Mit klick! zurück
als seines und keine Gänge hatte, aber immerhin ging es schneller als zu Fuß. Er trat in die Pedale, so fest er konnte, während hinter ihm das Protestgeschrei der beiden kleinen Mädchen und ihrer Mutter verebbte. In vollem Tempo sauste Alex über den Fahrdamm, bog links in den Roseby Crescent ein, strampelte hangaufwärts die Derby Road entlang … und hätte es fast geschafft.
Als er in seine Straße einbog, rannte Callum gerade ums Haus herum zur Hintertür. Alex’ Mutter stand neben ihrem Auto in der Einfahrt. Alex wollte ihr zurufen, dass sie Callum nicht reinlassen sollte, doch da …
„Zwei Pfund und siebenundzwanzig bitte“, sagte Mrs Bellini.
Alex probierte den Fahrradtrick noch zweimal, aber es half nichts. Als er Mrs Bellini das Geld zum siebzehnten Mal über die Theke reichte, wurde ihm klar, dass er ernsthaft in der Klemme saß. Wenn er es nicht irgendwie schaffte, nach Hause zu kommen, ehe Callum die Tasten auf seinem Laptop drücken konnte, steckte er für alle Zeiten in diesen fünf Minuten fest.
In seiner Verzweiflung spielte er sogar mit dem Gedanken, ein Auto zu stehlen. Er überlegte schon, wie er der Frau, die hinter ihm an der Theke wartete, die Autoschlüssel klauen konnte. Doch dann kam ihm die rettende Idee. Es gab eine viel einfachere Lösung für sein Problem und er wunderte sich, dass er nicht gleich daraufgekommen war.
„Zwei Pfund und siebenundzwanzig bitte“, sagte Mrs Bellini.
Alex gab ihr die 10-Pfund-Note. „Kann ich bitte mal telefonieren? Ich muss meine Mum anrufen“, sagte er. „Ich kann auch dafür bezahlen. Aber es ist wirklich dringend.“
„Ja, natürlich, mein Junge.“ Mrs Bellini schob ihm das Telefon über die Theke zu. „Und du brauchst nichts dafür zu zahlen. Das ist schon in Ordnung.“
„Danke.“ Alex tippte bereits die Nummer ein.
Das Telefon läutete eine Weile, und ihm fiel ein, dass seine Mutter draußen war und an ihrem Auto arbeitete.
„Hallo?“, meldete Mrs Howard sich endlich.
„Mum, ich bin’s.“
„Alex? Was ist denn …“
„Hör mal, Mum, ich muss dir was Wichtiges sagen. Du darfst Callum auf gar keinen Fall ins Haus lassen, okay? Wenn er rüberkommt, dann lass ihn nicht rein und erst recht nicht in mein Zimmer. Es ist wirklich wichtig, okay?“
„Okay“, sagte seine Mutter. „Stimmt was nicht mit dir, Alex? Du hörst dich so …“
„Nein, nein, alles in Ordnung, Mum. Ich erklär’s dir später, wenn ich nach Hause komme“, sagte Alex schnell und legte auf.
Als Alex in die Einfahrt zum Oakwood Close Nummer 17 kam, hievte sich seine Mutter unter der Hinterachse ihres TR 4 hervor.
„Du hattest Recht“, sagte sie. „Callum ist wirklich rübergekommen, gleich nachdem du angerufen hast. Ich soll dir von ihm ausrichten, dass er einen Unfall hatte. Kurz nach zehn. Es sei sehr wichtig, dass du die genaue Zeit erfährst, meinte er.“
„Was für einen Unfall?“, fragte Alex.
„Wenn ich ihn richtig verstanden habe, hat er seinen Vater beim Darts-Spielen in den Fuß geschossen“, berichtete Mrs Howard. „Aber mehr konnte ich nicht aus ihm rauskriegen, weil sein Vater rübergebrüllt hat, dass er sofort nach Hause kommen soll. Wie Rumpelstilzchen ist er auf einem Bein herumgehüpft.“ Mrs Howard schaute zu Alex auf. „Aber woher wusstest du das alles?“
„Was?“
„Na, dein Anruf“, sagte Mrs Howard. „Du hast mir doch gesagt, dass ich Callum auf keinen Fall ins Haus lassen soll. Woher wusstest du, dass er herkommen würde, und warum wolltest du ihn nicht in dein Zimmer lassen?“
„Ach, das“, sagte Alex. „Ich … ich bring nur schnell die Milch in den Kühlschrank, okay? Ich erklär’s dir dann später.“
Drinnen ließ er die Milch auf dem Tisch stehen und stürzte sofort nach oben an seinen Computer.
Es war fünf Minuten vor zehn und Callum spielte Darts. Der Wandhaken, an dem die Dartscheibe normalerweise hing, war herausgefallen. Also hatte Callum die Scheibe stattdessen auf den Fenstersims gestellt. Er zielte gerade, als Alex auftauchte.
„Hi“, sagte Callum. „Möchtest du mitspielen?“
„Nein, danke“, sagte Alex. „Ich bin nur hier, weil ich dir ein paar Sachen sagen wollte. Also erstens ist es total bescheuert, am offenen Fenster Darts zu spielen, noch dazu, wenn dein Vater druntersteht. Und zweitens … Aber setz dich erst mal hin, okay? Und dann hör zu.“
„Okay.“ Callum setzte sich aufs Bett. „Ist was passiert?“
„Angenommen, du bist hier oben“,
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