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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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und fuhren nun den Kleinlaster mitten hinein. Die Mutterschafe waren brünstig. Sie rochen den Bock und sammelten sich aufgeregt um das Auto.
    Bevor wir ihn freilassen konnten, mußten wir den Bock noch anstreichen. Das bedeutete, daß wir seine Brust mit einer Mischung aus blauem Farbpulver einrieben, welches sich beim Bespringen der Schafe abreiben würde. Nach einer Woche müßten wir den Farbton ändern, so daß später leicht sichtbar wäre, welche Schafe zuerst zum Lammen kämen.
    Als wir schließlich die Türen aufmachten, besah sich der Bock während einer geraumen Zeit die dicht gedrängten Schafe. Er bildete das fehlende Glied in der Kette der Fortpflanzung. Er sprang herunter, die Herde nahm ihn in ihre Mitte, und sie liefen gemeinsam hinunter zu den tiefer gelegenen Wiesen. Alles war so natürlich wie der Ablauf der vier Jahreszeiten.
    Als wir am nächsten Tag die Sachlage überprüften, sahen wir, daß neun Schafe gedeckt worden waren.

34
    Wechsel der Jahreszeiten

    A n diesem Morgen lief in aller Frühe der rote Fuchs mit einem fetten Kaninchen im Maul oben den Weg entlang. Er war derart eitel und voller Hochachtung vor sich selbst, daß er den Traktor nicht hatte kommen hören, bis ich ihn beinahe überfahren hätte. Doch dann schoß er durch die Hecke und rannte um sein Leben hinab zu den waldigen Niederungen.
    Mir war es, als hätte er den Sommer in seinem Maul davongetragen. Und der Herbst rannte hinterher. Die Sonne hatte das Beste aus dem Gras gesogen, und wir mußten jetzt anfangen, den Kühen in steigendem Maß Zusatzkonzentrate zu geben, damit ihre Milchproduktion konstant blieb.
    Doch dieselbe Sonne gab auch den Brombeeren ihre Reife, so daß die Kinder sie in den Hecken und Knicks in Körbe und Eimer pflückten. Shirley machte aus den Beeren dann Marmelade oder legte sie, in mehrere kleine Portionen aufgeteilt, in die Tiefkühltruhe. Dabei bekamen die Kinder harte Konkurrenz von den beiden Säuen, die darauf bestanden, sie dabei zu begleiten, um dann ganz vorsichtig die Beeren von den unteren Sträuchern zu naschen.
    Über der ganzen Gegend lag Erntefeststimmung. Price kam den Weg heruntergefahren und erntete mit seinem Mähdrescher für uns unserere dickährige Gerste. Innerhalb vier hektischer und anstrengender Stunden hatten wir hundert Säcke voller Getreidekörner, die wir mit Hilfe des kleinen Anhängers in den unteren Teil unseres Lagerraums Verfrachteten, um sie im Winter als Futter zu verwenden.
    Um alles schaffen zu können, mußten wir uns ganz gewaltig ranhalten. Aber so langsam gewöhnten wir uns an das Tempo, und irgendwie bewältigten wir es. Howard lieh uns seinen Traktor und einen langen Anhänger; zusätzlich zu unserem eigenen schleppten wir damit innerhalb von drei Tagen fast eintausend Ballen wunderschönes, sauberes, goldfarbenes Gerstenstroh von einer Nachbarfarm zu uns nach Hause. Wir bezahlten dafür einen Shilling pro Ballen. Zusammen mit dem Stroh der eigenen Ernte bauten wir daraus einen quadratischen Heuschober, den wir von oben mit schwarzen Plastikplanen bedeckten, um ihn gegen den Regen und Schnee des kommenden Winters zu schützen.
    Die Holzäpfel wurden zwar reif, aber nicht süßer. Mit Begeisterung kletterten die beiden Kleinen auf die wild wachsenden Bäume, um davon körbevoll für ihre Mutter zu pflücken. Unter Zuhilfenahme ihrer Küchenalchimie verwandelte Shirley die Holzäpfel in köstliches Gelee. Ihr bitterer Geschmack konnte die beiden Säue nicht abschrecken. Unter den Bäumen wühlten sie herum und suchten nach Fallobst; als die Kinder darin herumkletterten, warteten sie hoffnungsvoll auf einige Holzäpfel, die von ihnen heruntergeschüttelt wurden.
    Eines Montags fuhren Shirley und ich auf den Markt und kauften dort Pflaumen verschiedener Sorten, die in Gläsern eingemacht und in dem Schrank untergebracht wurden, den ich für den Arbeitsraum gebaut hatte. Außerdem erstanden wir noch Äpfel, die sie zum Teil entkernte und einfror, zum Teil in Zeitungspapier einwickelte und auf flachen Brettern für den Winter einlagerte.
    Ein kleiner Lieferwagen hielt eines Morgens auf dem Hof und entlud sechsundzwanzig piepsende Küken. Sie gehörten der Rasse der Cob-Hühner an und sollten für den Handel zu Weihnachten bis dahin eine eßbare Größe erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt waren es allerdings noch kleine, zerbrechliche Bällchen aus Flaum, die wir unter der Infrarotlampe verhätscheln und so gut wie vor allem schützen mußten, wenn sie

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