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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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kreischt auf und taumelt nach hinten. Dabei reißt er das Gewehr fast mit sich. Mooney zieht kräftig. Widerstrebend und mit einem unappetitlichen Schmatzen gleitet die Klinge aus dem Leib.
    Der Tollwütige wankt nach links, wird von einem umgestürzten Motorrad zu Fall gebracht und steht nicht wieder auf.
    Eine weitere Infizierte tritt aus der Dunkelheit. Eine alte Frau in einem zerfetzten Krankenhauskittel. Gesicht und Brust sind mit Blut besprengt, ihr zahnloser Mund steht weit offen und erbricht gluckernd schaumigen Speichel – das Virus in konzentrierter Form.
    Stich und Halt, bewegen. Zug und Halt, bewegen. Zurück in Angriffsstellung, bewegen. Einen Schritt vorwärts.
    Neben ihm flucht Finnegan leise, als ihm der Karabiner aus der Hand gezogen wird. Er streckt sich im Taumel danach aus und bekommt ihn wieder zu fassen, atmet schwer.
    Nach zehn Minuten, während derer sie auf diese Weise zwei Blocks weiter vorstoßen, tippt Corporal Eckhardt ihm auf die Schulter und übernimmt Mooneys Platz an der Spitze der Kolonne.
    Mooney lässt sich zurückfallen. Er verspürt den überwältigenden Drang, sich das Nachtsichtgerät vom Kopf zu reißen und die Welt in Schwarz zu tauchen. Die Sehnen in seinen müden Armen scheinen hart wie Stahl geworden zu sein, und ein heftiger Schmerz schießt durch sein linkes Handgelenk. Nahkampf ist zermürbende Arbeit; er würde sein Leben für ein Glas Wasser geben.
    Sergeant McGraw tritt aus der Reihe und hält eine Hand hoch. Die Jungs gehen schnaufend und unter allgemeinem Gerassel auf einem Knie zu Boden. Die Tollwütigen vor ihnen umgibt ein grell grüner Nimbus, vor dem sie als dunkle Schattenrisse erscheinen. Offensichtlich brennt irgendwo voraus ein Feuer, das viel Licht abstrahlt und die Truppe bloßzustellen droht.
    Mooneys Blick fliegt hin und her, um sich rasch einen Überblick zu verschaffen, aber auch zum Abschütteln des klaustrophobischen Gefühls, er sei in einem Albtraum gefangen.
    Die Infizierten sind überall.
     

Wir werden diese Kampfhandlung ausschließlich mit dem Bajonett begehen
     
    Nachdem die Kolonne zum Stehen gekommen ist, klappt Bowman sein Nachtsichtgerät hoch und findet sich sofort in Finsternis gehüllt. Er legt den Karabiner an und blickt durchs Nahkampfvisier, das sowohl Licht verstärkt als auch zur Vergrößerung dient.
    Schnell erkennt er, dass die vordere Hälfte der Kolonne mitten in eine Vielzahl Tollwütiger geraten ist. Es handelt sich glücklicherweise nicht um einen der Hauptherde von Tausenden, sondern um etwa Hundert, die da im Dunkeln stöhnen und röcheln. Sie stehen in kleineren Gruppen, ächzen im Schlaf oder wandern ziellos umher. Einige rücken den Soldaten dicht auf den Leib, wittern diese und schlagen brüllend um sich, wenn sie blindlings in Bajonette laufen. Hinter ihnen brennt etwas auf der Straße, wahrscheinlich ein Auto.
    Bowmans Einheit steckt in Schwierigkeiten. Die Tollwütigen blockieren die Straße und umzingeln im Grunde genommen ein Viertel der Kompanie. Sollten die Männer versuchen, mit vorgehaltenen Bajonetten weiterzumarschieren, werden sie immer mehr von sich preisgeben, je weiter sie sich dem Brand nähern. Dann könnten sie in eine richtige Schlacht verwickelt werden, und zwar unter ungleichen Bedingungen.
    Der Captain klappt das Nachtsichtgerät wieder herunter. Viele der Fenster oberhalb der Straße leuchten grün, weil dahinter Kerzen brennen, wie ihm plötzlich auffällt. Überall in dieser scheinbar toten Stadt kämpft man noch immer ums Überleben.
    Du hast sie alle dem Tod geweiht , sagt er sich.
    Schnell weist er diesen zutiefst deprimierenden Gedanken ab.
    Er schaltet sein Funkgerät ein und spricht leise hinein: »Alle Einheiten von Warlord, hier Warlord: Stellung bis auf Weiteres halten, over.«
    Dann bewegt er sich entlang der Reihe nach hinten und stößt am Ende auf Sergeant Lewis, den er mit seinen Leuten nach links außen beordert. Die nächste Gruppe muss hingegen nach rechts ausscheren, und dies wiederholt sich, bis der Straßenverlauf beiderseits bemannt ist.
    Nach dieser Neuformierung sucht sich Bowman einen leeren Wagen aus, steigt ein und schließt behutsam die Tür.
    »Alle Einheiten von Warlord, hier Warlord«, wispert er ins Funkgerät. »Falls ich Sie aus der Kolonne gezogen habe, heißen Sie nun Team A. Der Rest von Ihnen, der noch in Reihe steht, ist Team B. Auf mein Zeichen hin wird Team A angreifen und den Feind zurückdrängen. Sobald wir Kontakt haben, schließt sich Team B

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