Mit dem falschen Bruder im Bett
Füßen.
„Du hast gesagt, dass du mir in jener Nacht etwas sagen wolltest. Was war das?“
Rhys presste die Lippen zusammen. „Ich wollte dich fragen, ob du mit mir ausgehst.“
Es war das, worauf sie gehofft hatte, aber ihn das bestätigen zu hören nach all den Jahren war beinahe zu schön, um wahr zu sein. „Ausgehen, ausgehen?“
Ein langsames Lächeln bog Rhys‘ Lippen nach oben. „Ja. Ausgehen, ausgehen.“
„Also hast du mich gemocht, gemocht?“ Melina wusste, dass sie sich wie ein Trottel anhörte, aber so wie die Dinge standen, wollte sie diese Dinge kristallklar.
„Ja“, sagte Rhys einfach.
„Ich mochte dich auch. Mag dich immer noch“, flüsterte sie.
Er langte zu ihr hinüber, nahm ihre Hand und drückte sie. „Du magst mich, magst mich?“
Sie lachte. „Ja.“
„Magst du mich noch genug, um mir eine Umarmung zu geben?“
Sie sprang förmlich in seine Arme, stieß ihn dabei um, sodass er rückwärts fiel, mit ihr obenauf. Ihre Lippen trafen sich für mehrere lange, intensive Küsse, ehe sie sich zurückzog. „Ich will dich etwas fragen“, gestand sie, „aber ich befürchte, dass du wieder wütend werden wirst.“
Er umarmte sie fester. „Könnte sein, aber ich verspreche dir, ruhig zu bleiben und dich das sagen zu lassen, was du sagen musst.“
Sie zog mit ihrem Finger die Spur seiner Lippen nach. Neckend fing er ihre Fingerspitze mit seinen Zähnen ein, was sie veranlasste, zu kichern. Da das Thema offensichtlich so wichtig für ihn war, zwang sie sich, ernst zu bleiben. „Glaubst du wirklich, dass die Leute dich und Max für austauschbar halten? Jeder, der euch kennt, sieht die Unterschiede zwischen euch.“
Während er mit seinen Händen zärtlich auf ihrem Rücken auf- und abstrich, sagte er: „Wirklich? Und welche Unterschiede siehst du?“
„Max ist weniger selbstsicher, und das verbirgt er, indem er angeberisch handelt. Deshalb schläft er auch mit so vielen Frauen und macht andauernd Späße. Du bist mehr introvertiert, ernsthafter. Du trägst eine Menge Verantwortung auf deinen Schultern, weil du dich um so viele Menschen sorgst. Wie das, was du mir über Trisha erzählt hast. Du hast deine eigenen Pläne unterbrochen, um mit ihr zu reden. Das hätte Max nicht getan. Nicht dass Max sich nicht sorgt, aber er hätte sich nicht wohl dabei gefühlt, jemandem, und dessen Wunden, so nahe zu kommen. Er hätte ihr geholfen, aber indem er einen von uns oder deine Mutter geholt hätte, um mit ihr zu reden.“
Einen Moment lang konnte Rhys nicht antworten. Er war so überrascht, beinahe geschockt, durch das, wie sie ihn sah, dass er sich fast verstecken wollte aus Angst, dass sie sehen könnte, wie sehr überrascht er war. Max fühlte sich mit Menschen zusammen viel wohler, aber sie hatte Recht: Das war meistens auf einem oberflächliche Niveau. Rhys, ihrer beider Eltern und Melina – das waren die Einzigen, denen Max wirklich tiefer vertraute. Doch Rhys‘ Kreis war nicht um so viel größer, deshalb wusste er, dass Melina zu einem gewissen Grad übertrieb. Dennoch gefiel es ihm, wie sie ihn sah.
„Da gibt es noch einen weiteren Unterschied zwischen euch, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn dir sagen soll. Es könnte sein, dass du dir zu viel darauf einbildest“, flüsterte sie.
Er grinste und bog seine Hüften in ihre Richtung, was ihr den Atem nahm. „Dafür ist es nun zu spät.“
Sie streckte sich, um ihm ins Ohr flüstern zu können, wobei sie absichtlich ihre Brustwarzen an seine Brust drückte. „Du versprichst mir aber, dass du es niemandem sagen wirst?“
Rhys ließ seine Hände auf ihre üppigen Hüften fallen, zog sie näher heran und stöhnte: „Ich verspreche es.“
Melina hob sich etwas höher und schaute Rhys direkt in die Augen: „Du siehst einfach ‘n bisschen besser aus als Max!“, äußerte sie mit ausdruckslosem Gesicht.
Rhys‘ Augen weiteten sich, dann verengten sie sich wieder. „Du kleine …“ und er grub seine Finger in Melinas Seite und kitzelte sie so, dass sie kreischte und lachte vor Vergnügen, auch wenn sie gleichzeitig versuchte, sich loszumachen.
Fast sofort hörte er auf, sie zu kitzeln, und legte stattdessen seine Arme um sie, um Melina eng und fest zu umarmen. Und er merkte, dass das Letzte, was er wollte, war, dass sie ihm irgendwie entkommen konnte.
KAPITEL NEUN
Daltons Zauberregel Nr. 10: Erkenne, wann du weiterziehen musst!
Am nächsten Morgen erwachte Melina durch ein
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