Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
hatte mit einbezogen, dass sie es sich nehmen könnte.
Ohne bewussten Gedanken setzte sie sich rittlings auf ihn und legte ihre Hände auf seine Schultern. Schnell begann sie, sich auf ihn hinunterzubewegen; ihre dünne Kleidung bot kaum Schutz vor der köstlichen Reibung, die kleine Wellen der Erregung durch ihre Adern fließen ließ. Sie war sicher, er konnte fühlen, wie nass sie war und um wie viel nasser sie mit jeder Sekunde wurde. Sie konnte kaum widerstehen, sich die Kleidung vom Leib zu reißen und ihn in sich hineinzustecken. Doch das würde erfordern, den Kontakt mit ihm zu unterbrechen, und gerade jetzt … gerade jetzt …
Zusammen atmeten sie stöhnend, laut und unregelmäßig. Sein tiefes Stöhnen mischte sich mit ihren hohen Lustschreien. Er gab ihr die Illusion von Kontrolle, er berührte sie nicht, aber die stechende Intensität seines Blickes hielt sie genauso sicher gefangen wie das Wahrnehmen seines Körpers.
Sie schloss die Augen, konzentrierte sich auf den Anstieg des Vergnügens in ihrem Inneren. Sie konnte fühlen, wie es sich aufbaute und aufbaute und aufbaute. Doch an einem Punkt stockte es, und sie schrie beinahe auf vor Verzweiflung.
„Kommst du, Schatz?“, fragte er, so dass ihre Augen aufklappten. „Bekommst du so was du brauchst? Denn all das ist für dich.“
Seine erhitzten Worte der Ermutigung ließen ihren Körper sich anspannen, und Verlangen durchströmte sie erneut. Ihre Bewegungen wurden beinahe wild, so sehr suchte sie die Erlösung.
Doch sie blieb außerhalb ihrer Reichweite.
Es würde nicht geschehen. Ganz gleich wie sehr sie es wollte, ganz gleich wie wild entschlossen sie gewesen war, ihn heiß zu machen und die Kontrolle über ihre eigene Sexualität zu übernehmen, sie würde wieder scheitern.
Mit einem leichten Wimmern hörte sie auf, sich zu bewegen und brach auf ihm zusammen, vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Ihre Finger verkrampften sich in seinem T-Shirt, als Frustration durch sie hindurchrauschte. Sofort legte er seine Arme um sie, umfasste mit einer Hand ihren Nacken und streichelte mit der anderen beruhigende Kreise auf ihren Rücken.
Sie war so frustriert und verlegen, dass sie weinen wollte, aber irgendwie schaffte sie es, es nicht zu tun. Minuten vergingen. Schließlich versuchte sie, sich wegzubewegen, aber er stoppte sie.
Sie weigerte sich, ihn anzuschauen, starrte stattdessen auf den Fußboden. Alles, woran sie denken konnte, war, seinem intensiven Blick zu entfliehen. Wenn sie nur an ihrem Plan festgehalten hätte, sein Vergnügen zu lenken und zu kontrollieren, würde sie sich jetzt nicht mit einem weiteren Gespräch über ihre sexuellen Mängel herumschlagen müssen. Vielleicht war es ja noch nicht zu spät …
Sie versuchte wieder, zu entkommen, diesmal um dorthin zurückzukehren, wo sie vorher gewesen war, auf ihren Knien. Seine Arme spannten sich an, wollten sie nicht gehen lassen.
„Schau mich an, Grace!“
Mit einem Seufzer tat sie es.
„Es ist okay …“
Sie lachte grausam. „Nichts ist okay.“
Er schüttelte sie leicht. „Da gibt es nichts, was mit dir nicht stimmt.“
„Wie kannst du so etwas sagen? Ich war kurz davor. Was wir taten war heiß. Ich hätte fähig sein sollen, …“
„In einem öffentlichen Fitness-Studio an mir weniger als fünf Minuten zu reiben und dich selbst kommen zu lassen?“
„Fünf Minuten, fünf Stunden, das wäre egal. Es wäre auch egal, wo wir sind. Ich war kurz davor. Ich bin immer kurz davor. Ich kann bloß die Ziellinie nicht überqueren.“
Sie wendete mehr Kraft auf, um sich von ihm wegzuziehen, und diesmal ließ er sie gehen. Mit einem Seufzer und einem neckenden Lächeln stand auch er auf. „Fünf Stunden? Wirklich?“
Sie verdrehte die Augen, „Du weißt, was ich meine.“
Mit verschränkten Armen lehnte er an der Wand. „Was ich weiß, ist: du hast es dir irgendwie in den Kopf gesetzt, dass wenn du nicht zum Orgasmus kommst, das sexuelle Vergnügen absolut nichts wert ist.“
„Als ob du anders darüber denken würdest! Wäre es für dich okay, sich mit ein paar Brotkrümeln zufriedenzugeben, die dich hungrig auf eine volle Mahlzeit zurücklassen würden?“
„Das wäre für mich nicht okay. Aber ich hoffe, dass ich schätzen würde, was ich bekommen konnte. Und ich würde mich um mehr bemühen.“
„Ich vermute, ich bin bloß nicht so aufgeklärt wie du.“
„Nein. Du bist frustriert, weil du dich mit dieser Realität schon seit Jahren auseinandersetzt. Das
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