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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Wyatt, wiederum achselzuckend.
    So reizend Bespitzeln auch sein mag, überwiegt nun doch die Verlockung geistloser Unterhaltung und ruft ihnen ihren ursprünglichen Vorsatz ins Gedächtnis zurück. Auf dem Flur ist es dunkel, also bemerkt niemand ihre Bewegungen, während die surrenden Maschinen im Keller des Krankenhauses ihre Schritte unhörbar machen. Überall im Untergeschoss stinkt es nach Ammoniak und Desinfektionsmitteln.
    Wir sind Ninja , denkt Mooney, völlig im Verborgenen . Er lächelt über diese Vorstellung.
    »Was steht so spät noch auf dem Programm«, will Wyatt wissen, als sie das Treppenhaus erreichen und die ersten Stufen nehmen.
    »Ist doch egal. Ich will einfach nur abschalten und 'ne Stunde lang vergessen, wer ich bin.«
    »Besser als Pennen!«
    »Wer kann jetzt schon ein Auge zumachen?«, fragt Mooney.
    »Wohin gehen wir überhaupt?«
    »Lass uns vom fünften Stock aus abwärts eine Etage nach der anderen abklappern, bis wir ein Zimmer mit Flimmerkiste finden, die funktioniert. Geritzt?«
    »In den Finger«, bestätigt Wyatt.
    Als sie im fünften Stock ankommen, keuchen die Jungs und legen eine Pause ein, um Luft zu schnappen. Nicht, dass ihre Form zu wünschen übrig ließe, doch nach Monaten harter Arbeit bei wenig Schlaf und unzureichender Kalorienzufuhr sind sie erschöpft. Sie lassen sich auf dem obersten Treppenabsatz nieder und rauchen gemeinsam eine Zigarette. Mooney wird allmählich warm mit dem hochgeschossenen, dürren Wyatt, der als Ersatz aus Michigan kam. Bei Unterhaltungen scheint der Rotschopf stets über die Schulter seines Gegenübers zu schauen. Die meisten anderen finden ihn ein bisschen schräg.
    »Bereit für ein paar Dauerwerbesendungen, Kollege?«, fragt Wyatt. »Wie wäre es mit Girls Gone Wild ?«
    Mooney schnippt die Zigarette die Treppe hinunter, wo sie beim Auftreffen Funken sprüht, und schiebt seinen Mundschutz wieder hoch. »Okay, weiter.«
    Wyatt reicht ihm ein paar Latexhandschuhe, die Mooney gleich anzieht. »Denk daran: Falls uns eine Krankenschwester oder sonst jemand entdeckt, sagen wir einfach, man schickt uns, um diesen Bullen Winslow zu finden. Das ist unser Vorwand.«
    Kaum, dass sie die Etagentür öffnen, müssen sie würgen, da es erbärmlich stinkt. Der widerlich saure Körperschweiß der Lyssa-Opfer verbirgt sich unter einer Übelkeit erregenden süßlichen Mischung aus Lufterfrischern und einem Parfüm, das der Stab des Trinity offensichtlich überall versprüht hat.
    Mooney hört Menschen stöhnen und erkennt fahrbare Krankenliegen an den Wänden des Korridors, alle mit Lyssa-Patienten belegt, die am Tropf hängen, damit sie nicht austrocknen. Einige knurren und sträuben sich gegen die Gurtbänder, mit denen sie fixiert wurden, doch die meisten liegen einfach nur da und stöhnen mit rasselndem Atem.
    Außer ihnen ist keine Menschenseele in Sicht.
    Wyatt pfeift leise angesichts dieser Kulisse. »Schaurig.«
    Mooney nickt.
    »Im Ernst«, fährt Wyatt fort, »wäre es nicht cool, wenn die alle aufspringen und uns angreifen würden?«
    Sie biegen um eine Ecke. In diesem Bereich sind keine Patienten untergebracht, doch für die Nacht hat man die Beleuchtung eingeschaltet. Die beiden Soldaten blinzeln gegen das Neonlicht.
    »Wir wären besser nicht hier«, sagt Mooney. »An diesem Ort wimmelt es vor Viren.«
    »Alter, was hältst du von diesem Mief? Jedes Mal, wenn ich glaube, ich hätte mich daran gewöhnt, krieg ich den Kotzreiz. Dabei steckt sogar eine dieser Werbe-Duftproben zum Reiben in meiner Maske, die ich aus einer Zeitschrift gerissen habe.«
    »Mission abbrechen?«
    »Scheiße, nein! Immerhin liegen hier oben Patienten auf den Zimmern, also muss auch irgendwo eine Mattscheibe stehen. Wäre doch hammermäßig, wenn sie auch eine Play-Station hätten.«
    »Würde gern Guitar Hero zocken«, gesteht Mooney.
    Während sie sich die Nasen zuhalten, schleichen sie zu einer weiteren Tür. Im dunklen Raum dahinter liegen Lyssa-Opfer in ihren eigenen Körperausdünstungen und stinken vor sich hin. Mooney kann ihren unregelmäßigen Atem hören. Unter ihnen befindet sich eine junge Frau auf einem Klappbett am Boden, die abwechselnd weint und sich im Fieberwahn bei jemandem namens Ron entschuldigt.
    »Bingo«, sagt Wyatt. »Da hat aber wer auf stumm geschaltet. Wir müssen also die Fernbedienung finden, es sei denn, du stehst auf den Ticker. Ich für meinen Teil kann gar nicht so schnell lesen.«
    »Welcher Sender ist es?«
    »CNN, glaube ich.

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