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Mit offenen Karten

Mit offenen Karten

Titel: Mit offenen Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Shaitana herauszufinden. Sind Sie ganz sicher, dass er kein Patient vom Doktor war?»
    «Ganz sicher.»
    «Vielleicht unter einem anderen Namen?» Battle reichte ihr eine Fotografie. «Kennen Sie diesen Menschen?»
    «Wie theatralisch er aussieht! Nein, ich habe ihn nie hier gesehen.»
    «Nun, dann wär’s das.» Battle seufzte. «Ich bin dem Doktor wirklich sehr verbunden, dass er so entgegenkommend war. Bestellen Sie ihm das bitte von mir. Sagen Sie ihm, ich gehe jetzt zu Nr. 2 über. Adieu, Miss Burgess, und vielen Dank für Ihre Mithilfe.»
    Er reichte ihr die Hand und verließ die Praxis. Als er die Straße entlang ging, zog er ein kleines Notizbuch aus der Tasche und machte einige Eintragungen unter dem Buchstaben R.
     
    « Mrs Graves? Unwahrscheinlich. Mrs Craddock!
    Keine Legate.
    Keine Frau. (Schade.)
    Todesursache der Patienten erforschen. (Schwierig.) »
     
    Er schloss das Notizbuch und ging in die Lancaster-Gate-Filiale der London & Wessex Bank.
    Das Vorweisen seines offiziellen Ausweises verschaffte ihm eine private Unterredung mit dem Direktor.
    «Guten Morgen, Sir. Einer Ihrer Kunden ist ein Dr. Geoffrey Roberts, wenn ich nicht irre.»
    «Das stimmt, Superintendent.»
    «Ich werde über das Konto dieses Herrn gewisse Informationen brauchen, die über eine Reihe von Jahren zurückgehen.»
    «Ich will sehen, was ich für Sie tun kann.»
    Es folgte eine anstrengende halbe Stunde. Endlich steckte Battle seufzend ein mit Ziffern dicht beschriebenes Blatt ein.
    «Haben Sie gefunden, was Sie gesucht haben?», fragte der Direktor neugierig.
    «Nein, nicht einen einzigen Anhaltspunkt. Trotzdem vielen Dank!»
    Zur gleichen Zeit, während er sich in seinem Ordinationszimmer die Hände wusch, sagte Dr. Roberts über seine Schulter hinweg zu seiner Sekretärin:
    «Was war mit unserem stämmigen, unerschütterlichen Spürhund? Hat er die Bude von oben nach unten und sie von innen nach außen gekehrt?»
    «Aus mir hat er nicht viel herausbekommen, das können Sie mir glauben», versicherte Miss Burgess.
    «Mein liebes Kind, kein Anlass, stumm wie ein Fisch zu sein. Ich habe Sie gebeten, ihm alles zu sagen, was er wissen will. Nebenbei gesagt, was wollte er denn wissen?»
    «Oh, er ist immer darauf herumgeritten, dass Sie diesen Shaitana näher gekannt haben müssten – er hat sogar gemeint, dass er vielleicht einmal unter falschem Namen als Patient hergekommen sein könnte. Er zeigte mir seine Fotografie. Ein schrecklich unecht aussehender Mann!»
    «Shaitana: O ja, er hat gerne den modernen Mephisto gemimt. Ganz glaubhaft im Allgemeinen. Was hat Battle Sie sonst noch gefragt?»
    «Sonst eigentlich nicht viel. Außer – o ja, irgendjemand hatte ihm irgendwelchen Unsinn über Mrs Graves erzählt, wissen Sie, über die Art, wie sie sich aufgeführt hat.»
    «Graves? Graves? O ja, die alte Mrs Graves! Das ist wirklich komisch!»
    Der Doktor lachte höchst belustigt. «Das ist wirklich sehr komisch.»
    Und in bester Laune ging er zu Tisch.

10
     
    S uperintendent Battle lunchte mit Hercule Poirot.
    Ersterer sah niedergeschlagen, letzterer teilnahmsvoll aus.
    «Ihr Vormittag war also nicht von Erfolg gekrönt», vermutete Poirot nachdenklich.
    Battle schüttelte den Kopf.
    «Es wird eine schwierige Sache werden, Poirot.»
    «Was halten Sie von ihm?»
    «Vom Doktor? Nun, offen gesagt, ich glaube, Shaitana hatte Recht. Er ist ein Mörder. Er erinnert mich an Westaway und an den Kerl in Norfolk, den Anwalt. Das gleiche muntere, selbstbewusste Auftreten. Die gleiche Beliebtheit. Beide waren schlaue Hunde – und das ist Roberts auch. Trotzdem folgt daraus nicht, dass Roberts Shaitana umgebracht hat und tatsächlich glaube ich es auch nicht. Er musste das Risiko, dass Shaitana aufwachen und schreien könnte, zu gut kennen, besser als ein Laie. Nein, ich glaube nicht, dass Roberts ihn ermordet hat.»
    «Aber Sie glauben, dass er irgendjemanden ermordet hat?»
    «Möglicherweise eine ganze Reihe von Menschen. Im Fall Westaway war es so. Aber er wird schwer zu packen sein. Ich habe sein Bankkonto durchgesehen – nichts Verdächtiges, keine plötzlichen großen Einlagen. Keine Legate von Patienten, wenigstens nicht in den letzten sieben Jahren. Das schließt Mord aus Gewinnsucht aus. Er war nie verheiratet – das ist schade, es ist so kinderleicht für einen Arzt, seine eigene Frau umzubringen. Er ist wohlhabend, aber er hat ja auch eine blühende Praxis mit einer reichen Klientel.»
    «Scheinbar hat er sogar ein völlig

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