Mit dem falschen Bruder im Bett
wo sie verbunden waren. Sie gerieten auseinander, und sie schrie „zelophilia“ so laut, dass sie sein eigenes Stöhnen vor Vergnügen kaum hörte. Er brach neben ihr zusammen und rang um Atem.
„Zelophilia?“, fragte er skeptisch.
„Sexuelle Erregung durch Eifersucht“, hauchte sie zurück.
„Wie …“
Sie drehte sich auf die Seite, lagerte ihren Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen, während sie mit ihren Fingern sanft über seine muskulöse Brust strich. „Meine Freundin Lucy ist eine Scrabble-Fanatikerin.“
Sie machten Pause, um zu Abend zu essen, futterten noch mehr von all diesen Köstlichkeiten, die Rhys fürs Mittagessen eingepackt hatte, bevor er Feuer gemacht hatte. Nun saßen sie auf dem Sofa, Melina praktisch in seinem Schoß, und Rhys spielte mit ihrem Haar. In eine weiche Decke gehüllt starrte sie ins Feuer und fragte sich, welcher Teil des Tages wohl ihre Lieblingsfantasievorstellung werden würde, wenn das Wochenende einmal zu Ende ginge.
„Du warst woanders“, sagte er. „Was ist los?“
Sie schreckte auf, verblüfft, dass er ihren Launenwechsel so schnell mitbekommen hatte. Sie zwang sich zu lächeln und schüttelte den Kopf. „Ach, nichts. Mir ist nur aufgefallen, dass ich jetzt niemals dazugekommen bin, dich festzubinden. Oder anzubinden, nenn es wie du willst.“
Seine Hände hielten inne. „Was hält dich auf?“
Sie küsste seine Schulter. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich gerade jetzt die Energie dazu habe. Können wir es morgen versuchen, eventuell?“
Er stieß einen gequälten Seufzer aus und zuckte die Achseln. Als er sprach, war seine Stimme angespannt. „Das kann ich dir jetzt nicht versprechen.“
Furcht ließ ihren Herzschlag rasen. Sie zog sich zurück, setzte sich auf und suchte sein Gesicht ab. „Es tut mir Leid. Wenn du willst, können wir es auch jetzt tun. Ich dachte nur, wir könnten …“
Er schüttelte den Kopf und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Ich hab nur Spaß gemacht, Melina.“
Vor Erleichterung schloss sie die Augen und schlug ihm leicht auf die Schulter. „Wusste ich doch.“
„Wirklich?“ Er zog sie in seine Arme zurück, so dass ihr Rücken an seiner Brust lag und sein Kinn auf ihrem Kopf ruhte. Er holte tief Atem. „Du benutzt immer noch dieses Shampoo, das deine Mutter für dich zusammenstellen ließ.“
„Mmm. Ich vermute, ich bin einfach ein Gewohnheitstier.“ Sie lugte zu ihm hoch. „Obwohl du das sicherlich ändern wirst.“
„Ich habe nichts an dir verändert“, sagte er ernst. „Du bist immer noch dieselbe Person, die du warst. Du gibst dir jetzt nur selbst die Erlaubnis, die Person zu sein, die du wirklich bist.“
„Hmm. Naja, eine Sache ist sicher. Ich hätte nie gedacht, dass ich dahin kommen würde.“
„Dahin?“
„In deine …ich meine, in die Arme eines der Dalton-Zwillinge“, stellte sie etwas in Panik klar.
Rhys versteifte sich.
Sie duckte sich.
Heiliger Strohsack. Hatte sie das wirklich gesagt? Sie hatte dabei nicht nur beinahe offenbart, was sie für Rhys empfand, sondern hatte ziemlich deutlich durchblicken lassen, dass er und Max austauschbar wären. Als sie sich daran erinnerte, was er gesagt hatte über die Frau im Mantel mit der Lippenstiftaufschrift, die ihn nur als Bühnenfigur wollte und nicht als die Person, die er war, schüttelte sie den Kopf und drehte sie sich heftig um, um ihn anzuschauen. „Ich wollte sagen …“
Rhys ließ sie frei und stand auf. Sein Stirnrunzeln bestätigte ihr, dass er ihre Worte auf die schlimmstmögliche Weise aufgefasst hatte.
„Also was jetzt, hast du die ganze Zeit an mich gedacht oder an Max?“, sagte er.
„Rhys, es tut mir Leid. Das ist nicht …“
„Vielleicht wechselst du hin und her, je nachdem was wir gerade tun? Sag‘ mir, war ich es, als du mich wie ein Wildpferd geritten hast, oder war es mein Bruder?“
Sie stand auf, zog die Decke enger um sich, als sein harter Blick ihren nackten Körper entlangstreifte. Zum ersten Mal sah sie Abscheu in seinen Augen. Sie wollte nach ihm greifen, krümmte sich aber, als er sich zurückzog. „Das habe ich nicht so gemeint, Rhys. Bitte denke das nicht!“
„Ich weiß nicht, warum ich überrascht bin“, sagte er. Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar, lachte bitter auf, ein Lachen voller Groll. „Du hast immer schon die Gesellschaft von Max der meinen vorgezogen. Zum Teufel, du hast ihn um einen sexuellen Gefallen gebeten. War es wirklich deshalb, was deine Ex-Freunde
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