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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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Auktionen zu treffen schienen, zog mich auf dem nächsten Montagsmarkt auf: »Man sagt, daß du jetzt den Lämmern Kleider anziehst.«
    »Nein, nicht allen, nur den Mädchen.«
    Er grinste, aber zwei Bauern, die gerade vorbeigingen, verrenkten sich beinahe den Hals, um mich genau betrachten zu können. Sie meinten wahrscheinlich, ihren Ohren nicht trauen zu können.
    Selbstverständlich brauchten Freda und Charles nicht mit, als wir die Herde zum Desinfizieren brachten. Das rauhe Benehmen der Tiere in der Herde war gar nicht nach ihrem Sinn. Sie verbrachten ihre Zeit lieber im Garten, lungerten in der Nähe der Küchentür herum in der Hoffnung, einen Blick auf ihre >Mami< werfen zu können, und folgten Shirley wie zwei Hündchen, wenn sie schließlich auf tauchte. Hatte sie sich mit der Flasche etwas verspätet, stießen sie mit dem Kopf gegen die Tür, und wenn das noch nichts half, stellten sie sich auf die Hinterbeine und sahen zum Fenster herein.
    Als sie größer und unabhängiger geworden waren, hatten wir sie mehrmals mit zur Herde genommen und hofften, sie würden sich entschließen, bei den anderen Schafen zu bleiben. Leider umsonst. Dafür zeigten sie nicht das geringste Interesse. Sie kamen wieder hinter uns her oder, falls wir das Tor vor ihnen zugemacht hatten, bähten sie schmerzlich bei unserem Fortgehen und suchten sofort nach einer Möglichkeit, wieder zum Haus zu gelangen. Das schafften sie jedesmal, gelegentlich allerdings auf Umwegen.
    Aufgrund dieser Tatsache waren wir eines Morgens kurz nach der Desinfektionsprozedur mehr als nur überrascht, als wir die beiden aus freien Stücken mitten zwischen den übrigen Schafen fanden. Wir hatten die Herde auf eine Weide in die Nähe des Hauses getrieben, um den Tieren eine Arznei gegen Würmer und andere Parasiten einzuflößen. (In bestimmten Abständen müssen Schafe dagegen behandelt werden, damit sie das Futter optimal verarbeiten können. Die Wurmeier gelangen in ihre Eingeweide durch den Kot anderer Schafe, den sie beim Grasen mit aufnehmen. »Der größte Feind des Schafes ist ein anderes Schaf«, verkündete Jonathon oft.)
    Die Arzneimittelbehandlung war für unsere Waisen eine unangenehme Überraschung. Sie mußten mitmachen, denn sie hatten keine andere Wahl. Der Hund raste um die Herde, trieb sie zusammen und hinein in den Hof, wo wir arbeiten wollten. Freda und Charles wurden von dem Gedränge einfach mitgerissen. Nur einmal entdeckte ich sie, als sie verzweifelt gegen die Strömung ankämpften und entkommen wollten. Freda konnte man an dem rosa Schleifchen und dem bunten Nähgarn erkennen, das die Kinder ihr um das Halsband geschlungen hatten.
    Das Instrument, mit dem wir eine bestimmte Menge der Arznei zehn Schafhälse hinunterbefördern konnten, bevor wir es wieder auffüllen mußten, beschleunigte unsere Arbeit. Zu dieser Routine, gehörte: ein schneller Spritzer in den Schlund, ein Blick auf die Hufe wegen Fußfäule und einen Klecks roter Farbe auf die Stirn als Zeichen dafür, daß das Schaf behandelt worden war.
    Wie immer waren die Schafe alles andere als kooperativ. Sie wichen aus, stemmten sich nach hinten und preßten sich so eng wie möglich aneinander. Aber so nach und nach arbeiteten wir uns bei ihnen durch und lichteten ihre Reihen, bis am Schluß nur noch eine Gruppe Lämmer zusammengepfercht in der entferntesten Ecke übrig war.
    Eins nach dem anderen wurden sie herausgezogen und verarztet, bis endlich — welche Überraschung! — Freda und Charles unter den Hufen der anderen Lämmer zum Vorschein kamen. Man hatte sie als wollene Fußabtreter benutzt. Unter Schmerzen kletterten sie von der betonierten Plattform herab und bähten laut vor Entrüstung, daß man sie so schändlich behandelt hatte. An jedem Schritt und jedem Ton erkannte man ihr Selbstmitleid. »Das ist ja ein Ding, euch hier zu finden«, sagte John zu ihnen.
    Ihre Medizin nahmen sie ruhig, fast dankbar entgegen, aber anschließend wollten sie nichts mehr davon wissen, wieder zu ihren rauhbeinigen Gefährten zu gehen. Statt dessen hefteten sie sich an unsere Fersen. Nachdem wir die Hoftore geöffnet hatten und die Schafe und Lämmer auf die Weide strömten, blieben die beiden Waisen zurück. Das Paar sah den anderen nach und humpelte dann steif zum Haus zurück, um das Auftauchen ihrer geliebten >Mami< abzuwarten. Wenigstens für eine gewisse Zeit hatten sie sich’s wieder anders überlegt und wollten keine Schafe mehr sein.
    Die logische Folgerung daraus

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