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Mit Herz und Skalpell

Mit Herz und Skalpell

Titel: Mit Herz und Skalpell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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Überraschung.«
    Alexandras Blick verdunkelte sich schlagartig. »Melanie.« Sie zog die Silben in die Länge, als sei der Name eine schlimme Krankheit.
    »Du warst eine Ewigkeit nicht mehr hier essen. Seit wann gehst du wieder in die Kantine?« Die Fremde musterte Linda abschätzig und fuhr sich durch die kurzen, schwarzen Haare. »Und das nicht einmal allein.«
    »Ich wüsste nicht, was dich das angeht«, gab Alexandra mit gleichmütiger Stimme zurück. Doch ihre Finger, die sich fest um die Gabel schlossen, verrieten Linda, dass sie nicht ganz so gelassen war, wie sie wirkte.
    Herausfordernd sah Melanie Alexandra an. »Jede Menge.« Aber als Alexandra sie ignorierte und sich wieder ihrem Essen widmete, lächelte sie nur noch einmal süffisant, ehe sie sich umdrehte und verschwand.
    Alexandra schüttelte fast unmerklich den Kopf. Dann holte sie tief Luft und wandte sich wieder Linda zu. »Entschuldigen Sie. Wo waren wir stehen geblieben?«, fragte sie ruhig.
    Linda entschied, die Unterbrechung als nie geschehen zu behandeln. »Bei den Diensten.«
    »Ach ja, genau. Kann ich Ihnen dazu noch etwas sagen?«
    »Wissen Sie, wie viele Dienste jeder der Assistenten etwa im Monat macht?«, erkundigte sich Linda, um wenigstens noch eine Nachfrage zu stellen – auch wenn sie die Antwort bereits kannte.
    Alexandra öffnete den Mund zu einer Antwort, doch in diesem Moment klingelte ihr Telefon.
    »Es war auch ein Wunder, dass es so lange still war«, murmelte sie, während sie es aus ihrer Kitteltasche holte. »Kirchhoff«, meldete sie sich. »Ja, ich komme gleich zurück, wenn ich aufgegessen habe. Eine Stunde werdet ihr wohl mal ohne mich auskommen.« Ihre Finger fuhren den Rand des Tabletts entlang. »Ganz richtig, ich bin in der Kantine. Ich darf doch auch mal Mittagspause machen. Bis gleich.« Sie legte auf und verdrehte die Augen: »Tut mir leid, man hat hier einfach nie seine Ruhe.«
    Linda lächelte. »Kein Problem.«
    Mittlerweile hatten sie beide aufgegessen. Alexandra umriss die Organisation der Dienste mit ein paar knappen Sätzen, bevor sie abschließend sagte: »In Ordnung. Dann bringe ich Sie zurück zu Professor Rosenbusch.«
    »Gern.« Linda stand auf. Wortlos legten sie den Weg zu Professor Rosenbuschs Büro zurück.
    Erst als sie schon vor der Tür standen, ergriff Alexandra wieder das Wort: »Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn Sie sich für uns entscheiden. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«
    Für einen kurzen Moment glaubte Linda ein Flackern in Alexandras Augen zu erkennen, als diese ihr zum Abschied die Hand reichte. Doch schon hatte Alexandra sich wieder umgedreht und eilte mit festen Schritten davon.
    Linda sah ihr nach. Ihr Herzschlag raste, ihre Beine drohten nachzugeben. Was war plötzlich los mit ihr? Sie wischte die feuchten Finger an ihrer Hose ab. Es musste die Aufregung vor dieser neuen Herausforderung sein. Die erste Stelle. Das brachte sie ganz durcheinander.
    Sie atmete noch einmal tief durch und klopfte an.
    Professor Rosenbuschs Sekretärin bat sie einzutreten. Einen Moment später erschien Professor Rosenbusch in der angrenzenden Tür, und Linda folgte ihm in sein Zimmer.
    »Und?«, erkundigte er sich, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
    Linda holte tief Luft. »Ich würde Ihr Angebot gern annehmen.«
    Professor Rosenbusch lächelte. »Sehr schön. Nächste Woche, direkt zum ersten März? Wir können dringend eine neue Chirurgin brauchen.«
    »Ja, das passt sehr gut.« Linda erwiderte sein Lächeln.
    Professor Rosenbusch reichte ihr die Hand. »Dann lasse ich die Verträge aufsetzen. Meine Sekretärin wird Ihnen mitteilen, wann Sie sich wo einfinden sollen.«
~*~*~*~
    M it Herzklopfen betrat Linda den Frühbesprechungsraum. Den ersten Tag mit diversen Einführungsveranstaltungen hatte sie bereits hinter sich gebracht. Heute sollte ihr neuer Lebensabschnitt richtig beginnen. Ihr erster Tag als Ärztin.
    Der Raum war schon gut gefüllt. Linda sah viele fremde Gesichter, dann entdeckte sie in der hintersten Reihe Yvonne und nahm neben ihr Platz. Wenigstens jemand, den sie von ihrer Führung nach dem Bewerbungsgespräch schon kannte.
    »Hallo, Linda. Du bist also die ominöse Neue«, begrüßte Yvonne sie. »Das ist schön. Der Chef hat dich gestern schon angekündigt, aber ohne deinen Namen zu verraten.«
    Bevor Linda antworten konnte, betrat Professor Rosenbusch den Raum. »Guten Morgen.«
    Er ließ sich berichten, was im Nachtdienst vorgefallen war, und sagte dann: »Vielen

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