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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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herzufallen.
    »Ssss.« Keuchend zischte Modru, während er innehielt und neue Kraft sammelte, und er blickte nicht auf den Wurrling und dessen silbernes Verderben. Und sosehr sich Laurelin wand und zerrte, sie konnte sich nicht losreißen, denn auch der geschwächte Griff des Bösen hielt sie noch fest genug, und rasch kehrte seine Kraft zurück. »Pah!«, spie Modru schließlich und fuhr herum. »Ob jetzt oder in einer kleinen Weile, das spielt keine Rolle, denn sterben wird der Winzling auf jeden Fall… jawohl, er wird sterben, wenn ich meinen Meister hole, und dieser Augenblick steht unmittelbar bevor. Kommt in den Turm hinauf, Prinzessin. Es ist Zeit, dass Ihr Euer Schicksal kennenlernt. «
    Modru zerrte die stolpernde Prinzessin in seinem Eisengriff hinter sich her aus dem Raum und schleifte sie zu der Wendeltreppe, die sich zu dem Turmzimmer empor schraubte, in dem der abgrundtief schwarze Myrkenstein lag.
    Erneut war die Legion von der Schlucht zurückgetrieben worden, und die Brut johlte und spottete. Und nun knirschte selbst König Galen mit den Zähnen und fluchte über ihr Hohngeschrei; zwar hatte er vorher gewusst, dass sich das Gezücht über die kraftlosen Bemühungen des Heeres lustig machen würde, denn auch das gehörte zu ihrem Plan, aber dennoch machte ihm der Spott zu schaffen. »Hoh«, rief Ted Handstolz, einer der Wurrlinge. »Dort kommen Bert und der Kundschafter der Harlingar.«
    Galen wandte auf Sturmwinds Rücken den Blick nach Süden, wo zwei Rösser mit ihren Reitern aus dem Schattenlicht heransprengten: Mensch und Wurrling, und Arie führte Bert.
    Sie jagten an der Front der Legion vorbei und kamen schließlich vor dem rot gepanzerten König zum Stehen. Während sein Pferd tänzelte und ausbrach, legte Arie die geballte Faust ans Herz. »Majestät, der Stoßtrupp hat endlich den Wall erreicht.«
    Arie deutete zu Bert, der auf die Erde gesprungen war, wo sich Merrili und die anderen Wurrlinge um ihn scharten.
    Bert blickte zu Galen auf. »S’ist wahr, hoher Herr. Lang mussten wir warten, und ich dacht schon, es war was schiefgegangen. Aber dann hab ich sie geseh’n, wie sie endlich die Mauer hochstiegen, allerdings hab ich nur noch acht gezählt, wo’s doch neun hätten sein müssen… einer hat gefehlt, und wo er abgeblieben oder was passiert ist, das ist gewiss ein Rätsel. Ich hab sie beobachtet, bis sie oben auf den Wall geklettert sind, dann haben Arie und ich uns schleunigst auf den Weg hierher gemacht.« Merrilis Herz verkrampfte sich, als sie hörte, dass einer aus dem Stoßtrupp fehlte, und eine tiefe Vorahnung überkam sie, aber sie hielt sich nicht lange damit auf, denn Ga len verlangte forsch weitere Auskunft: »Wann haben sie den Wall erklommen? Wie lange ist das her?«
    »Vielleicht vor einer Viertelstunde, König Galen«, erwiderte Arie, »denn wir sind sofort losgeritten.«
    Galen riss Sturmwind herum. »Vanadurin!«, rief er aus. »Der entscheidende Augenblick naht. Alle sollen sich bereithalten, und lasst uns beten, dass der Stoßtrupp Erfolg hat. Wir aber müssen hier einen letzten Ausfall machen, um sämtliche Augen der Brut auf uns zu lenken, sodass sie nicht auf ihre eigenen Wälle achten.« Galen stieß Stahlherz in die Luft. »Häl Vanadurin! Häl Harlingar!«
    Ein gewaltiger Jubel erhob sich aus den Reihen der berittenen Krieger, und Sturmwind donnerte vor der Legion auf und ab - von der Nordflanke zur Südflanke -, und an jedem Wendepunkt bäumte er sich auf und stieß die Hufe in die Luft. Das war für Gildor und Ubrik das Zeichen, sich bereitzumachen, denn es bedeutete, dass der Sturmtrupp auf dem Wall war.
    Einmal mehr griff eine Kompanie von Vanadurin zu den Schilden und rannte zur Schlucht, und mit ihnen gingen die Wurrlinge und andere Bogenschützen. Und von den Wällen drang lautstark das Hohngeschrei der Brut, denn schon wieder versuchten die Menschen, diese Narren, die Schlucht zu überwinden, ungeachtet der Tatsache, dass sie bereits sechsmal gescheitert waren. Und Pfeile mit schwarzen Schäften zischten herab.
    Merrilis Blick wanderte durch den Hagel an tödlichen Geschossen nach Süden, zum Wall über dem Tor, und sie vermeinte ein Gefecht, ein Kampfgetümmel zu erspähen; dann aber wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Wällen vor ihr zu, denn hier wurde ihre Zielgenauigkeit gebraucht.
    Als Drakkalan den Kopf des Hlöks vom Rumpf trennte, stürzte sich der Stoßtrupp in den Kampf: Mit Messer, Schwert und Axt schlugen, stachen und hackten sie

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