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doch nicht wissen, dass wir dir einen zu Weihnachten geschenkt haben“, erwiderte sein Vater und schnippte einen Krümel von dem Gerät weg. „Außerdem ist das hier ein Laptop – den kannst du in dein Zimmer mit raufnehmen. Willst du ihn gleich mal ausprobieren?“
„Hier wird gar nichts ausprobiert, bevor er nicht das Geschirr abgetrocknet hat.“ Alex’ Mutter kam von draußen herein und wischte sich ihre ölverschmierten Hände mit einem Stück Küchenkrepp ab. „Kann mal jemand den Teekessel aufsetzen?“
„Aber ich hab doch schon abgetrocknet“, protestierte Alex. „Ich hab’s gerade erst …“ Er verstummte und starrte auf das Abtropfbrett, wo das Frühstücksgeschirr stand. Nicht etwa anderes Geschirr, das in der Zwischenzeit dazugekommen war, sondern dasselbe Geschirr wie vorher. Als hätte jemand die Sachen extra wieder aus dem Schrank genommen, unter dem Wasserhahn nass gemacht und aufs Abtropfbrett gestellt, damit Alex alles noch mal abtrocknen musste.
Allmählich beschlich ihn das Gefühl, dass die ganze Welt verrückt geworden war. Und dann fiel sein Blick auf die Küchenuhr.
Die Uhr zeigte genau acht Minuten nach zehn an.
Ein leiser Verdacht regte sich in seinem Hinterkopf. Obwohl es absolut unmöglich war, klar, und dennoch …
Zwölf Minuten später hatte Alex das Geschirr zum zweiten Mal abgetrocknet und saß an seinem Schreibtisch, den aufgeklappten Laptop vor sich.
Er fuhr ihn hoch und wieder öffnete sich das Fenster, in das er seinen Namen, das Datum und die Uhrzeit eingeben musste. Er tippte seinen Namen ein, dann das Datum, 14. Mai, und dann die Zeit.
Nach der Uhr auf seinem Schreibtisch war es zweiundzwanzig Minuten nach zehn, aber das gab Alex nicht ein. Stattdessen wiederholte er seinen Fehler von vorhin und tippte sorgfältig die falsche Zahl ein: 10:03. Dann drückte er Strg und Z.
Der Computer verschwand. Alex saß da und wartete.
Er musste nicht lange warten.
Nach ein, zwei Minuten rief sein Vater herauf, dass ein Päckchen für ihn da sei.
Alex ging hinunter. Die Uhr an der Küchenwand zeigte vier Minuten nach zehn. Sein Vater studierte die Adresse auf dem Päckchen und sagte: „Das ist von deinem Patenonkel John. Wahrscheinlich dein Geburtstagsgeschenk.“
Und dann wiederholte sich alles. Es war ein komisches Gefühl, alles noch einmal zu erleben: Alex riss das Päckchen auf und fand den Laptop darin. Sein Vater war überrascht, seine Mutter kam herein und sagte ihm zum dritten Mal, dass er erst das Geschirr abtrocknen müsse.
Endlich saß Alex wieder in seinem Zimmer, tippte seinen Namen und seine Adresse in den Computer ein, und dann das Datum und die Zeit …
Na ja, nicht die Zeit. Noch nicht.
Denn die Zeitangabe war das Geheimnis, so viel stand fest. Als er versehentlich 10:03 eingetippt hatte, hatte der Laptop die Zeit auf diesen Moment zurückgedreht – also auf drei Minuten nach zehn. Aber was würde passieren, wenn er jetzt eine andere Zeit eingab? Würde er dann auch in diesen Moment zurückversetzt werden?
Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
Die Uhr, die auf der rechten Seite seines Schreibtischs stand, zeigte 10:21 an.
Alex tippte 10:20 in den Laptop ein und stellte die Uhr von der rechten auf die linke Schreibtischseite, bevor er Strg und Z drückte.
Prompt verschwand die Uhr von der linken Seite des Schreibtischs und tauchte rechts wieder auf.
Das Zifferblatt zeigte 10:20 Uhr an.
Vorsichtshalber wiederholte Alex das Ganze. Diesmal verschob er nicht nur die Uhr von rechts nach links, sondern riss ein paar Bücher aus den Regalen und stapelte sie mitten auf dem Fußboden auf. Außerdem zog er seine Hausschuhe unter dem Bett hervor und legte sie dazu. Dann setzte er sich an den Schreibtisch. Es war 10:22, also gab er 10:20 in den Computer ein und drückte Strg und Z.
Blitzschnell kehrte die Uhr in ihre ursprüngliche Position zurück, die Hausschuhe standen wieder unter dem Bett und die Bücher an ihrem Platz im Regal. Alles war wie um zwanzig nach zehn.
Ungläubig schüttelte Alex den Kopf. So was Verrücktes hatte er noch nie erlebt. Es war unglaublich, aber der Computer drehte eindeutig die Zeit zurück, wenn man eine Zahl eintippte und dann Strg und Z drückte.
Das war so hirnrissig, dass er es vorsichtshalber gleich noch mal ausprobierte.
In dem neuen Experiment veränderte Alex allerdings mehr als nur ein paar Bücher und Hausschuhe. Diesmal warf er alle Bücher auf den Boden, leerte den gesamten Inhalt seines
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