Mit klick! zurück
alles wieder in Ordnung bringen konnte.
Aber seltsamerweise hätte genau das ihrem wunderbaren Abenteuer beinahe ein Ende gesetzt.
A m Samstagmorgen, zwei Wochen nachdem Alex den Laptop von seinem Patenonkel bekommen hatte, schickte ihn seine Mum zu der kleinen Ladenmeile am Fahrdamm, um Milch zu holen. Zu Fuß waren es gut fünfzehn Minuten bis dorthin, aber das machte Alex nichts aus. Die Sonne schien und seine Mum hatte ihm erlaubt, sich ein Eis zu kaufen.
Im Laden holte er eine Packung Milch, suchte sich ein Eis aus und brachte alles zur Kasse.
„Zwei Pfund und siebenundzwanzig Pence bitte“, sagte Mrs Bellini und nahm die 10-Pfund-Note, die Alex ihr reichte. Dann gab sie ihm das Wechselgeld zurück.
Alex setzte sich vor dem Laden auf eine Bank mit Blick auf den Fluss und schleckte sein Eis. Da passierte es.
Der Fluss und die Straße verschwanden und er stand wieder in Mrs Bellinis Laden.
„Zwei Pfund und siebenundzwanzig Pence“, sagte Mrs Bellini.
„Was?“ Alex starrte sie verblüfft an.
„Zwei Pfund und siebenundzwanzig Pence“, wiederholte Mrs Bellini geduldig. „Für die Milch und das Eis.“
Als es zum dritten Mal passierte, ging Alex ein Licht auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Mrs Bellini um zehn Uhr das Geld von ihm verlangte. Vier Minuten nach zehn blieb die Zeit stehen und er wurde in den Laden zurückversetzt. Folglich musste jemand um vier nach zehn in sein Zimmer gegangen sein und die Zeit zurückgestellt haben.
Das konnte natürlich nur Callum gewesen sein. Wer käme sonst auf die Idee, den Laptop einzuschalten, die Seite mit der Zeiteinstellung zu öffnen, die Uhr auf zehn zurückzustellen und dann Strg und Z anzutippen? Alex hatte keine Ahnung, warum Callum das getan hatte, aber es war auch egal. Im Augenblick zählte nur eins: Er musste so schnell wie möglich nach Hause zurücklaufen und Callum davon abhalten, die Tasten zu drücken. Sonst saß er für alle Zeiten hier fest und erlebte die Szene in Mrs Bellinis Laden immer wieder.
Alex überlegte scharf: Für den Heimweg brauchte er zehn bis fünfzehn Minuten, je nachdem wie schnell er lief. Wenn er aber rannte wie der Teufel, müsste er rechtzeitig hinkommen können.
Doch das war ein Irrtum.
Beim ersten Versuch schaffte er ungefähr drei Viertel des Heimwegs, ehe er wieder vor Mrs Bellinis Ladentheke landete und ihr zwei Pfund siebenundzwanzig geben musste. Er machte noch drei weitere Anläufe und rannte, so schnell er nur konnte, aber es half nichts. Selbst wenn er die Milch und das Eis wegließ und losstürzte, bevor Mrs Bellini ihm sagen konnte, wie viel er bezahlen musste, und dann auch noch die Abkürzung über die Exeter Street nahm, schaffte er es nicht, rechzeitig zum Oakwood Close zurückzukommen.
„Zwei Pfund und siebenundzwanzig bitte“, sagte Mrs Bellini unbeirrt. Als er ihr seine 10-Pfund-Note zum neunten Mal gab, musste Alex einsehen, dass es keinen Sinn hatte. Er dachte noch einmal gründlich nach. Er musste irgendwie nach Hause kommen, bevor Callum Strg und Z drücken konnte, und wenn er nicht schnell genug rennen konnte, dann … Nachdenklich betrachtete er durch die Ladentür zwei kleine Mädchen, die sich auf dem Gehweg unterhielten. Eines der beiden hatte ein Fahrrad dabei und das brachte ihn auf eine Idee.
Alex brauchte mehrere Anläufe, bis er sich das Fahrrad unter den Nagel reißen konnte. Als Erstes fragte er die Kleine, ob sie ihm ihr Rad leihen würde, aber sie sagte Nein. Dann bot er ihr Geld an, aber sie wollte ihm das Rad trotzdem nicht geben. In seiner Verzweiflung versuchte er es ihr wegzureißen. Aber auch das war ein Flop. Die Kleine war höchstens acht, klammerte sich aber wild entschlossen an ihr Fahrrad und krallte ihre Finger mit aller Kraft in die Lenkergriffe. Das andere Mädchen schrie laut um Hilfe und Alex schaffte es nie, das Rad ganz an sich zu reißen, bevor die Mutter der Kleinen aus dem Laden stürzte, ihn am Kragen packte und lauthals nach der Polizei rief.
Am Ende fand er einen einfacheren Weg. Als Mrs Bellini die zwei Pfund siebenundzwanzig verlangte, ließ er seine 10-Pfund-Note auf der Theke liegen, ging zu den beiden kleinen Mädchen hinaus und sagte ihnen, dass sie zu ihrer Mutter in den Laden kommen und sich etwas Süßes aussuchen sollten. Die Kleine lehnte ihr Fahrrad an einen Briefkasten. Sobald die Mädchen im Laden verschwunden waren, riss Alex das Rad an sich und sauste davon.
Das Fahren war nicht einfach, weil das Rad kleiner war
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