Mitch
entfernt stand. „Es geht darum, dass Sie in dem Blockhaus wohnen.“
„Das haben wir bereits zur Genüge diskutiert“, entgegnete sie gestelzt.
„Ich möchte nicht, dass Sie dort bleiben.“
„Dann hätten Sie die Blockhäuser niemals als Unterkunft zur Verfügung stellen sollen.“
„Mir wäre es lieber, wenn Sie zu den anderen beiden Frauen in Catherine Fletchers Haus ziehen“, fuhr er ungerührt fort. Dass Catherines Tochter ihnen das Haus zur Verfügung gestellt hatte, war wirklich ein Glücksfall. Sally und Angie, die darin wohnten, verstanden sich ausgezeichnet.
Die Piloten, die für Midnight Sons arbeiteten, waren in einem Gemeinschaftsraum untergebracht, der sehr spartanisch eingerichtet war. Obwohl sich darin nur ein Ofen, einige einfache Betten und Spinde befanden, beklagten die Männer sich nie. Catherine Fletchers Haus dagegen war genau das Richtige für die Frauen. Sobald es möglich war, wollten Sawyer und Christian zwei Wohnmobile für sie aufstellen.
Da der Winter bereits eingebrochen war, gefiel Christian die Vorstellung überhaupt nicht, dass Mariah – oder jemand anders – in einem der Blockhäuser lebte.
„Ich fühle mich dort wohl“, beharrte sie.
Sawyer war auch der Meinung, dass sie dort gut untergebracht war, aber Christian wusste es besser. Nachts lag er oft wach und stellte sich vor, dass Mariah ganz allein in dem winzigen Blockhaus war – ohne Elektrizität, ohne sanitäre Anlagen und weit ab vom Schuss. Es war ganz anders als das, was sie gewohnt war.
„Ich wollte Sie fragen“, begann er vorsichtig, „ob Sie zu Sally und Angie ziehen würden. Sie müssten nur bis zum Frühling in dem Haus wohnen.“
„Warum?“
Es gab nichts Frustrierenderes, als mit ihr zu streiten. Unwillkürlich dachte er daran, wie viel Zeit er schon damit vergeudet hatte, sich Sorgen um sie zu machen. Für ihn ergab das keinen Sinn, denn er mochte Mariah nicht einmal. Diese Frau brachte ihn auf die Palme!
„Der Grund dafür ist nicht die primitive Ausstattung des Blockhauses“, erklärte er, was natürlich nicht stimmte. Allerdings musste er sie irgendwie dazu bewegen umzuziehen. Plötzlich kam ihm eine Idee. „Ich glaube, eine der beiden – Sally oder Angie – spielt mit dem Gedanken, Hard Luck zu verlassen. Wir wollen sie nicht verlieren.“
„Wer?“
Christian zuckte die Schultern. „Es ist bloß ein Gerücht, aber ich brauche jemand, der sie ermutigt, den Winter hier zu verbringen. Es muss jemand sein, den sie mögen und dem sie vertrauen.“
Mariah schaute ihn an, als wüsste sie nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht.
„Sie brauchen jemand, mit dem sie gern zusammen sind. Sie mögen Sie, und Sie könnten ihnen bestimmt helfen.“
Mariah zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: „Aber es ist sicher nicht nötig, dass ich bei ihnen einziehe.“
„Ich glaube doch. Wie oft kommen Sie dazu, mit Ihren Freundinnen zu reden? Vermutlich nicht mehr als einmal die Woche.“ Das hatte er nur so aufs Geratewohl gesagt.
Mariah schien über seine Worte nachzudenken, denn sie biss sich auf die Lippe. „Stimmt.“
„Einigen von ihnen fällt es nicht leicht, sich an das Leben hier anzupassen. Werden Sie ihnen dabei helfen, Mariah?“ Verdammt, was hatte er nicht schon alles versucht, um sie dazu zu bringen, aus diesem gottverlassenen Blockhaus auszuziehen! „Also, ziehen Sie zu Sally und Angie?“
„Ich habe dann immer noch das Anrecht auf das Blockhaus und das Land, wenn das Jahr um ist, nicht?“
„Sie können das Blockhaus und das Grundstück schon jetzt haben.“ Dieses Angebot hatte er ihr auch nicht zum ersten Mal gemacht. Christian nahm an, dass sie Hard Luck umso schneller verlassen würde, je eher sie ihr Ziel erreichte.
„Es wäre nicht in Ordnung, wenn Sie mir die Eigentumsurkunde jetzt geben würden“, wandte sie ein. „In dem Vertrag, den ich unterzeichnet habe, steht, dass ich erst nach Ablauf eines Jahres ein Anrecht auf das Blockhaus und das Grundstück habe. Es würde mir nicht im Traum anfallen, eher Anspruch darauf zu erheben.“
„Dann gebe ich Ihnen schriftlich, dass Sie Ihr Anrecht darauf nicht verwirken, wenn Sie eine Zeit lang in Catherines Haus wohnen. Sie können das Schriftstück selbst aufsetzen.“
Er beobachtete sie eine Weile und wartete auf ihre Reaktion. „Also, tun Sie es oder nicht?“ hakte er nach, als er das Schweigen nicht länger ertragen konnte.
„Ich werde es tun, aber unter einer Bedingung“, sagte Mariah. „Ich
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