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Mit Liebe gestrickt

Mit Liebe gestrickt

Titel: Mit Liebe gestrickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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essen.«

    Nachdem ich den Wohltätigkeitsschrank draußen vor Maxines Büro bewundert und einige der Kostüme aus Graces Filmen wiedererkannt habe, wird mir klar, dass Maxine nicht so richtig geschnallt hat, wie bescheiden es an unserem Weiße-Elefanten Stand wahrscheinlich zugehen wird. Auf gar keinen Fall können wir irgendwas von den Klamotten hier für auch nur annähernd so viel Geld verkaufen, wie sie bei einem richtigen Wohltätigkeitsanlass
bekämen. Also einigen wir uns darauf, dass ich einen wunderschönen perlenbestickten Schal nehme, den wir als Hauptgewinn ausloben können, und dann stricke ich eine halbe Stunde mit Grace, während sie an einem Salat pickt und ich der Versuchung eines zweiten Stücks Obstkuchen widerstehe.

    Sie umarmt mich zum Abschied, als ich gehe, etwas, was sie noch nie getan hat.
    »Danke, Jo.«
    »War mir ein Vergnügen. Na ja, nicht eigentlich ein Vergnügen, aber du weißt schon. Jederzeit.«
    »Du würdest also auch kommen, wenn du nicht auf der Gehaltsliste ständest?«
    »Natürlich, und sei es auch nur wegen des Kuchens.«
    Sie lacht.
    »Wunderbar. Und du hast doch auch diese Vertraulichkeitsklausel unterschrieben, nicht wahr, die Max dir geschickt hat?«
    »Selbstverständlich, Grace.«
    »Tut mir leid. Ich hätte es nicht erwähnen sollen. Du bittest mich nie um Dinge, und das gefällt mir. Sonst will alle Welt ständig etwas von mir.«
    »Also, jetzt, wo du es erwähnst …«
    »Was?«
    »Ich habe nur Spaß gemacht; aber einige Spitzentipps, wie ich es hinbekommen soll, als viktorianisches Milchmädchen verkleidet hinter unserem Weiße-Elefanten-Stand zu stehen, wären schon hilfreich.«
    Sie lächelt, als Maxine mit einer großen Tragetüte kommt.
    »Grace hat mich gebeten, ein paar Extradinge für dich und deine Freundin einzupacken. Aber die sind wirklich nicht für den Stand, okay?«

    »Vielen Dank. Das ist wirklich sehr nett.«
    Maxine bringt mich zu meinem Auto.
    »Danke für heute, Jo - es hat wirklich sehr geholfen, dass du da warst. Sie war ziemlich durcheinander.«
    »Das kann ich ihr nicht verdenken.«
    »Wenn sie versuchen, dich aufzuhalten am Tor, sag einfach, du weißt nicht, wovon sie reden, okay?«
    »Klar.«
    »Die meisten sind bereits weg, sodass du keine Probleme haben solltest. Bruno bringt dich hinaus. Und ich rufe dich später an wegen der Termine.«
    »Danke, für den Schal und alles. Er wird die Attraktion unseres Standes sein.«
    Sobald ich außer Sichtweite des Hauses bin, halte ich an und werfe einen Blick in die Tragetüte. Da ist ein wunderschöner hellblauer Kimono, den Grace, wie ich mich erinnern kann, getragen hat, als sie hochschwanger war, und er ist so weit, dass ich ziemlich sicher bin, dass er mir passen wird, auch wenn ich ihn nicht so weit um mich wickeln kann wie sie. Und dann ist da noch eine goldene Abendtasche, die Connie ganz sicher heiß und innig lieben wird. Wir werden etwas Geld in die Kasse des Standes legen und uns gleichzeitig wie Filmstars fühlen. Brillant.

    Ich bin zehn Minuten zu früh für die Schule, also gehe ich auf einen Sprung in die Aula, um zu sehen, wie es mit dem neuen Schulbanner vorangeht. Mrs. Chambers ist gerade dabei, eines der viereckigen Bilder auf das Banner zu nähen, das von den oberen Klassen gestrickt wurde. Auf dem Banner werden sie unterbrochen von bunten Vierecken aus unterschiedlichen Stoffen. Hauptsächlich Satin und Samt aus Stoffresten, die irgendwelche Eltern beigesteuert haben. Sie hat ein großes Flanelltuch
hellgrau gefärbt, und wir haben die Buchstaben für Broadgate School aus den verschiedenen Wollschnüren gebastelt, die Mrs. Callenders Klasse produziert hat. Die See sieht besonders gut aus in den verschiedenen Blauschattierungen der Strickquadrate, die wir Archies Klasse verdanken, und das Schulgebäude ist jetzt viel deutlicher, seit Mrs. Pickering die grauen und braunen Quadrate mit schwarzer Wolle umsäumt hat.
    »Morgen beginnen wir mit dem Stricken der Bäume. Die Kinder sind schon ganz aufgeregt. Sie kommen ständig vorbei und schauen es sich an und wollen sehen, wo das ist, was sie gestrickt haben. Sogar Mrs. Morgan hat vorhin vorbeigeschaut.«
    Wir tauschen Blicke aus.
    »Bleibt es immer noch bei Freitag, um mit den Menschen anzufangen? Mr. O’Brien übernimmt nachmittags den Geschichtsunterricht in meiner Klasse, ich wäre also bis drei Uhr frei.«
    »Ja, Freitag sollte kein Problem sein. Wie viele Vierecke haben wir bis jetzt?«
    Mrs. Chambers hat das Problem, wie

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