Mit dem Segen der Queen
unserem Dilemma. Nach der königlichen Hochzeit sprach er daher mit dem Prinzen, der mit der Queen sprach, die uns die Heiratserlaubnis gab. Meine Eltern waren bereits in der Stadt, um der Prozession zuzusehen, und zusammen mit dem Baron trafen sie den Earl und die Countess …“
„Und daraufhin änderte Mama ihre Meinung. Ach, ich kann nicht glauben, dass das wahr ist. Küss mich noch einmal, vielleicht verstehe ich es dann.“
Er folgte der Aufforderung nur zu gern. „Baron Mingen tritt als mein Fürsprecher ein“, sagte er, als er wieder zu Atem kam. „Er und meine Tante haben keine Kinder, und offensichtlich bin ich sein Erbe, auch wenn ich davon nie etwas wusste. Außerdem bin ich befördert worden und werde bald mein eigenes Schiff befehligen.“ Er lachte. „Du hast gerade Captain Richard Lawrence geküsst.“
„Das ist nicht mehr als das, was du verdienst.“
Er zog sie an sich und küsste sie. Wieder. Und wieder. „Was hältst du also von dem Gedanken, Lady Emily Lawrence zu werden?“, fragte er.
„Das klingt wundervoll. Oh Richard, ich kann es kaum glauben. Gestern fühlte ich mich so elend. Die Queen hatte einen so schönen Tag und konnte den Mann heiraten, den sie sich gewählt hatte, warum konnte ich das nicht? Und nun ist es geschehen. Gott segne die Queen.“
„Und Prinz Albert.“ Lächelnd küsste er erst ihre Stirn, dann ihre Nasenspitze. „Sollen wir gehen und allen die gute Nachricht verkünden?“
Sie gingen in den Salon der Countess zurück, wo Emily von allen einen Kuss bekam, umarmt wurde, bis eine Flasche Champagner geöffnet wurde, um einen Toast auszusprechen. Danach setzten sich alle zusammen und besprachen die Einzelheiten der Hochzeit. An Ostern, wurde entschieden, sollte Richards Vater sie in St. George’s trauen. Die Braut würde nicht in einer goldenen Kutsche zu ihrer Hochzeit fahren, nicht von Trompeten und einer jubelnden Menge begleitet werden, sondern in einem offenen Landauer, begleitet von ihrem Vater und Constance. Was das Kleid anging, so erschien Emily die Wahl der Königin sehr klug, und auch sie wollte Weiß tragen. Sie war voller Vorfreude und musste ihren Bräutigam immerzu ansehen. Niemand, so fand sie, nicht einmal Königin Victoria, konnte glücklicher sein als sie, und lächelnd nahm sie Richards Hand.
– ENDE –
Anmerkung der Autorin
Als meine Lektorin mich bat, eine kurze Geschichte über eine königliche Hochzeit zu schreiben, wählte ich die von Victoria und Albert. Vorher waren königliche Ehen eine politische Angelegenheit, und in gewisser Weise galt das auch für Victorias Ehe, aber zugleich war dies eine Liebesheirat – dies geht aus ihren Tagebüchern hervor. Dennoch war sie sich ihrer Stellung als Monarchin wohl bewusst, und Albert musste sehr umsichtig vorgehen, um ihrer Regentschaft seinen Stempel aufzudrücken, was ihm hervorragend gelang, sodass Victoria und Albert in den Köpfen der Menschen für immer miteinander verbunden sein werden. Ihre Liebesgeschichte war echt. Emily und Richard sind erfundene Personen, doch mir gefällt die Vorstellung, dass ihre Liebe genauso lange währte.
Herzlich, Mary Nichols
Weitere Kostenlose Bücher