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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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den Bach runtergeht
     
    »Da wären wir.« Susan zeigt auf eines von mehreren Apartmenthäusern, die noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammen. »Hier wohne ich.«
    »Hab keine Angst«, sagt Boyd und bemüht sich um einen tapferen Gesichtsausdruck.
    Warum er sich selbst so sehr fürchtet, begreift er nicht. Er ist ein Soldat; er hat Menschen sterben sehen und sogar selbst ein paar umgebracht. Na ja, wenigstens in einem Fall ist er sich ganz gewiss. Er hat Stutzen gesichert und geladen, sollte sich also keine Sorgen wegen eines mordlustigen, aber unbewaffneten Kerls machen, der irgendeine schäbige New Yorker Wohnung auseinandernimmt.
    Und trotzdem hat er so viel Schiss, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen kann.
    Sie betreten das Gebäude, Susan zeigt nach oben. »Dritter Stock.«
    Sie steigen langsam und leise die Treppe hinauf. Boyd geht mit seinem Karabiner in Anschlag vor, wohingegen sich Susan sichtlich zaudernd hinter ihm an die Mauer drückt.
    Auf der ersten Etage zuckt Boyd zusammen, als hinter einer der Türen jemand brüllt. Eine Frau fleht einen gewissen John an, ihr nicht wehzutun. Ihre Stimme klingt zunehmend schriller, bis sie vom Poltern herumgeworfener Möbelstücke übertönt wird und sich beim darauffolgenden Ringen am Boden in einem langgezogenen Schrei des Entsetzens überschlägt.
    Dann Schweigen.
    Boyd schluckt angestrengt, dreht sich zu Susan um und sieht Tränen über ihre Wangen laufen.
    »Ich kenne die Frau«, sagt sie. »Sie und ihren Mann.«
    »Schaffst du es weiter nach oben?«
    »Sie haben ein Baby.«
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll; ich weiß nicht, ob wir überhaupt etwas tun können.«
    »Es tut mir so leid, Rick.«
    »Du bist eine mutige Frau.« Er fühlt sich ihr nun sehr nahe. Ich könnte mich in dieses Girl verlieben , denkt er und fügt hinzu: »Gib nicht auf.«
    Sie nickt und zittert heftig, aber sie setzen ihren Aufstieg fort. Im zweiten Stockwerk schwant Boyd Übles. Aus einer Wohnung dringen gurgelnde Laute auf den Flur, dazu gleichmäßige Schritte, die ihn an ein Tier im Käfig erinnern.
    Die Wand bebt unter einer Erschütterung.
    »Lass mich zuerst bei uns anrufen«, verlangt Susan. »Mal sehen, ob jemand drangeht, in Ordnung?«
    Er stimmt zu, dankbar für den einstweiligen Aufschub der Anspannung.
    Susan nimmt ihr Mobiltelefon aus der Tasche und wählt eine Nummer, bricht den Rufaufbau jedoch schon nach wenigen Sekunden wieder ab.
    »Nichts«, bemerkt sie und erbleicht.
    Er möchte sie trösten, bringt aber nichts weiter fertig, als zu nicken und einen Blick an die Decke zu werfen. Sie gehen weiter bis zum nächsten Absatz. Dort zeigt sie auf eine Tür und sagt: »Da ist es, gleich dort.«
    Boyd reibt sich Schweiß aus den Augen, blinzelt, nickt wieder und stemmt den Kolben seines Gewehrs gegen eine Schulter. »Packen wir's.«
    Da hört er, wie sich hinter ihm eine Tür öffnet. Bevor er sich umdrehen kann, schlägt etwas Wuchtiges gegen sein Bein, das sofort einknickt. Hände greifen nach seiner Waffe. Man drückt ihm grob den Lauf einer Pistole an die Schläfe.
    »Lass ihn in Frieden, Mann«, hört er.
    »Susan!«, ruft er und streckt sich nach ihr aus, doch sie wirft sich in die Arme eines großen, muskulösen jungen Manns. »Ich hab es getan, Baby«, sagt sie und küsst ihn innig. »Ich hab es getan.« Ihr Prahlen vergeht rasch in hysterischem Schluchzen, da sie ihr Gesicht an seine Brust schmiegt. »Ich hab es getan, du gottverfluchter Bastard.«
    Der Kerl spricht einen anderen an, der ein Stück Rohr festhält: »Sie hätte nie rausgehen dürfen, um das zu machen.«
    »Und trotzdem ist sie gegangen und heil wieder zurückgekommen. Auftrag ausgeführt.«
    »Sie ist total fertig, schau sie doch an. Sie wäre da draußen fast krepiert.«
    Das Ganze ist eine Falle , realisiert Boyd. Das Handy fungierte als Zeichen.
    »Williams hat geahnt, dass deine Story erfunden ist und du ein Junkie bist«, sagt er und unterdrückt Tränen vor Schmach und vor Wut. »Ich hätte ihm glauben sollen.«
    »Junkie?«, hakt derjenige mit der Pistole grinsend nach. »Wir sind an der Universität von New York eingeschrieben, ich im vormedizinischen Studium, und Susan belegt Philosophie als Hauptfach, verdammt.«
    Der Typ mit dem Rohr geht in die Hocke und sieht Boyd in die Augen. »Nicht persönlich nehmen, Kumpel. Tut mir echt leid, dass ich dein Bein verletzt habe, aber wir brauchen dein Gewehr und was du an Munition dabeihast; kannst dich gleich wieder

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