Zeit reicht kaum für das Geschäft hin. Wenn aber die Bewegung ruht, dann laufen die Stunden nur zu langsam vorüber!
    Dies fühlte Mrs. Branican nach der Abfahrt des »Franklin«. Seitdem sie verheiratet war, nahm sie an den Arbeiten ihres Gatten theil. Selbst als er nicht auf der See war, beschäftigten ihn seine Beziehungen zu dem Hause Andrew vollauf. Außer den Handelsgeschäften, an denen er sich betheiligte, hatte er den Bau des Dreimasters zu beaufsichtigen, dessen Commando er übernehmen sollte. Mit welchem Eifer, man kann sagen, mit welcher Liebe er die kleinsten Einzelheiten überwachte! Er benahm sich dabei wie ein Hausherr, der sich ein Haus bauen läßt, um sein Leben darin abzuschließen. Und noch mehr, denn das Schiff ist nicht nur das Haus, es ist nicht nur ein Werkzeug des Glückes, es ist ein Holz-und Eisenbau, dem das Leben so und so vieler Menschen anvertraut wird.
    Oft begleitete Dolly den Capitän John zur Werfte. War dieses Hämmern, Schlagen, Bohren, diese Mastbäume, die auf der Erde lagen und warteten, bis sie ihren Platz einnahmen, die Arbeit im Innern des Schiffes, das Takelwerk, die Cabinen – war dies Alles nicht von großem Interesse? Das Leben Johns und seiner Gefährten hatte der »Franklin« gegen die wilden Stürme des Stillen Oceans zu vertheidigen! Auch gab es nicht ein Brett, dem Dolly nicht im Gedanken einen Segenswunsch zuflüsterte, nicht einen Hammerschlag, der nicht in ihrem Herzen wiederhallte. John erklärte ihr die ganze Arbeit, sagte ihr die Bestimmung eines jeden Holzstückes oder Metalltheiles und machte ihr den Bauplan verständlich. Sie hatte dieses Schiff gern, dessen Seele, dessen Herr, nach Gott, ihr Gatte werden sollte!… Und manchmal fragte sie sich, warum sie nicht mit dem Capitän fahre, warum er sie nicht mitnehme, warum sie nicht die Gefahren des Meeres theile, warum sie der »Franklin« nicht zugleich mit ihm in den Hafen von San-Diego zurückbringen könne? Ja, sie hatte sich nicht von ihrem Gatten trennen wollen!… Und ist das Leben dieser Seeleute, die jahrelang zusammen herumfahren, nicht seit Langem in Fleisch und Blut der Bevölkerung des Nordens auf dem alten wie auf dem neuen Continente übergegangen?
    Aber es war ja Wat da, das kleine Kind, und Dolly konnte es nicht der Pflege einer Amme überlassen, die doch nicht seine Mutter

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