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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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an und fragen sich, was wir gerade tun?«
    »Vielleicht, Zwirn, vielleicht«, antwortete Rand. »Wenn ich richtig gerechnet habe, ist heute der zwanzigste November und sie müssten sich der Neige nähern. Morgen müssten sie den Hang erklimmen und das Morgentor erreichen. Und übermorgen dringen sie in das Schwarze Loch ein.«
    Bei diesen Worten schlug Zwirns Herz ein wenig schneller, denn angesichts der Quadra voraus wurde der schwierige Auftrag des Trupps plötzlich grimmige Realität.
    »Wenn bei ihnen alles nach Plan gelaufen ist, werden sie in den Kavernen und auf Bregas Weg sein, wenn wir die Tür erreichen«, sagte Durek und Zwirns Herz sank noch tiefer. »Wir sind diejenigen, die sich verspäten – um einen Tag«, grollte der Zwergenkönig mit finsterer Miene. »Hoffen wir, dass uns genug Zeit bleibt, das Portal freizulegen, wenn wir dort eintreffen.«
    »Wir sind keinen vollen Tag zu spät, König Durek«, fügte Rand hinzu, »sondern nur einen halben. Wir müssten übermorgen gegen Mittag ankommen.«
    Auch diese Worte schienen den König nicht zu erleichtern und das Gespräch geriet ins Stocken. Schließlich wünschten Brytta, Durek und Rand Zwirn eine gute Nacht und kehrten zur Spitze der Kolonne zurück, um sich schlafen zu legen.
    Doch den größten Teil der Nacht waren Bryttas Gedanken bei dem alten, geheimen Hohen Tor irgendwo am Quadra-Pass, ein Tor, das bei den Zwergen in Vergessenheit geraten war, den Wrg aber möglicherweise bekannt war. Er konnte das Gespenst umherschleichender Rutcha nicht bannen, die durch dieses verborgene Portal aus- und eingingen. Er dachte an heimtückische Drökha-Augen, die jede ihrer Bewegungen beobachteten, und verschlagene Wrg-Münder, die dem Grausamen Gnar die Nachricht von der Mission der Zwerge zuflüsterten. Im Licht des nach Westen ziehenden Mondes und der funkelnden Sterne am Himmel wandte sich Bryttas eigener Blick immer wieder dem Quadra-Pass zu und suchte die Hänge nach Anzeichen für die Anwesenheit von Feinden ab. Es dauerte sehr lange, bis ihn endlich der Schlaf überkam.
     
    So kam es, dass der Reichsmarschall im Morgengrauen, als die Kolonne langsam erwachte und die Marschpläne für den Tag erstellt wurden, Eddra, Arl und Wylf zu sich und einer Beratung mit Prinz Rand rief. Infolge Bryttas wachsamen Argwohns sollten die drei Reiter den Quadra-Pass im Auge behalten. Wie Brytta erklärte: »Ich will mich lieber vor einer Gefahr schützen, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, als mit Blut für einen Angriff aus dem Hinterhalt bezahlen.« Also beschrieb Rand das Gelände zwischen dem Pass und der Dämmertür und es wurde beschlossen, sollte eine Armee des Gezüchts aus dem geheimen Hohen Tor hervorbrechen, um den Zwergen in den Rücken zu fallen, ein Signalfeuer auf der Spitze der Rotwacht anzuzünden. Als die Kolonne sich nach Süden in Richtung Dämmertür in Marsch setzte, lösten sich demzufolge drei einsame Reiter aus dem Valanreich vom Heer und ritten nach Osten zur Rotwacht.
     
    Zwirn hatte sich auf einen weiteren Tag raschen Marschierens gefreut, doch früh am Morgen erreichte die Armee eine Stelle, wo die alte Straße im Lauf der Jahre von den schweren Regenfällen und den Schneeschmelzen davongespült worden war und der Weg von einer schmalen, aber tiefen Schlucht versperrt wurde. Bryttas berittene Kundschafter ritten nach Osten und Westen und fanden bald einen Weg um diese Rinne. Doch wegen des unwegsamen Geländes dauerte dieser Umweg mehrere Stunden.
    Am nächsten Tag erreichte die Armee endlich die tiefe Rinne, durch die einst der Dämmerbach geflossen war. Zwischen den fleckigen Steinen war nun jedoch nicht einmal mehr ein dünnes Rinnsal zu sehen, obwohl in einigen Pfützen Wasser stand. Hier gabelte sich der Weg und die Armee nahm die linke Abzweigung – den Sporn – und folgte damit einer Route, die mehrere Meilen durch das leere Bachbett führte.
    Nun, da sie nach Osten marschierten, stieg das Land rings um sie an, und bald befanden sie sich in einem tiefen Tal – dem Ragadtal –, dessen Seitenwände ihnen den Blick versperrten. Wie die schwarzen Ochsenhörner der valonischen Vorauskundschafter angekündigt hatten, erreichte die Spitze der Kolonne schließlich das Ende der Reise. Der Alte Wegsporn umrundete einen Ausläufer unweit der Talspitze, um dann wieder nach Osten abzubiegen, wo die Straße steil aufwärts eine hohe Felsklippe entlang führte, über die früher der Dämmerbach als Wasserfall in ein breites Becken innerhalb

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