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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mit einem Stück Elfenseil auf sie einschlug, das eine Peitsche darstellen sollte. Und so marschierten sie knurrend und fluchend an einem Rukh-Wächter vorbei, der sie keines Blickes würdigte, weil er fürchtete, die Peitsche könnte auch ihn treffen, wenn er die gelben Augen von der Schlucht abwandte.
    Weiter trabten die acht, von Ecke zu Ecke in einem weiten Bogen auf dem Wall entlang, und immer näher kamen sie ihrem Ziel. Und niemand, weder Wachen noch marschierende Rukhs, stellte sie auf ihrem Weg zur Rede. Nun waren sie auf dem westlichen Wall, und sie sahen auf dem Moor jenseits der Schlucht die Legion. Galen zog mit seiner scharlachroten Rüstung ihre Blicke an, während er vor dem Heer auf und ab ritt. Von hier sahen sie auch Gildors Truppe an der Südflanke der Legion hin und her wogen, bereit, über die Brücke zu stürmen, sobald diese fiel - wenn sie denn fiel. Und zuletzt sahen sie noch eine kleine Streitmacht auf Seile zustürzen, die in die Schlucht hinabhingen; manche der Männer hatten den Abgrund bereits erreicht, und Pfeile mit schwarzen Schäften prasselten auf sie hinab, während die Geschosse der Bogenschützen als Erwiderung zu den Wällen hinaufflogen.
    Dann aber sahen die Angreifer des Stoßtrupps nichts mehr, denn nun hatten sie den Wall erreicht, in dem sich das Tor befand, und sie marschierten den letzten Abschnitt auf ihr Ziel zu. Vor sich sahen sie den riesigen, von Hlöks betriebenen Kurbelbogen und hörten das Klappern der Zahnräder, als er neu aufgezogen und mit einem Speer mit Stahlspitze geladen wurde. Und inmitten des heiseren Jubels des Madenvolks schritten die acht auf ihren Lohn zu:
    die große Winde der eisernen Zugbrücke und die Hebevorrichtung des Fallgitters. Tsung! Klack-kla-klack-klack-klack! Die Ratsche an dem großen Kurbelbogen ratterte weiter, und die Hlöks legten einen weiteren Speer in die Rille. Und als sich der Hauptmann der Torwache umwandte, sah er eine Gruppe von Kapuzenträgern auf die Winde der Zugbrücke zugehen.
    »Shugg du!«, schnarrte der Hlök und versperrte ihnen den Weg; die Gruppe blieb stehen. »Shugg du!«, bellte er noch einmal, aber er erntete nur Schweigen. »Arg tha! Shugg du!«
    Der Hlök trat mit wutverzerrtem Gesicht vor und griff nach der neunschwänzigen Katze an seinem Gürtel, während er gleichzeitig die Kapuze der Gestalt direkt vor ihm zurückschob. Und nun riss der Hlök erstaunt die Augen auf, denn er starrte in die Züge und auf den gegabelten Bart eines dieser verhassten Dubh! Und das war das Letzte, was der Hlök sah, denn Drakkalan trennte ihm den Kopf vom Rumpf, und der Kampf auf dem Wall über dem Tor begann.
    Beim Anblick der vier Rukhs hinter dem Hlök begann Tuck fieberhaft zu überlegen, denn er vermochte ein Schwert keinesfalls so gut zu führen, dass er alle töten konnte, ehe einer dazu kam, Alarm zu schlagen.
    »Theck dral, guth!«, fauchte der Hlök erneut und deutete auf eine Gruppe von Fässern, und nun sah Tuck, dass die Rukhs in Richtung des Eisernen Turms marschierten und sich welche von den Fässern auf die Schultern geladen hatten.
    Er hält mich für einen Rukh! Rasch hinkte Tuck zu den Fässchen, hob sich eins auf die Schulter und humpelte hinter dem Madenvolk her, das dem Turm zustrebte, während der Hlök hinter ihm andere Rukhs beaufsichtigte, die ebenfalls kamen, um Fracht zu tragen. Wieder schoss unerträglicher Schmerz in Tucks Bein empor, und er wäre beinahe ohnmächtig geworden; doch er schleppte sich weiter und saugte und spuckte Blut von der Lippe, die der Peitschenhieb aufgerissen hatte. Und er sah, dass die Rukhs vor ihm ihre Last zu einer Art Essensausgabe trugen. Dort überwachten zwei Hlöks das Entladen der Fässer, die von Rukhs geöffnet wurden, damit das Essen darin verteilt werden konnte. Und im Hintergrund stand einer vom Leichenvolk der Ghule neben seinem Ross.
    Wenn dieses Helross meinen Geruch wahrnimmt… Als Tuck verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau hielt, trat unmittelbar vor dem Bokker ein Rukh aus einer Tür im Turm, stieg die drei Stufen nach unten und huschte an dem Wurrling vorbei über den Hof.
    Die Tür!, dachte Tuck. Der Rukh hat sie offen gelassen! Ohne lange zu überlegen, kämpfte sich der Bokker die Stufen hinauf und trat ein; und als er die Tür zuschob, drang von ferne das Klirren und Krachen von Waffen an sein Ohr. Woher aber dieser schwache Widerhall einer Schlacht kam - aus welcher Richtung -, das vermochte er nicht zu sagen, denn in diesem

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