Mitarbeiter richtig fuehren
der Position des Handelnden ab, d.h. ob dieser sein Verhalten positiv oder negativ (als falsch oder richtig), als erstrebenswert oder als verwerflich beurteilt. Mit den einzelnen Positionen werden aber ganz bestimmte Sollvorstellungen in Hinblick auf das Verhalten verbunden, d.h. es werden ganz bestimmte Verhaltensweisen einfach erwartet. Von verschiedenen Personen oder Personengruppen aber werden wiederum verschiedene Erwartungen gehegt, sodass es also eine ganze Reihe von solchen „Erwartungsbündeln“ gibt, die sich auf eine Position beziehen.
Zu einer besonders schwierigen Konfliktsituation kann es dann kommen, wenn Führungskräfte die Sollvorstellungen (Erwartungen) der einzelnen Gruppen kennen und nunmehr versuchen, Kompromisse zu schließen, um somit allen Erwartungen gerecht zu werden. Hier kann es zu Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Gruppen kommen, indem sich diese wiederum auseinander setzen, welche Erwartungen in der Zukunft überhaupt erfüllt werden sollen. Unter Umständen entsteht ein Bündel von Erwartungen aus der Kompromissbildung, das aber wiederum nicht von allen Mitgliedern der Gruppe in gleichem Maße anerkannt wird. Denn die Rolle, d.h. die Verhaltensweise, muss immer auch an das System angepasst werden. Was wiederum bedeutet: für eine Person gelten in dem einen sozialen System bestimmte Verhaltensweisen als verbindlich, in einem anderen andere (Begriff der Rolle).
Damit muss jeder Führungskraft klar werden, wie wichtig das Vorhandensein von Rollen und Positionen sowie der damit verbundenen Verhaltensregeln ist. Diese Rollen und Positionen geben dem sozialen Zusammenleben innerhalb eines Unternehmens, den zwischenmenschlichen Beziehungen eine gewisse Sicherheit und Festigkeit. Es sind die Beziehungen zwischen bestimmten Positionspartnern und Rollenträgern, die die Mehrzahl aller Kontakte ausmachen. Wir wissen nämlich, welche Rolle wir zu spielen haben, aber wir wissen auch, welche Rolle wir von dem Partner erwarten können. Jeder von uns hat sicher schon einmal die Unsicherheit erlebt, die man fühlt, wenn man in einen neuen Kreis, in ein neues soziales System – wie es z.B. ein neues Unternehmen ist – eintritt. Denn hier sind uns die einzelnen Verhaltensregeln noch nicht so bekannt bzw. geläufig, die uns und andere betreffen.
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Werden Sie sich Ihrer eigenen Rolle bewusst!
Doch langsam wachsen wir in unsere Rolle hinein und lernen auch die Rollen und Positionen der anderen kennen (Sozialisierungsprozess). Es ist das gegenseitige gemeinsame Aufbauen eines Verhältnisses, das jedoch keinesfalls davon abhängig ist, dass jeder Partner genau so viel wie der andere beiträgt! Vielmehr sind ergänzende Beiträge wichtiger, die gut für das Gesamtprojekt sind, die aber auch den Bedürfnissen jedes einzelnen Menschen in diesem Kommunikationsprozess entsprechen. Das ist sicherlich nicht immer einfach, aber es ist die einzige Grundlage, auf der eine konstante und positive Zusammenarbeit möglich ist.
Man spricht oft von den drei Dimensionen der Teamarbeit: der Aufgabe, der Gefühls-Dimension sowie der persönlichen Dimension. Insbesondere Unsicherheit, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes sowie persönliche negative Erfahrungen leiten Führungskräfte gegenüber ihren Mitarbeitern auf die falsche Bahn: erstarrte Ordnungsprinzipien und autoritäre Mitarbeiterführung rufen oft ein Gefühl des Alleingelassenwerdens hervor. Frustration und Demotivierung führen zu Gleichgültigkeit und Desinteresse. Eine nennenswerte Bereitschaft der Mitarbeiter, in solchen Situationen schöpferisch tätig zu werden, kann dann kaum erwartet werden.
Statt dessen sollten wir uns noch einmal daran erinnern, dass soziale Systeme „Gebilde aufeinander bezogenen Verhaltens und Handelns“ darstellen, die wir auch als „Systeme aufeinander bezogener Rollen“ bezeichnen können. Der Mensch, d.h. der Mitarbeiter ebenso wie die Führungskraft, ist dabei jeweils der Träger eines ganzen Bündels verschiedener Rollen.
Eine Leistungskontrolle ist in diesem Zusammenhang nur möglich durch Vergleichen des Erreichten mit dem, was wir uns vorgenommen haben. Dabei wird es in den meisten Fällen unterschiedliche Wege zum Ziel geben. Nur wenn die jeweils für das Unternehmen und den jeweiligen Mitarbeiter gleichermaßen geeignete Lösungsmöglichkeit gewählt wird, wird man als Führungskraft zum Schluss sagen können: Jede Minute hat sich gelohnt!
Auf einen Blick
Bestimmte Positionen innerhalb
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