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ganze Zeug einfach am Boden verspritzt.“
„Nein“, sagte Alex langsam. „Ich glaube, das ist keine gute Idee.“
„Warum nicht?“, beharrte Callum. „Wir können die blöde Ziege doch nicht ausstehen! So wie die immer angibt und sich …“ Er verstummte, denn plötzlich stand Sophie direkt vor ihnen.
„Hi“, sagte sie.
„Hi“, grüßte Alex zurück.
„Also … ähm …“ Sophie wurde ein bisschen rot. „Ich brauche Hilfe. Für meine Mum.“ Sie zeigte über die Schulter auf eine Frau im Rollstuhl, die auf sie zukam. „Wir haben ein Problem mit dem Rollstuhl.“
„Was für ein Problem?“, fragte Alex.
„Wir kommen nicht die Rampe rauf“, erklärte Sophie, „weil der Rollstuhl so schwer von den ganzen Einkäufen ist. Ich hab nicht genug Kraft.“
„Ja, klar helfen wir dir“, sagte Alex und ging auf Sophies Mutter zu. „Wir sind Experten im Rollstuhlfahren. Callums Schwester hat zurzeit auch einen.“
„Echt?“ Sophie schaute Callum überrascht an. „Das wusste ich gar nicht. Warum?“
Auf dem Weg zu den Rampen, die ins Parkhaus führten, erklärte Callum, dass seine Schwester eine Knochenmarkentzündung gehabt habe. Und Sophies Mutter erzählte von dem schweren Unfall, bei dem ihr Rückgrat verletzt worden war, sodass sie jetzt querschnittsgelähmt war. Darum musste Sophie viel im Haushalt mithelfen, mehr als Mrs Reynolds lieb war. Ihre Tochter hatte kaum noch Zeit, mit anderen Kindern zu spielen und ihr Leben zu genießen. Mrs Reynolds seufzte. Sie würde alles darum geben, wenn es anders wäre.
Im Parkhaus halfen Alex und Callum, die Einkäufe ins Auto zu laden, und dann schauten sie zu, wie Sophies Mutter von einem ausgeklügelten Mechanismus im Rollstuhl auf den Fahrersitz gehievt wurde.
„Gut, dass du nicht auf mich gehört hast“, sagte Callum, als sie zum Café zurückgingen.
„Wieso? Wobei?“
„Na, als ich dich anstiften wollte, den Feuerlöscher auf Sophie zu richten.“ Callum grinste verlegen.
„Ach so“, sagte Alex.
„Ich meine, stell dir mal vor, du hättest sie vollgespritzt und dann erst gemerkt, dass sie uns eigentlich um Hilfe bitten wollte … also, das wär doch schrecklich gewesen, oder? Richtig schlimm.“
„Ja“, stimmte Alex zu. „Da hast du Recht.“
Für Callum war es sehr schwer, zu begreifen, was der Laptop konnte. Das Problem war, dass er sich an nichts erinnerte. Alex erklärte ihm immer wieder, dass der Laptop die Zeit so zurückdrehte, dass ein bestimmtes Ereignis noch nicht eingetreten war. Aber Callum hatte nie wirklich gesehen, wie Alex den Wagen seiner Mutter aus der Garage herausgefahren oder die Dosenpyramide im Supermarkt umgeworfen hatte – jedenfalls hatte er keine Erinnerung daran.
Alex experimentierte jeden Tag mit dem Computer und im Gegensatz zu Callum erinnerte er sich an alles. Als er zum Beispiel das Porzellanservice in den Garten hinausgetragen und auf dem Plattenweg zerschmettert hatte, wusste Callum nicht mit derselben Gewissheit wie Alex, dass er keine Angst vor den Folgen haben musste. Er musste jedes Mal darauf vertrauen, dass der Laptop tatsächlich die Zeit zurückdrehen konnte und sein Freund nicht total übergeschnappt war.
Trotzdem glaubte Callum an den Zeitcomputer, so schwer es ihm auch fiel. Erstens wusste er, dass Alex keine Lügen erzählte, und zweitens besaß sein Freund neuerdings eine geradezu unheimliche Fähigkeit vorauszusehen, was passieren würde. Aber am meisten überzeugte ihn die Tatsache, dass er keine Unfälle mehr hatte.
Seit Lillys Willkommensparty vor ein paar Wochen, als Alex morgens mit seinem neuen Laptop vorbeigekommen war, war Callum kein einziges Missgeschick widerfahren. Nicht eines. Obwohl Alex behauptete, er habe jede Menge angestellt, und aufzählte, was allein in den letzten beiden Tagen passiert war: ein Unglück mit einem Tacker, eines mit einem elektrischen Messer und ein besonders schlimmes, als sich Callums Haare in einer Lampenfassung verfangen hatten.
Aber Callum erinnerte sich an nichts. Für ihn war es, als sei das alles nie passiert. Zum ersten Mal, seit er denken konnte, führte er ein katastrophenfreies Leben.
Dass Alex’ Laptop die Zeit zurückdrehen konnte, ging zwar gegen jede Vernunft, aber Callum hatte keine andere Erklärung. Und deshalb glaubte er jetzt genauso selbstverständlich daran wie Alex.
Wenn Callum jemals wieder etwas Schlimmes passierte, musste er es nur Alex sagen, damit er die Tastenkombination auf seinem Laptop drücken und
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