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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Problem?“
    Verlegen hob sie ihr Bein etwas an. „Meine Absätze versinken im Boden.“
    „Natürlich tun sie das.“ Er ging wieder zu ihr, zeigte auf ihre Schuhe und sagte schlicht: „Ziehen Sie sie aus!“
    Nachdem sie es getan hatte, hob er das Paar auf und reichte es ihr. „Dieses Schuhwerk taugt hier nichts.“
    Barfuß balancierte sie hinter ihm über den Rasen, in der einen Hand Tasche und Hund, in der anderen das Paar Schuhe. „Aber dafür sind sie schick.“
    „Und wozu soll das gut sein?“
    „Na ja“, erwiderte sie halb lachend, „den ersten Eindruck, den ich auf Sie gemacht habe, werden Sie bestimmt nicht vergessen.“
    Jericho kam nicht umhin zuzugeben, dass ihre Schlagfertigkeit ihn beeindruckte. So leicht ließ sie sich wohl doch nicht unterkriegen. Er blieb stehen und betrachtete sie. Ihre Wangen waren gerötet, aus ihren Augen blitzte es fröhlich, und auf ihrer Nasenspitze war etwas Schmutz. Sie sah viel zu gut aus.
    „Was?“, fragte sie. „Ist etwas in meinem Gesicht?“
    „Um genau zu sein …“ Er beugte sich vor, schnappte sie sich und hörte deutlich ihren überraschten Aufschrei.
    „Hey, Sie müssen mich nicht tragen!“
    „Mit diesen Schuhen werden Sie auf dem Kiesweg auch nicht weiterkommen, außerdem sind Sie barfuß, Ms Saxon.“
    Er musste feststellen, dass ihr Körper für ihre Größe ziemlich viele Kurven hatte. Als sie sich in seinen Armen wand, spürte er eine körperliche Regung, die wahrscheinlich jeder lebendige Mann gespürt hätte. Die Sache war bloß, es gefiel ihm nicht. Alles, was er von ihr wollte, war, dass sie endlich wieder verschwand.
    „Richtig. Ich erinnere mich. Hohe Absätze, ganz schlecht. Und bitte nennen Sie mich Daisy“, entgegnete sie. „Wenn Sie mich schon an Ihre Brust drücken, gibt es keinen Grund mehr, förmlich zu sein.“
    „Wahrscheinlich nicht“, meinte er kurz.
    Da knurrte der kleine Hund auf ihren Armen. „Dieser Hund ist lächerlich.“
    Sie sah ihn an. „Brant hat ihn mir geschenkt, kurz bevor er mit seiner Truppe aufgebrochen ist.“
    „Oh.“ Was für eine unbedachte Äußerung von ihm!
    Jericho hörte weder auf das Kläffen des Hundes noch auf Daisys Gerede über das Grundstück, das Wetter und die Leute, die ihr geholfen hatten, nachdem sie sich verfahren hatte. Als er die Eingangstür seines Hauses erreichte, dröhnte ihm von ihrem pausenlosen Geschnatter fast der Schädel. Für einen Mann, der die letzten Jahre das unstete Leben eines Marines geführt hatte, war es ungewöhnlich, ein Haus zu besitzen. Aber dieser Ort war sehr speziell.
    Seit fast einhundert Jahren war das Anwesen in Familienbesitz. Einer seiner Vorfahren hatte hier einst eine kleine Waldhütte errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte war daraus der Erholungssitz der King-Familie geworden. In ihrer Kindheit hatten Jericho und seine Brüder hier fast jeden Sommer verbracht.
    Das Haus lag, inmitten von Wäldern, Bächen und Flüssen, auf einem Berg. Wo einst eine Hütte gestanden hatte, war inzwischen ein kleines Waldschlösschen aus Holz und Glas geschaffen geworden, das durch seine Bauart perfekt mit der natürlichen Umgebung verschmolz. Für Jericho war es fast wie eine gelungene Tarnung. Etwas, was er nur allzu gut kannte.
    Jahre zuvor hatte er seinen Brüdern ihre Anteile abgekauft, um das Anwesen mithilfe eines Architekten umzugestalten. So war aus dem schlichten Haus allmählich ein fantastischer Bau mit unzähligen Winkeln, vielen Räumen und Ecken geworden. Wenn Jericho es nicht wollte, musste er hier keinem über den Weg laufen. Er hatte dafür gesorgt, dass die Fertiggestellung vor seinem Austritt aus der Armee abgeschlossen worden war. Damit er sofort nach Verlassen seiner Einheit hierherkommen konnte. Dieser Ort symbolisierte für ihn die Verbindung zwischen seiner Vergangenheit und seiner Zukunft.
    Er öffnete die bogenförmige dunkle Holztür, trat ein und setzte Daisy sofort ab. Denn er wollte diesen Körper, der sich so gut anfühlte, schleunigst nicht mehr berühren.
    Sie schlüpfte wieder in ihre Schuhe und sah sich neugierig in der Halle um.
    „Wow“, flüsterte sie. „Das ist wirklich …“
    Die kathedralenartige Decke wurde von hell lackierten Holzstelen getragen, die streng geometrische Rauten bildeten. Die letzten Strahlen der Nachmittagssonne brachen sich ihren Weg durchs Glas und zauberten goldene Muster auf die dunklen Holzböden.
    „Ja, ich mag es auch.“ Er führte sie von der Halle durch den Flur ins Wohnzimmer. Während sie

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