Mitch - Herz im Dunkeln
Schwimmkumpel in die Rippen.
„Bestens“, verbesserte Wes sich rasch. „Es war toll! Wie immer. Danke der Nachfrage, Ronnie.“
Veronica ließ sich nicht zum Narren halten. Ihr Lächeln erstarb, was ihre Augen riesig aussehen ließ. „Ist alles in Ordnung? Ich habe zwar Joe schon gefragt, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mir erzählen würde, wenn jemand verletzt worden ist.“
Seit anderthalb Jahren, als der Captain beinah während eines Trainingseinsatzes von Terroristen getötet worden wäre, wirkte Veronica noch ängstlicher, wenn das Team zu einem Einsatz geschickt wurde. Sie war nie damit zurechtgekommen, dass ihr Mann wieder zu gefährlichen Missionen verschwand, manchmal völlig ohne Vorwarnung. Jetzt, nachdem sie gesehen hatte, wie Joe in einem Krankenhausbett um sein Leben kämpfte, war es für sie noch schwieriger.
„Alle sind wohlauf“, versicherte Lucky ihr und nahm ihre Hand. „Wirklich.“ Cowboy hatte sich bei einem Fallschirmsprung den Knöchel verstaucht, aber abgesehen davon waren alle heil nach Kalifornien zurückgekehrt.
Auf Veronicas Gesicht erschien wieder ein Lächeln, aber es war einen Tick zu strahlend und brüchig. „Na dann“, sagte sie. „Joe erwartet euch. Er ist unten am Strand.“
„Danke.“ Lucky drückte ihre Hand kurz, bevor er sie losließ.
„Bleibt ihr zum Abendessen?“, erkundigte Veronica sich beiläufig.
Lucky tauschte einen Blick mit Bobby. Worum auch immer es ging: Es war wichtig. Sonst hätte der Captain sie nicht so dringlich zu sich bestellt. Obwohl sie erst seit anderthalb Tagen zu Hause waren, bestand die Möglichkeit, dass sie innerhalb der nächsten Stunden schon wieder aufbrechen mussten. Und wie er Joe Catalanotto kannte, würde der es sich nicht nehmen lassen, mitzukommen. Allerdings schien er seiner Frau noch kein Wort gesagt zu haben.
„Ich glaube nicht, Ronnie“, antwortete Bobby mit sanfter Stimme. „Diesmal wahrscheinlich nicht. Obwohl es köstlich duftet. Der Kochunterricht macht sich bezahlt, was?“
„Ich habe den ganzen Tag gearbeitet“, gestand sie zerknirscht. „Joe hat den Eintopf gekocht.“ Die Frau des Captains mochte schön, klug und sexy sein, aber in der Küche war sie eine echte Gefahr. „Könnt ihr wirklich nicht bleiben?“, fragte sie. „Es ist genug da, und es ist wirklich gut geworden. Joe, Frankie und ich schaffen das niemals allein.“
„Irgendetwas braut sich da zusammen. Ich fürchte, der Captain will mit uns schon wieder einen Ausflug machen“, erklärte Wes, bevor Bobby oder Lucky ihn daran hindern konnten. Es fehlte ihm einfach am nötigen Einfühlungsvermögen in solchen Situationen. „Deswegen können wir bestimmt nicht bleiben.“
„Nun“, sagte Veronica und klang sofort angespannt. „Dann seid ihr wieder für einen Monat verschwunden? Danke, dass ihr mir Bescheid gebt. Es wäre allerdings netter gewesen, es von Joe zu erfahren.“
Noch mal verdammt! Lucky zuckte innerlich zusammen. „Ehrlich, Ronnie, ich habe keine Ahnung, was los ist. Wenn er dir gegenüber nichts erwähnt hat, dann müssen wir vielleicht gar nicht weg.“
Veronica nahm sich sichtlich zusammen. Und seufzte beim Anblick ihrer fast panischen Mienen. „Seht mich doch nicht so an!“, meinte sie tadelnd. „Ich bin stärker, als ihr denkt. Schließlich wusste ich, worauf ich mich einlasse, als ich ihn geheiratet habe. Trotzdem muss es mir ja nicht gefallen, wenn Joe unterwegs ist. Sagt ihr Navy-Jungs das nicht auch immer? Es muss mir nicht gefallen, ich muss es nur tun? Passt einfach für mich auf ihn auf, ja?“
Sie gab sich tapfer, aber ein leichtes Zittern ihrer Unterlippe verriet sie. „Geht schon!“, forderte sie die drei auf. „Er wartet. Sagt ihm, dass er mir die schreckliche Neuigkeit nicht mehr selber beibringen muss.“
Lucky folgte Bobby und Wes aus der Küche nach draußen. Auf der Veranda blieb er einen Moment stehen. Durch das Fenster sah er, wie Ronnie nur zwei Teller auf den Tisch stellte – einen für sich selbst und einen für Frankie, ihren kleinen Sohn. Noch immer kämpfte sie gegen die Tränen an.
Lucky wusste, dass sie sich wieder vollkommen im Griff haben und wahrscheinlich sogar lächeln würde, wenn Joe zum Haus zurückkam.
Dass Veronica den Beruf ihres Mannes akzeptierte, war etwas äußerst Seltenes. Die wenigsten Frauen ertrugen es, immer und immer wieder alleingelassen zu werden und ohne jedes Lebenszeichen auf ihre Männer warten und sich um sie Sorgen machen zu müssen.
„Ich
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