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Mit Herz und Skalpell

Mit Herz und Skalpell

Titel: Mit Herz und Skalpell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Schoening
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Vielen Dank für Ihr Vertrauen.« Dann wandte sie sich zu den anderen Mitarbeitern. »Und auch bei euch möchte ich mich bedanken. Ich hoffe, ich enttäusche euch nicht.«
    Alle erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten weiter. Lennard und Rainer stürmten auf Alexandra zu und umarmten sie.
    Während Linda am lautesten von allen klatschte und immer noch fassungslos strahlte, sah sie aus dem Augenwinkel, wie Jochen und Melanie missmutig den Raum verließen. Die Größe, Alexandra zu gratulieren, hatten sie beide nicht.
    Nur ganz langsam leerte sich der Raum. Jeder wollte Alexandra die Hand schütteln und ihr seine Unterstützung versichern. Linda blieb an ihrem Platz und wartete, bis nur noch der Chef und Alexandra übrig waren.
    Langsam ging sie auf Alexandra zu. Ihre Blicke fanden einander und hielten sich fest. Alexandra lächelte sie an. Es war das glücklichste Lächeln, das Linda je an ihr gesehen hatte.
    Professor Rosenbusch legte eine Hand auf Alexandras Schulter: »Dann will ich nicht länger stören.« Er zwinkerte Alexandra zu, dann verließ auch er den Raum.
    Jetzt gab es für Linda kein Halten mehr. Sie flog Alexandra förmlich in die Arme und küsste sie überschwänglich. »Glückwunsch! Du hast es geschafft. Ich freue mich so.«
    »Nur, weil du nicht aufgeben wolltest.« Alexandra streichelte ihr zärtlich über die Wange. »Danke, dass du mich gezwungen hast weiterzumachen.«
    »Nichts lieber als das.« Linda drückte Alexandra noch einen Kuss auf die Lippen. Dann knuffte sie ihre Freundin in die Seite: »Und jetzt an die Arbeit. Gefeiert wird nachher. Nicht, dass du deinen Prinzipien doch noch untreu wirst.«
    Neun Stunden später verließen Linda und Alexandra gemeinsam die Klinik. Sie schritten über den Vorplatz in Richtung Parkhaus.
    Noch keine vier Monate war es her, dass genau an dieser Stelle Lindas neuer Lebensabschnitt begonnen hatte. Ihre Zukunft, die jetzt nie vorausgeahnte Gegenwart war. Es kam Linda vor wie eine Ewigkeit.
    Die letzten Sonnenstrahlen des Tages empfingen sie, und es war angenehm warm.
    Alexandra lächelte Linda zu. »Lass uns nach Hause fahren, es war ein anstrengender Tag. Ich bin ziemlich erschöpft.« Wie selbstverständlich nahm sie Lindas Hand in ihre.
    Linda nickte. Sie fühlte sich ebenfalls müde, aber glücklich. Natürlich hatte die Nachricht über das, was morgens in der Frühbesprechung passiert war, bis zum Mittagessen im gesamten Krankenhaus die Runde gemacht. Viele hatten Alexandra gratuliert, und auch Linda hatte Gratulationen erhalten, doch es war auch hinter ihrem Rücken getuschelt worden. Neugierige Blicke waren ihnen gefolgt, aber teilweise auch missgünstige.
    Dennoch hatte Linda schon lange nicht mehr einen so unbeschwerten Arbeitstag gehabt.
    Nebeneinander betraten sie das Parkhaus. Ihre Finger hielten sich eng umschlungen. So konnte jeder Tag enden, dachte Linda.
    »Bist du jetzt glücklich?«, fragte sie. Mit ihrem Daumen strich sie sanft über Alexandras Handrücken.
    Alexandra drehte sich zu Linda und blieb stehen. »Ja, das bin ich. Es könnte kaum schöner sein.«
    Linda sah in Alexandras strahlendes Gesicht. Der Anblick erfüllte sie mit unbändiger Freude. »Das finde ich auch«, sagte sie. »Mit dir zusammen zu sein, ist das Beste, was mir passieren konnte.«
    Alexandras Oberkörper versteifte sich.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Linda besorgt.
    Alexandra ließ die Schultern hängen. »Manchmal frage ich mich einfach, ob ich wirklich die Richtige für dich bin. Ob ich dich auf Dauer glücklich machen kann.« Eine Falte erschien auf ihrer Stirn. »Ich habe keine Erfahrungen mit Beziehungen, und vielleicht . . . vielleicht bin ich doch nicht bereit, eine Beziehung einzugehen. Ich will dir nicht wehtun.«
    Linda strich ihr zärtlich mit der Hand über die Wange, versuchte, die Sorgenfalten wegzustreicheln. »Ich dachte, das Thema hätten wir geklärt. Gemeinsam werden wir das schaffen.«
    »Du weißt«, sagte Alexandra mit gesenkter Stimme, »dass es immer wieder Anfeindungen geben kann. Sobald auch nur das Geringste passiert, könnte irgendjemand versuchen, uns einen Strick daraus zu drehen. Willst du dir das wirklich antun? Nur wegen mir?«
    Linda nahm Alexandras Hände in ihre und sah ihr fest in die Augen. » Nur wegen dir? Alexandra, ich würde alles für dich tun. Oder zumindest sehr viel. Glaub mir, was du da beschreibst, das macht mir nichts aus. Mit unserer Liebe werden wir alle Hindernisse überwinden. Uns kann nichts

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