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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Proviant und anderer notwendiger Ausrüstung auf dem Rücken. Dazu trug jeder eine Wasserflasche aus Leder an der Hüfte. Schlafsäcke und Mäntel waren zusammengerollt und lagen oben auf den Rucksäcken. So ließen sie den Argon hinter sich und marschierten Kraggencor entgegen.
    Bald darauf tauchten die Sieben aus dem Uferwald auf und erreichten die Hochebene, eine baumlose, hügelige Landschaft, die langsam zu den entfernten Bergen hin anstieg. Hier und da stand öde und kahl ein Dickicht in der Wintersonne, und das Land war mit Heidekraut und Stechginster bewachsen. Die Hänge stiegen sanft an, und die Gefährten marschierten in gerader Linie nach Westen. Nur hin und wieder machten sie einen Umweg, um einem Felsen, einem Doraengestrüpp oder einer anderen Barriere auszuweichen. Nur zweimal stießen sie auf ein größeres Hindernis: Das erste war eine tiefe, breite Schlucht, die sich quer zu ihrem Weg von Nordwesten nach Südosten zog. Sie kletterten eine steile Seite hinab und auf den bewaldeten Grund, wo ein breiter Bach durch moosbewachsene Felsen plätscherte. Der Trupp nutzte die Gelegenheit, um die Feldflaschen mit dem klaren, sprudelnden Wasser aufzufüllen. Sie überquerten den Bach und kletterten an der anderen Seite wieder empor zur Hochebene. Die zweite Schwierigkeit war ein kleiner Berg, der steil in die Höhe ragte und ihnen den Weg versperrte. Sie marschierten drei Meilen nach Norden, bevor sie einen Einschnitt fanden, durch den sie das Hindernis überwinden konnten.
     
    Obwohl bereits Mitte November war, blieb es am nächsten Tag mild und windstill, und so marschierten sie bei gutem Wetter und kamen gut voran.
    An jenem Abend legten sie sich auf der windabgewandten Seite eines Hügels zum Schlafen nieder, sodass sie die Felsen vor der leichten Abendbrise schützten. Perry vermisste das fröhliche Lagerfeuer sehr, obwohl der Mond am Himmel stand und so viel Licht spendete, dass sie weit über die offene Ebene blicken konnten.
    In der Nacht wurde Perry von Anval geweckt, der dem Wurrling einen Finger auf die Lippen legte und flüsterte: »Langmesser leuchtet.« Perry schaute schweigend hin und sah, dass ein schwaches blaues Licht tief innerhalb des Runenjuwels matt flackerte.
    Mittlerweile war die ganze Gesellschaft wach und duckte sich in die Schatten der Felsen. Alle hielten mit gezogenen Waffen und angespannten Sinnen angestrengt Ausschau. Shannon Silberblatt flüsterte mit Kian, zog sich dann stumm zurück und kletterte geräuschlos zur Kuppe des Hügels empor, wo sein scharfes Ohr und Auge ihnen zum Vorteil gereichen mochte.
    Perry kniete auf dem Boden und lauschte angestrengt, um den Feind zu entdecken, doch weder hörte noch sah er irgendetwas. Langmesser steckte in der Scheide, sodass sein Licht nicht über die Hochebene leuchten und sie verraten konnte, aber hin und wieder zog Perry es vorsichtig ein kleines Stück heraus – einen Fingerbreit oder so – und schirmte das Leuchten mit den Händen ab, um nach der blauen Flamme zu schauen. Das Leuchten hielt eine Stunde an, wurde aber immer schwächer, bis Langmesser nur noch im fahlen Mondlicht leuchtete und die Gefahr offenbar vorüber war.
    Dann kam Shannon wieder herab. »Ich habe zwar nichts gesehen«, sagte er leise, »aber ich habe ein Unheil im Süden aus der Richtung gespürt, in der Darda Galion liegt. Vielleicht werden meinesgleichen die schändlichen Plünderer am Rande dieses verlassenen Waldes bald zum Kampf stellen.«
    Am folgenden Tag wanderten sie rasch über die weiterhin ansteigende Hochebene. Sie konnten jetzt die Berge sehen, und vor ihnen lag die Quadra, vier Gipfel, die höher als alle anderen waren. Einer dieser vier überragte auch noch die anderen drei. »Das ist der gewaltige Râvenor«, antwortete Borin auf eine Frage Perrys, »der größte Berg, den wir kennen. Mein Volk nennt ihn Sturmhammer wegen der unerwartet hereinbrechenden Stürme, die von seinen Hängen kommen. Wer in diese Böen gerät, kann leicht Schaden nehmen.« Borin starrte respektvoll auf die dunkelroten Hänge. »Obwohl in ihm jetzt Grg hausen, bin ich immer noch erpicht darauf, durch die Hallen und Kammern darin zu marschieren. Wenn wir das widerliche Gezücht daraus vertrieben und ihren Gestank aus dem Fels getilgt haben, werden wir daraus eine ebenso mächtige Festung machen wie früher.«
    Am nächsten Tag erreichte der Trupp das niedrige Vorgebirge. Fürst Kian führte sie zu einem alten Fußweg ein Stück weiter im Norden, und bald darauf

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