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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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abgesehen.
    Peter Norwood starrte ihn an. »Ich… ich… nehme an«, stotterte er, »Sie glauben, Sie haben sich mir mit diesem… diesem verlogenen Unsinn in den Weg gestellt?«
    Mein Freund kicherte zustimmend. Er war offensichtlich höchst zufrieden mit sich selbst.
    »Begreifen Sie denn nicht, Sie alter Narr«, schnappte der junge Mann, »daß sich kein Gericht in diesem Land weigern würde, mir…«
    Doch der andere drohte ihm mit einem altersgekrümmten Finger, und in seinen wäßrigen Augen schimmerte trotz allem ein Funke dunklen Feuers. »Die Sache wird niemals vor ein Gericht kommen, junger Mann. Eh? Dieser Fall hat eine volle Woche meiner Zeit beansprucht. Ich habe sie nicht nur damit verbracht, geheimnisvollen Außerirdischen nachzujagen. Ich warne Sie junger Mann. Ich warne Sie. Wenn Sir Alexander in einem Versuch Ihrerseits, sich die Kontrolle über sein Vermögen zu sichern, vor Gericht gebracht wird, werde ich Ihr eigenes Geheimnis enthüllen.«
    Und damit musterte er den anderen überaus senil.
    Seine Worte hatten die gleiche Auswirkung, als hätte er den anderen ins Gesicht geschlagen. Peter Norwood taumelte zurück, offensichtlich zutiefst beunruhigt. Seine geröteten Gesichtszüge wurden bleich.
    Der ehemalige Detektiv kicherte. »Ja, ja. Ich habe meine Zeit nicht verschwendet. Ich habe nicht die Absicht, Ihrem Vater über dieses Thema zu berichten, eh. Und auch nicht mit, sagen wir mal, anderen darüber zu sprechen, die betroffen sein könnten. Bitte geben Sie acht.« Er frohlockte wieder; es war das obszöne Frohlocken eines alten Mannes, der jenseits von Gut und Böse ist. »Und jetzt gehen Sie.« Seine Stimme verebbte wieder zu einem Kichern, als dächte er an das Geheimnis des jungen Norwood.
    Ohne ein weiteres Wort wankte der junge Mann hinaus.
    »Nun erzählen Sie schon«, platzte ich heraus. »Ich verstehe gar nichts mehr. Ich tappe im dunkeln. Welches Geheimnis dieses Flegels konnten Sie ausgraben?«
    Er lachte pfeifend sein verrücktes Lachen, und ich vermutete schon wieder völlige Senilität, doch schließlich frohlockte er: »Kommen Sie, mein lieber Doktor. Wir haben hier einen jungen Burschen, der offensichtlich das Opfer seiner sinnlichen Begierden ist, was? Trotz seiner Zuwendung, die angesichts seines großen Autos und seiner guten Kleidung beträchtlich sein muß.« Und dann, mit einem Rückfall in die Terminologie längst vergangener Tage: »Sie kennen meine Methoden. Sie sich nützlich machen.« Er setzte sein idiotisches Kichern fort.
    »Sie meinen…«
    »Ich meine, ich habe nicht die geringste Ahnung, was das Geheimnis dieses jungen Burschen sein könnte. Glücksspiel, eine junge Frau, oder was auch sonst. Aber ich würde wetten, daß es ein solches Geheimnis gibt, oder gleich mehrere.«
    Als ich den Humor der Situation erkannt hatte, kicherte ich ebenfalls. »Aber mein lieber Freund, dieser Bericht, den Sie Sir Alexander geschickt haben. Glauben Sie nicht, daß er ihn in seiner Sinnestäuschung noch ermutigen wird?«
    Er hatte seine Pfeife gefunden und stopfte sie, wahrscheinlich in seiner kindhaften Gerissenheit glaubend, mir würde bei unserer Unterhaltung sein Rauchen zu so später Stunde nicht auffallen. »Ich stelle anheim, Doktor«, sagte er mürrisch, »daß es sich erstens um ein harmloses Steckenpferd handelt, das die leeren Stunden eines alten Mannes ausfüllt, dessen Verstand noch scharf ist.«
    »Und zweitens?« fragte ich.
    »Und zweitens habe ich den Bericht nach bestem Wissen verfaßt.« Er kicherte erneut; undeutlich, und einen Augenblick lang glaubte ich, er habe den Faden verloren, doch er kam auf ihn zurück.
    »Ich nehme an, Sie haben aus meinen Aktivitäten geschlossen, daß ich im Museum jemanden aufgespürt habe, der ungewöhnlich viele Fotografien machte, eh? Fotografien von Zeitschriften, Büchern, Pamphleten.«
    Ich nickte ermutigend.
    »Nun«, plapperte er, »mit der Hilfe meiner Baker Street Irregulars war ich imstande, ihn zu seiner Wohnung zu verfolgen.« Er beobachtete mich listig aus den Augenwinkeln. »Schlußendlich konnte ich sie sogar durchsuchen. Eh?«
    Ich beugte mich mit Interesse vor. »Und was haben Sie gefunden?«
    »Nichts.«
    »Nichts? Sie, der beste Spürhund unserer Epoche, haben nichts gefunden?«
    Er hatte die Pfeife nun angezündet und deutete zitternd mit dem erloschenen Streichholz auf mich. »Negative Hilfe, Doktor. Ein negativer Beweis, doch nicht ohne Wert. In der Wohnung des Mannes… ich benutzte diesen Begriff mit

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