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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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riesige Ungeheuer, hob die mächtige Eisenkeule und marschierte auf den Wurrling zu. Patrel wusste, dass er den Schlag nicht überleben würde.
    Tsung! Der große Kurbelbogen über dem Tor schleuderte einen Speer mit all der Durchschlagskraft, die diesem gewaltigen Wurfgerät innewohnt, und die Eisenspitze drang in den Rücken des Trolls, durchbohrte sein Herz und trat aus der Brust wieder heraus. Weit spritzte das schwarze Blut, und wo es hinfiel, stieg ein übel riechender Rauch vom Eisen auf. Ein überraschter Blick trat in die Züge des Ogru, er sank auf die Knie, die Keule entglitt seinen Fingern und fiel klirrend auf die Brücke. Noch einmal mühte sich der Troll auf die Beine und tastete auf seinem Rücken nach dem Schaft, dann knickte er erneut in den Knien ein, taumelte seitwärts und fiel lautlos in die schwarzen Tiefen der Schlucht.
    Verdutzt blickte Patrel zum Wall über dem Tor hinauf, aber er konnte nicht erkennen, wer das mächtige Geschoss abgefeuert und den Troll getötet hatte. Aber ein schreckliches Angstgefühl durchflutete ihn, und er rannte zurück zu dem offenen Fallgitter. Und zum Klang der valonischen Ochsenhörner stürmte Gildors Streitmacht an dem laufenden Bokker vorbei über die Eisenbrücke und durch das Tor von Modrus Festung.
    Oben auf dem Wall kämpften Mensch, Wurrling, Zwerg und Elf gegen das Gezücht. Und ein Bokker in schwarzer Rüstung löste den Griff von der Kurbel des großen Bogens, glitt zu Boden und blieb an das Podest gelehnt sitzen. Und während er verblutete, erschien ein schwaches Lächeln auf seinem Gesicht, denn er hörte den Klang der valonischen Hörner. Und langsam erlosch das goldene Leuchten in seinen Augen, und schließlich war es ganz verschwunden: Danner Brombeerdorn hatte seinen letzten Pfeil abgefeuert. Als König Galen das Zeichen dafür gab, dass der Stoßtrupp auf den Wällen war, ließ Fürst Gildor den Blick über den Wehrgang oberhalb des Tors schweifen. Der Liankrieger suchte nach Anzeichen für Bregas Haufen, doch er war zu weit entfernt, um feststellen zu können, ob sich unter den Massen, die dort umherschwärmten, welche aus der kleinen Gruppe befanden. Aber halt! Sahen seine Elfenaugen dort etwa einen Kampf auf den Wällen? Vielleicht. Er war sich nicht sicher. Doch er rief einen Krieger zu sich. »Haltet Euch mit Eurem Horn bereit, Hauptmann, denn die nächsten Minuten werden darüber entscheiden, ob wir Erfolg haben oder scheitern.« Die nächsten Minuten… Gildors grüne Augen flogen zum Himmel, wo man die Sonne schwach leuchten sah, da sie sich dem Zenit näherte. Und der größte Teil der Scheibe war bereits verdeckt, denn es war fast so weit: In weniger als einer Viertelstunde würde der Sonnentod vollständig eintreten. Gildor richtete sich in den Steigbügeln auf, dann setzte er sich wieder, und seine Knöchel traten weiß hervor, so fest hielt er die Zügel umklammert, denn über dem Tor schien sich noch immer nichts zu rühren. Plötzlich aber löste sich die eiserne Zugbrücke vom Wall; mit einer langsamen Erhabenheit, die über ihren schnellen Fall hinwegtäuschte, kippte sie quer über den Graben und landete mit einem lauten Scheppern. »Los!«, schrie Fürst Gildor. »Reitet los! Um Adons willen, reitet!« Der Hauptmann setzte das schwarze Ochsenhorn an die Lippen, und ein lauter Ton zerriss die Luft und hallte übers Moor. Und wie ein einziger großer Körper fuhr Gildors Truppe herum und jagte mit fliegenden Hufen an der Schlucht entlang auf die Brücke zu.
    Und hinter König Galen wendeten auch dessen Krieger und eilten der Streitmacht des Elfen nach, und ihnen folgte Reichsmarschall Ubriks Brigade.
    Zuletzt brach die Kompanie an den Seilen ihren vorgetäuschten Versuch ab und rannte zu den Pferden, und mit ihr rannten die Bogenschützen, unter ihnen Merrili und die Bokker.
    Und als sich die Schluchtkompanie mit Ubriks Reitern vereinte, die in diesem Augenblick vorüberdonnerten, rief Dill Thorven: »Schau Merrili! Draußen auf dem Klauenmoor nähert sich eine große Streitmacht!«
    Merrili blickte in die Richtung, in die der Bokker zeigte, und dort kamen Tausende von Reitern über das öde Land gejagt, doch ob es sich um Freund oder Feind handelte, ließ sich nicht feststellen. »Hoi, Degan«, rief sie dem Reiter zu, der ihr Pferd führte, »sucht König Galen! Oder Reichsmarschall Ubrik! Eine große Streitmacht reitet über das Klauenmoor auf uns zu!«
    Degan gab seinem Pferd die Sporen und raste mit Merrili und ihrem Tier im

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