Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Situation ermutigend oder erleichternd wirken und Sie stärken.
    Für die seelische Widerstandskraft sind Optimismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung besonders bedeutungsvoll. Diese drei Grundhaltungen sind die Voraussetzung für eine realistische und dennoch zuversichtliche Einschätzung einer schwierig erscheinenden Situation und mögliche Lösungsansätze. Selbstregulierung, Selbstverantwortung, Beziehungen und Zukunft gestalten sind Handlungsalternativen, die den Weg ebnen für eine adäquate Anpassung und verantwortungsvolle Lebensbewältigung. Ein funktionierendes soziales Stützsystem und sinnstiftende Aufgaben erfüllen menschliche Grundbedürfnisse und wirken stabilisierend.

    Resilienz kann sich im Lauf des Lebens in unterschiedlicher Ausprägung zeigen. Welche Fähigkeiten, innere Einstellungen und Handlungen Resilienz erzeugen oder vermehren und welche persönlichen, erlernten oder neu versuchten Strategien dafür genutzt werden, wandelt sich im individuellen Lebenszyklus und mit dem aktuellen Umfeld. In dem einen Fall kann das Verdrängen oder Tabuisierenvon schrecklichen Erlebnissen sinnvoll sein und helfen, an den Belastungen nicht zu zerbrechen, sondern zu reifen. In einer anderen Lebenslage kann gerade das Aussprechen und (wiederholte) Erzählen dazu beitragen, das Bedrohliche für den weiteren Lebensweg zu verarbeiten und es sinnvoll zu integrieren.
    Bei einschneidenden Ereignissen wie Krankheit, Tod und schwerwiegenden Verlusten wird die seelische Widerstandsfähigkeit auf eine harte Probe gestellt. Resilienz brauchen Sie aber auch am Arbeitsplatz, um erhöhten Druck, Arbeitsverdichtung sowie häufige und schnelle Veränderungen zu verkraften. Im privaten Bereich können Beziehungsprobleme, die Kindererziehung oder finanzielle Sorgen schnell zu Belastungen führen, die ein großes Maß an Resilienz erfordern.
    Vor allem aber profitieren Sie im grundlegenden Sinn persönlich davon, wenn Sie Ihre Widerstandsfähigkeit trainieren und Ihre inneren Kräfte aktivieren. Wenn Menschen die Wechselfälle ihres Lebens auf diese Weise zu bewältigen versuchten, wurden folgende Gewinne berichtet und beobachtet:
Zunahme an Mitgefühl und Empathie
Mehr Wertschätzung für persönliche Beziehungen
Größere Akzeptanz von Verletzlichkeit und negativen Erfahrungen
Bessere Berücksichtigung der eigenen Werte
Veränderte Prioritäten
Zuwachs an Bewältigungskompetenz
Stabileres Selbstwertgefühl
Tiefere emotionale Reife
Mehr Wertschätzung für das Leben
Tieferer Zugang zum Lebenssinn
Umfassendere und erfüllendere Gottesbeziehung

Grundhaltung Optimismus
    Eine Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.
    Max Frisch

    Für die Bewältigung schwieriger Lebenssituationen brauchen wir Zuversicht und Hoffnung. Der grundsätzliche Optimismus, dass auch schlimme Zeiten und unangenehme Situationen vorübergehen, aktiviert unsere Kräfte und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Licht am Horizont. Diese innere Haltung von Optimismus bedeutet keineswegs, drängende Probleme zu bagatellisieren und sich alle Schwierigkeiten schönzureden. Menschen mit dieser Grundhaltung zeichnen sich dadurch aus, dass sie gerade angesichts von Schwierigkeiten und trotz aller Widrigkeiten nicht die Zuversicht verlieren, dass sie damit fertig werden und ihren Teil dazu beitragen können, dass es besser wird.

    Kann man diesen Optimismus lernen? Die gute Nachricht an alle: Ja, man kann! Denn Optimismus ist eine Frage von Denkgewohnheiten. Die Macht unserer Gedanken beeinflusst unser ganzes Leben. Gewohnheiten sind erlernte Muster. Wenn Ihnen Ihre Denkmuster nicht (mehr) gefallen oder guttun, können Sie neue lernen, die Sie in die gewünschte Richtung führen. Neue Denkrichtungen wirken zunächst oft befremdlich und verboten. Damit sie zu einer selbstverständlichen Gewohnheit werden können, müssen sie wiederholt und trainiert werden. Steter Tropfen höhlt den Stein – je öfter Sie sich optimistische Gedanken machen, desto leichter fallen sie Ihnen. So können Sie in jedemAlter und zu jeder Zeit üben, neue Sichtweisen zu entwickeln und auch in schweren Zeiten nicht aus den Augen zu verlieren, was Sie hält, trägt und aufbauen kann.
    Optimistisches Denken kann sich auf die eigene Person oder auf die Verhältnisse beziehen. Wer sich ständig mit anderen Personen vergleicht, die aus seiner Sicht mehr können oder wert sind, untergräbt ein positives Selbstbewusstsein. Sich auf die eigenen