Mitarbeiter sind so verletzlich
damit Sie in Zukunft vermeiden können, dass …?“ Herr Meier weiß oder spürt, dass eine Problemlösung nur durch ihn selbst eingeleitet werden kann. Der Unterschied zur brutalen Gesprächsführung in Tausenden deutschen Unternehmen ist, dass er hier nun eine Chance hat, „sein Gesicht zu wahren“.
Nur, wenn ein Mitarbeiter sein Gesicht wahren kann, nur, wenn er trotz aller Kritik erhobenen Hauptes Ihr Büro verlässt, wird er konstruktiv an einer Verbesserung seiner Fehler arbeiten. Wenn ein Gespräch so abläuft, kann es trotz zahlreicher heikler Momente sehr motivierend wirken. Der Kritisierte fühlt sich ernst und in die Pflicht genommen, seinen Teil zur Problemlösung beizutragen. Seine Argumente werden nicht vom Tisch gewischt, sondern in Ruhe angehört und diskutiert. Er hat sich so mehr oder weniger freiwillig bereit erklärt, an der Problemlösung mitzuwirken. Wenn Sie ihm jedoch mit der verbalen Keule auf die Fontanelle schlagen, so werden Sie sehr rasch ein Schutzverhalten provozieren, das eine Lösung des Konfliktes blockiert und extrem zermotivierend wirkt. Der Mitarbeiter wird fleißig mit dem Kopf nicken, zerknirscht blicken und Besserung versprechen. Innerlich aber wird er auf Durchzug schalten und den Moment herbeisehnen, an dem er Ihr Büro verlassen kann.
Wenn Sie ein Gespräch mit einem Mitarbeiter geführt haben, so bitte ich Sie, diesen auf jeden Fall an Ihrer Sekretärin vorbei bis hinaus auf den Gang zu begleiten. Diese paar Meter sind für Kritisierte ein mentales Spießrutenlaufen – egal wie diskret Ihre Sekretärin ist.
Wenn Sie ein Gespräch geführt haben, das einigermaßen kritisch war, so sollten Sie auf jeden Fall versuchen, am nächsten Tag zumindest telefonisch mit dem Mitarbeiter kurz Kontakt aufzunehmen.
Arbeitskreise und Workshops : Zeitverschwendung oder unverzichtbares Hilfsmittel?
Schritt Nummer 1:
Schritt Nummer 2:
Schritt Nummer 3:
Schritt Nummer 4:
Schritt Nummer 5:
Schritt Nummer 6:
Wenn wir von Motivation , von Unternehmenskultur , von menschlichen Arbeitsbedingungen und mehr reden und dabei nicht nur Theorien besprechen, sondern wirksame Hilfen für erfolgreiche Veränderungen aufzeigen wollen, so kommen wir nicht umhin, uns einmal den Ablauf derartiger Aktivitäten anzusehen. Schließlich haben Sie dieses Buch gekauft, um entweder selbst regulierend eingreifen zu können oder um Aktivitäten anderer besser beurteilen zu können, bevor Sie Entscheidungen treffen. Neben kleinen, aber wirkungsvollen Dingen, die meist schon genügen, um entscheidende Impulse zu setzen, ist es oft nötig, in größerem Maße aktiv zu werden. Eine Vielzahl kleiner Hilfen und Ideen finden Sie weiter hinten in diesem Buch.
Jetzt befassen wir uns einmal kurz mit einem richtig ernst zu nehmenden Projekt, das uns helfen soll, entscheidende Veränderungen im Unternehmen vorzunehmen, um Motivation und Spaß an der Arbeit wieder durchschlagen zu lassen.
„Wir meeten uns zu Tode!“, schimpfte ein bekannter Manager vor Kurzem, als er wieder einmal nach zwei Stunden eine Besprechung verließ, bei der außer Zeitnot absolut nichts Neues entstanden war. Er hat damit nicht unrecht. In den meisten Unternehmen konnten wir bisher immer rund ein Drittel der wöchentlichen Besprechungen streichen, ohne dass dies zu nennenswerten Informationsverlusten geführt hätte.
Ich möchte Ihnen nun ein Beispiel unserer täglichen Arbeit aufzeigen, das Ihnen erklärt, wie wir als „reparierendes und unterstützendes“ Team meist vorgehen: Wenn ich mit meinen Mitarbeitern gebeten werde, in Unternehmen „etwas anzuschieben“, so ist – neben der Mitarbeiterbefragung – die „ Denkfabrik “ das wichtigste Hilfsmittel. Diese Kombination aus Brainstorming , Workshops , kleineren Arbeitskreisen und Projektgruppen geht mit individuellen Trainings- und Schulungsmaßnahmen sowie mit persönlichen Beratungen und Hilfestellungen einher. Der Grund, warum wir diesen Weg gehen – und nicht einfach irgendetwas Neunmalkluges oder „Einzigartiges“ (wie zum Beispiel Feuerlaufen, Kampfliedersingen oder andere obskure Motivationsmethoden ) durchführen – geschieht in der Absicht, von Anfang an möglichst viele Mitarbeiter in die geplanten Projekte aktiv einzubinden. Dies erfordert jedoch große Flexibilität aufseiten der Mitarbeiter und des Managements, denn die tägliche Arbeit darf unter den zusätzlichen Anforderungen nur minimal in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass alle
Weitere Kostenlose Bücher