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Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition)

Titel: Mit Freuden begraben – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Gervase-Fen-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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steckst.« Sie war eine lebhafte und attraktive waschechte Londonerin, Mitte dreißig, mit schwarzem Haar, einem gescheiten Zug um den sinnlichen Mund und grünen Augen, die ungewöhnlich, aber wunderschön geschnitten waren.
    »Dienstgespräch«, erklärte Sly von oben herab.
    Myra machte keinen Hehl aus ihrer Verachtung. »Du und deine verdammten Dienstgespräche«, sagte sie. »Mein Gott!«
    Sly ignorierte sie und drehte sich um, woraufhin das erste Opfer des Irren, seinen unmittelbar bevorstehenden Aufbruch vorausahnend, einen Anflug von Lethargie abschüttelte und fragte:
    »Und was ist mit mir, Will Sly?«
    Sly war gereizt. »Nun, Mrs. Hennessy, was ist mit Ihnen?«
    »Ich hoffe doch nicht, dass Sie vorhaben, mich allein nach Haus gehen zu lassen.«
    »Mrs. Hennessy, ich habe Ihnen schon erklärt«, sagte Sly, während er mühsam um Fassung rang, »dass kein Grund zur Beunruhigung besteht.«
    Mrs. Hennessy stieß ein schrilles, gekünsteltes Lachen aus.
    »Hören Sie sich den an«, beschwor sie Fen, der mit gebanntem Ausdruck seine potentiellen Wähler begutachtete. »Hören Sie sich Mister Besserwisser Sly an.« Plötzlich wurde ihr Tonfall drohend. »Wenn’s nach Ihnen ginge, Will Sly, hätte man mich vor meiner eigenen Haustür ermorden können, und wie stünden Sie dann da? He? Das möchte ich gern wissen. Und wozu mein Mann seine Steuern zahlt, würde ich gerne wissen. Ich habe ein Recht darauf, beschützt zu werden, nicht wahr? Ich habe …«
    »Hören Sie, Mrs. Hennessy, ich habe meine Pflicht zu erfüllen.«
    »Pflicht!«, wiederholte Mrs. Hennessy erbost. »Er sagt« – und an dieser Stelle wandte sie sich wieder Fen zu, diesmal im Tonfall einer Person, die ein kostbares Geheimnis preisgibt – »er sagt, er hätte seine Pflicht zu erfüllen … Und was für Pflichten du zu erfüllen hast, Will Sly. Was war denn, als Alf Braddocks Äpfel gestohlen wurden? He? Was war damit? Pflicht !«
    »Ja, Pflicht«, sagte Sly, dem diese unsportliche Anspielung sehr zusetzte. »Und darüber hinaus werde ich, falls ich Sie noch einmal dabei erwische, wie Sie hier außerhalb der Schankzeiten Guinness zu bestellen versuchen …«
    Diana unterbrach ihre Indiskretionen.
    »Ist schon gut, Will«, sagte sie. »Ich werde Mrs. Hennessy nach Haus bringen. Es ist kein großer Umweg für mich.«
    Dieses Angebot ließ wieder Frieden und den Anschein von Eintracht einkehren. Sly ging zum Telefon hinüber. Fen bezahlte Diana und holte sein Gepäck aus dem Taxi. Myra läutete den Feierabend ein. Die Gesellschaft leerte widerwillig ihre Gläser und zog von dannen, während Diana mit engelsgleicher Geduld einen neuen, noch hitzigeren Bericht von Mrs. Hennessys Abenteuer über sich ergehen ließ.
    Fen stellte sich Myra vor, trug sich ins Gästebuch ein und wurde auf sein Zimmer geführt, welches komfortabel eingerichtet und peinlich sauber war. Er bestellte, bekam und verzehrte Bier, Kaffee und Sandwiches.
    »Und wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte er zu Myra, »würde ich morgen früh gerne bis zehn Uhr ausschlafen.«
    Hierüber brach Myra zu seiner Verwunderung in schallendes Gelächter aus, und als sie sich endlich wieder beruhigt hatte, sagte sie: »Sehr wohl, mein Lieber. Gute Nacht!«, und tänzelte anmutig aus dem Zimmer. Fen blieb zurück und zerbrach sich bedrückt den Kopf darüber, was ihre unerwartete Reaktion zu bedeuten hätte.
    An jenem Abend trug sich lediglich noch ein Zwischenfall zu, der für Fen von Interesse war. Während er das Badezimmer aufsuchte, erhaschte er einen kurzen Blick auf jemanden, der ihm irgendwie bekannt vorkam – einen dünnen Mann mit rotbraunem Haar, ungefähr in seinem Alter, der einen Bademantel trug und in einem der anderen Zimmer verschwand. Aber der Zusammenhang, der ganz sicher irgendwo in Fens Kopf bestand, wollte sich partout nicht herstellen lassen. Fen grübelte immer noch über das Problem nach, als er in sein Bett stieg, gab aufgrund mangelnder Erleuchtung schließlich aber doch auf. Als die Kirchturmuhr Mitternacht schlug, lag er in tiefem Schlaf.

Kapitel 3
    Nach einer Weile, die ihm wie ungefähr zehn Minuten erschien, wurde er auf fürchterliche Weise durch eine Art eindringliches Hämmern geweckt, das von irgendwo aus einem der unteren Stockwerke zu ihm heraufdrang.
    Er tastete nach seiner Uhr, richtete seinen Blick unter großen Schwierigkeiten auf das Zifferblatt und erkannte, dass es erst sieben war. Draußen vor dem Fenster herrschte strahlender Sonnenschein. Fen nahm

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