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Titel: Mit klick! zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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in den Nachbargarten zischte, sodass nicht nur der Teller zertrümmert wurde, sondern auch eine der Glasscheiben an Mr Kowalskis Gewächshaus. Das schepperte noch viel schöner und Alex warf mehr Geschirr über den Zaun auf das Gewächshaus.
    Fünf Minuten später war jedes einzelne Geschirrteil zertrümmert und fast das gesamte Glashaus. Zufrieden starrte Alex auf den Scherbenhaufen. Nicht einmal Mr Kowalskis unrasiertes Gesicht, das plötzlich über dem Zaun auftauchte, konnte ihn aus der Fassung bringen.
    „Alex?“, bellte Mr Kowalski. „Was du gemacht? Was du gemacht mit meinem Gewächshaus?“ Er deutete anklagend mit dem Finger auf Alex. „Du bist böser Junge! Ich sage es deinem Vater! Du bist ein sehr, sehr böser Junge!“
    Während Callum erschrocken zum Haus zurückwich, zuckte Alex nicht mit der Wimper. „Ach, regen Sie sich nicht auf, Mr Kowalski“, sagte er lässig. „Bleiben Sie cool.“
    Alex selbst war völlig cool. Mit dem Laptop hatte er alles unter Kontrolle, das war ja das Schöne daran. Er brauchte sich keine Gedanken zu machen, was schiefgehen könnte. Und das war noch besser, als eine Runde mit dem Auto seiner Mum zu drehen oder Mr Kowalskis Gewächshaus mit teurem Porzellan einzuschmeißen. Von klein auf war ihm eingetrichtert worden, was er zu tun und zu lassen hatte und wie wichtig es sei, bestimmte Regeln einzuhalten.
    Und plötzlich gab es keine Regeln mehr. Alles war erlaubt. Er konnte anstellen, was er wollte. Okay, hinterher musste er zurückgehen und es wieder ungeschehen machen, aber eine Zeit lang war er vollkommen frei. Es war das Beste, was er je erlebt hatte.
    In den nächsten Tagen machte Alex lauter Sachen, die ihn normalerweise ganz schön in die Klemme gebracht hätten. Im Supermarkt zerrte er eine Dose Bohnen aus der untersten Reihe einer kunstvoll gestapelten Pyramide. Er ließ einen Fernseher von der obersten Ebene eines mehrstöckigen Parkhauses fallen und zog auf einem Bahn-Kurztrip nach Oxford die Notbremse, sodass der Zug anhalten musste.
    Leider war nicht alles ganz so lustig, wie er es sich erhofft hatte. Und die Sache mit dem Feuerlöscher im Einkaufszentrum war wirklich kein Spaß mehr.
    Dabei hatte er es sich so witzig vorgestellt. Alles fing ganz harmlos an: Mrs Bannister hatte Alex und Callum am Wochenende in die Stadt mitgenommen und in einem Café im Einkaufszentrum abgesetzt. Dort saßen sie bei Cola und Muffins und warteten darauf, dass Callums Mutter mit dem Medikament für Lilly aus der Apotheke zurückkam.
    Der Feuerlöscher hing einladend in einer Ecke. An der Seite war eine Bedienungsanleitung angebracht, in der genau beschrieben wurde, wie er funktionierte. Alex hatte seinen Laptop im Rucksack und war wie elektrisiert von dem Gedanken, den Feuerlöscher zu benutzen.
    Callum sollte Schmiere stehen und seine Finger im Anschlag halten, damit er sofort die richtigen Tasten drücken konnte, wenn irgendwo ein Hausmeister oder eine andere Autoritätsperson auftauchte.
    So weit, so gut. Doch dann war plötzlich Sophie Reynolds auf sie zugekommen. Alex hatte den Feuerlöscher bereits in der Hand.
    „Warum richtest du das Ding nicht auf sie?“, sagte Callum. „Das ist viel lustiger, als wenn du das Zeug einfach nur auf dem Boden verspritzt.“
    Alex war Feuer und Flamme für diese Idee. Sophie Reynolds kam ihm gerade recht: Diese blöde Ziege hatte es nicht anders verdient. Er zog den Hebel am Feuerlöscher. Blendend weißer Schaum schoss aus der Tülle. In Sekundenschnelle war Sophie von Kopf bis Fuß mit Schaum bedeckt. Diesmal kreischte sie nicht wie bei dem Tapetenkleister neulich. Sie stand nur wie angewurzelt da. Dann verzog sie das Gesicht und brach in Tränen aus.
    Plötzlich fand Alex die Idee nicht mehr so lustig.
    Da tauchte eine Frau im Rollstuhl neben Sophie auf. Seltsamerweise war sie die Einzige von allen Passanten, die überhaupt hinschaute. Aufgeregt nahm sie Sophies Hand.
    „Sophie?“, fragte sie besorgt. „Sophie, mein Schatz, ist alles in Ordnung? Was ist denn passiert?“ Dann wirbelte sie in ihrem Rollstuhl zu Alex herum. Ihre Stimme klang eher betroffen als wütend. „Warum machst du so was?“, fragte sie. „Warum, um Himmels willen? Was hat sie dir getan?“
    Alex war der Spaß jetzt gründlich vergangen, und die zwei Sekunden, die Callum brauchte, um Strg und Z zu drücken, kamen ihm wie eine Ewigkeit vor.
    „Warum richtest du das Ding nicht auf sie?“, fragte Callum. „Das ist viel lustiger, als wenn du das

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