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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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verbreitet. Es reißt dich von den Füßen wie die Grippe, äußert sich jedoch auch in weiteren Symptomen wie Zuckungen, Augenflimmern und einem strengen, milchig sauren Körpergeruch. Die meisten Betroffenen genesen zwar nach zwei Wochen, doch falls sie schwer infiziert sind und das Virus ins Hirn eindringt, führt es zum Schwachsinn: Dann findet man sie mit Schaum vor dem Mund, sie verweigern die Aufnahme von Wasser, werden paranoid und neigen zu unvermittelten Gewaltausbrüchen. Letztendlich verlernen sie das Sprechen; sie geben dann nur noch ein beunruhigendes Grollen von sich, das an ein Motorrad im Leerlauf erinnert. Seit jemand in den Fernsehnachrichten einen Vergleich mit tollwütigen Hunden gezogen hat, hat sich diese Bezeichnung eingebürgert. Sie sind gefährlich, und die Soldaten wissen, dass sie vorsichtig mit ihnen umgehen müssen. Tollwütige haben schon Menschen verletzt und umgebracht, sogar ihre eigenen Familienangehörigen. Man markiert sie stets mit Schwarz, und sie alle sterben in der Regel nach drei bis fünf Tagen.
    Dass die geringe Zahl der Tollwütigen den Kampf gegen eine ohnehin bereits fürchterliche Epidemie erschwert, ist jedoch ebenfalls nicht das eigentliche Problem.
    Die größte Herausforderung, vor der die Vereinigten Staaten stehen, besteht in der überwältigenden Zahl von Erkrankten, die nur noch bettlägerig sind und andauernde Fürsorge benötigen. Da das menschliche Immunsystem bislang nicht mit diesem Virus zu tun hatte, besitzt es keine natürlichen Abwehrkräfte, weshalb sich nahezu jeder anstecken kann. Folglich liegt die Zahl der betroffenen Bürger im achtstelligen Bereich, darunter auch viele der Behandelnden, Hüter der öffentlichen Ordnung, Hersteller und Lieferanten von Lebens- beziehungsweise Arzneimitteln, Handwerker und Arbeiter, die dafür sorgen, dass Wasser aus den Hähnen kommt, Licht und Klimaanlagen, Kühlschränke, Fahrstühle und Gasherde funktionieren. Amerika steht kurz vor dem Zusammenbruch.
    Ein Sprichwort besagt, die Nation stehe jederzeit nur drei Tage vor einer Revolution. Man verhänge einen Lieferstopp für Lebensmittel an Supermärkte und sehe zu, wie ein Land mit 300 Millionen Einwohnern, die glauben, hohe Ansprüche stellen zu dürfen und über 250 Millionen Feuerwaffen verfügen, darauf reagiert. So hat die Regierung den nationalen Notstand ausgerufen und seine Militäreinheiten aus Übersee abgezogen – um Amerika vor sich selbst zu schützen.
    »Bleib nahe bei mir, Mike«, bittet Bowman den Platoon Sergeant. »Ich ahne schon, was sie diesmal wollen.«
    Kemper nimmt seine Feldmütze ab und fährt sich mit einer Hand über den geschorenen Schädel. »Aber darauf vorbereiten konnten wir uns nicht. Wir sind nicht entsprechend ausgerüstet. Da heißt es Ausbildung an nicht-tödlichen Waffen, und jetzt, da wir welche einsetzen müssten, sind keine aufzutreiben«, rekapituliert er, während er seine Mütze wieder aufsetzt. »Das ganze Training für nichts und wieder nichts.«
    Linton, der sie bereits erwartet, schenkt sich das obligatorische Geplänkel, die Militärs freundlich zu begrüßen, die sein Krankenhaus bewachen, und kommt sofort zur Sache.
    »Lieutenant, wir haben keinen Platz mehr, um neue Patienten aufzunehmen – weder Betten, noch Personal. Die Handschuhe, Kittelschürzen und Atemmasken gehen uns aus. Wir schließen die Pforten und werden uns in nächster Zeit auf die vorliegenden Fälle konzentrieren.«
    »Verstehe«, antwortet Bowman.
    Der Krankenhausleiter hält ihm mit Gummihandschuhen ein Klemmbrett vor. »Ich habe die Adressen mehrerer alternativer Pflegestätten auflisten lassen. Soweit ich hörte, sind sie nach wie vor in Betrieb. Auch Sterbekliniken für die … Tollwütigen.« Der Arzt räuspert sich beim Gebrauch dieses geläufigen, aber politisch unkorrekten Begriffs. »Ich möchte Sie bitten, den Leuten da draußen zu sagen, sie sollen eine der anderen Einrichtungen aufsuchen.«
    Kemper nimmt das Klemmbrett entgegen, während Bowman sagt: »Wir kümmern uns darum.«
    Linton öffnet den Mund, schnappt ihn aber gleich wieder zu und sagt dann schlicht: »Danke sehr, Lieutenant.«
    Bowman beobachtet, wie die Männer zurück ins Gebäude gehen, und schüttelt den Kopf.
    Kemper nickt zustimmend. »Ein Haufen Arschlöcher, Sir, soviel ist sicher«, stellt er trocken fest.
    Bowman seufzt laut. »Ich muss Captain West darüber in Kenntnis setzen. Mike, gib mir das Funkgerät.«
    Plötzlich erklingt Maschinengewehrfeuer von

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