Mitarbeiter sind so verletzlich
Energie , sich auf diesen schlimmstmöglichen Ausgang einzustellen, ja ihn sogar schlimmstenfalls akzeptieren zu können. Stellen Sie einen „Notplan“ für den Fall auf, dass die ungünstigste Möglichkeit eintritt. Sie werden dabei feststellen, dass die meisten „Worst-Case-Situationen“ sooo schlimm überhaupt nicht sind. Sie müssen die Angst vor diesem möglicherweise extrem schlechten Ausgang einer Situation verlieren. Erst wenn Sie dies geschafft haben, gibt es eine Chance, dass Sie den dritten Schritt schaffen.
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Versuchen Sie jetzt mit aller Kraft und Energie , den schlimmstmöglichen Fall erst gar nicht eintreten zu lassen. Einfacher ausgedrückt: Solange Sie Angst vor dem negativen Ausgang einer Problemlösung haben, werden Sie nicht imstande sein, das Problem selbst zu lösen!
Warum ich Ihnen dies alles erzähle? Weil Sie für Ihre Motivation selbst zuständig sind! Weil Sie mit großer Wahrscheinlichkeit – wie alle Menschen, die vor Problemen stehen – pausenlos Ausreden finden, um irgendetwas in Ihrem Leben nicht anders gestalten zu müssen. Verwenden Sie doch einfach die Energie , mit der Sie Ausreden suchen, dafür, Lösungswege zu finden, wobei Sie zuallererst die Angst vor einem Scheitern Ihrer Versuche ablegen müssen.
Motivation ist also Ihre ureigenste Sache! Es geht allerdings leichter, wenn Sie erste Versuche zu Veränderungen an Tagen machen, an denen Sie ausgesprochen gut aufgelegt sind. Sie sind gar nicht so oft gut aufgelegt? Hier noch ein paar Tipps von Kollegen zum Thema: „Was mache ich nur, wenn ich wirklich einmal einen schlechten Tag habe?“
„Leben Sie Ihren Tag erst einmal bewusst „zu Ende“, bevor Sie sich Sorgen um den morgigen Tag machen!“ ( Dale Carnegie )
„Schlechte Laune steckt an. Gute auch. Begeben Sie sich zu Menschen, von denen Sie wissen, dass sie meist gut aufgelegt und fröhlich sind.“ ( STERN )
Ihr trauriges, ernstes Gesicht ruft bei Ihren Mitmenschen ebenfalls ernste Gesichter hervor. Verdrücken Sie sich in eine ungestörte Ecke (Toilette?) und lächeln Sie bewusst und extrem freundlich. In diesem Moment werden Sie nur ein verzerrtes Grinsen zustande bringen. Aber sobald Sie Ihr Gesicht wieder entspannen, werden Sie merken, dass Sie leichter und ohne Anstrengung ein wenig lächeln können. Wenn Sie jetzt auf Mitmenschen treffen, so wird Ihr gelösteres, freundlicher wirkendes Lächeln die gleiche Reaktion – eine instinktive positive Rückmeldung – bei Ihren Mitmenschen hervorrufen. Freundliche Mitmenschen in Ihrer Umgebung verbessern wiederum Ihr eigenes Lebensgefühl – so wird die Sache zum Selbstläufer … ( Vera Birkenbihl ).
Geben Sie Kollegen oder Mitarbeitern ganz klar zu erkennen, dass Sie einen schlechten Tag haben. Dann können diese besser mit Ihnen umgehen. Außerdem werden Sie merken, dass vielen Ihrer Mitmenschen daran liegt, dass es Ihnen bald besser geht. ( Forbes Magazin )
Abschließend bitte ich Sie, auch daran zu denken, dass Ihnen als Führungskraft Menschen anvertraut wurden. Wenn Ihre Glaub- und Vertrauenswürdigkeit bei Ihren Mitarbeitern auch nur einigermaßen in Ordnung ist, so fühlen sich diese Menschen bei Ihnen gut aufgehoben. Sie als Vorgesetzter haben einfach kein Recht, diese Menschen falsch oder ungerecht zu behandeln, nur weil Sie (scheinbar) unmotiviert oder frustriert durchs Leben laufen. Ganz abgesehen davon, dass Ihre ganz persönliche Ausstrahlung von allen Menschen in Ihrer Umgebung unbewusst absorbiert, kopiert und reflektiert wird. Demotivierte Führungskräfte haben meist demotivierte Mitarbeiter!
Sie sind also weitgehend selbst für Ihre ganz persönliche Motivation zuständig. Lassen Sie die Ausreden! Lesen Sie dieses Kapitel am besten gleich noch einmal durch! Bitten Sie eventuell auch Ihre Partnerin (Ihren Partner), gleiche Überlegungen anzustellen. Finden Sie heraus, was Sie ändern müssen. Dann schreiben Sie mit Lippenstift oder nasser Seife die Zahl groß und fett an Ihren Badezimmerspiegel, die den von Ihnen errechneten, frei verfügbaren Lebensjahren (also den „Freizeitjahren“ bis zu Ihrem persönlichen Ziel – siehe einige Seiten vorher) entspricht. Und dann tun Sie das, was ein großer Sportschuhhersteller als Slogan und Lebenseinstellung empfiehlt:
„Just do it“.
Die Angst vor dem Mitarbeitergespräch
Schon allein bei der Bezeichnung dieser Aufgabe kann ich nur den Kopf schütteln. Für viele Führungskräfte ist das Vieraugengespräch eine lästige Pflicht. Andere
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