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Hilfe.“
Dann gab sie ihm ein großes Stück Kuchen und eine riesige Flasche Orangenlimo mit, und Alex ging mit seinem Laptop unter dem Arm zufrieden nach Hause. Es war ein schöner Tag gewesen.
Ein sehr schöner Tag.
Als er in die Einfahrt zu seinem Haus kam, streckte seine Mutter den Kopf unter der Autohaube hervor und fragte: „Na, wie war die Party?“
„Super“, sagte Alex. „Lilly hat sich riesig gefreut …“
„Das ist schön …“ Alex’ Mutter hielt eine Zündkerze in die Höhe und studierte sie sorgfältig. Vor zwei Jahren hatte sie damit angefangen, einen alten Triumph TR 4 zu restaurieren, und obwohl der Wagen jetzt fast fertig war, lief der Motor immer noch nicht so rund, wie sie es sich wünschte. „Und was hat Callum alles angestellt?“
„Nichts“, sagte Alex. „Gar nichts.“
„Im Ernst? Das ist aber neu.“ Mrs Howard maß etwas an der Zündkerze, dann schaute sie über den Wagen hinweg zu Alex. „Du hast doch keinen Hunger, oder? Ich will das hier erst fertig machen.“
Alex wollte nichts, weil er bei den Bannisters genug gegessen hatte, und ging ins Haus. Er holte ein Glas aus der Küche und ging in sein Zimmer hinauf.
Auf dem Heimweg war ihm nämlich eine Idee gekommen. Wenn er die Uhr im Laptop auf eine spätere Tageszeit einstellte, konnte er vielleicht in die Zukunft gelangen statt in die Vergangenheit. Das könnte sehr nützlich sein: Wenn er zum Beispiel zum Zahnarzt musste oder keine Lust hatte, seine Hausaufgaben zu machen, konnte er sich in die Zukunft versetzen, wenn alles schon vorbei oder erledigt war, und auf diese Weise alles Unangenehme überspringen. Eine coole Vorstellung.
Aber als Alex es ausprobierte, erlebte er eine Riesenenttäuschung: Er setzte sich in seinem Zimmer an den Schreibtisch, stellte die Uhr des Laptops dreißig Minuten vor und drückte Strg und Z. Nichts geschah. Die Zeitanzeige des Computers sprang wieder zurück und Alex blieb in der Gegenwart.
Als Nächstes experimentierte er mit dem Datum, aber auch das funktionierte nicht. Er wollte spaßeshalber in einen anderen Tag in der Zukunft oder Vergangenheit springen, aber das Datum blieb genauso unveränderlich wie sein Name. Nur die Zeit war verstellbar und die ließ sich nur zurückdrehen.
Alex nippte an seiner Orangenlimo und überlegte, warum das so war. Das war eine der vielen Fragen, auf die er keine Antwort fand. Wo blieben die Zeiten, die nicht mehr existierten, weil er zurückgegangen war und sie verändert hatte? Was war mit dem Augenblick passiert, als die Luftballons mit dem Gartenstuhl davongeflogen waren?
Der Einzige, der ihm vielleicht eine Antwort darauf geben konnte, war sein Patenonkel. Alex beschloss, sich an ihn zu wenden. Da hörte er seine Eltern in der Küche unten reden.
Ihre Stimmen wurden lauter. Mit einem flauen Gefühl im Magen erkannte Alex, dass sie stritten.
Schon wieder.
Früher hatten seine Eltern sich nie gestritten. Andere Eltern zankten, flippten aus und brüllten sich an, aber bei den Howards am Oakwood Close Nummer 17 ging es stets friedlich zu.
Jedenfalls bis vor ein paar Monaten. Dann hatten die Streitereien angefangen. Nicht die ganze Zeit, nur hin und wieder. Immer ging es um lächerliche Kleinigkeiten. Manchmal stritten seine Eltern, weil einer von ihnen das Handtuch nicht aufgehängt oder das Licht nicht ausgeknipst hatte, und einmal diskutierten sie eine ganze Stunde lang darüber, ob irgendein dämlicher Schraubenzieher in die richtige Schublade im Werkzeugraum zurückgelegt worden war oder nicht.
Alex schlich auf den Treppenabsatz hinaus und lauschte. Diesmal drehte sich der Streit ums Abendessen.
„Aber es war doch dein Vorschlag“, sagte sein Vater gerade. „ Du hast gesagt, dass du ein richtiges Essen kochen willst.“
„Ja, ich weiß – tut mir leid“, verteidigte sich seine Mutter. „Ich war mit dem Wagen beschäftigt und hab nicht mehr dran gedacht.“
„Ja, genau, dein heiliges Auto!“, sagte Mr Howard mit einer Stimme, die vor falscher Anteilnahme triefte. „Das ist natürlich viel wichtiger, klar …“
„Jetzt hör aber auf!“, fauchte Mrs Howard zurück. „Wenn du Hunger hast, dann mach ich dir schnell was. Du wirst ja wohl noch eine halbe Stunde warten können …“
„Nein, kann ich nicht“, trumpfte Mr Howard auf, „in einer halben Stunde muss ich nämlich weg.“
„Na gut, dann mach ich dir eben ein Sandwich! Das ist doch kein Weltuntergang.“
„Ein Sandwich kann ich mir auch an der
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