Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Stunde schliefen alle Rukhs, selbst derjenige, der Wache halten sollte.
    Anval gab Perry vorsichtig ein Zeichen, und sie krochen langsam und lautlos hinter ihren Felsen hervor, während Borin ebenso geräuschlos den Sims herabschlich. Beide Zwerge hielten ihre Axt bereit, und Perry zückte das flammende Langmesser. Auf Zehenspitzen schlichen sie durch die Reihen der schlafenden Rukhs. Als sie den Wächter passierten, stieß Borins Fuß gegen einen Kiesel, der mit einem Klacken in eine Spalte im Boden fiel, welches in Perrys Ohren laut wie ein Donnerschlag hallte. Sie erstarrten in ihrer Bewegung, und Perry richtete Langmessers Spitze auf das Herz des Rukhs, bereit, den Wachposten zu erstechen. Der Rukh stöhnte unruhig und wälzte sich herum, während der Kiesel in der Spalte verschwand und wieder Stille zurückließ, die nur vom Schnarchen des Gezüchts gestört wurde. Keiner der Rukhs wachte auf, und die Zwerge und der Wurrling verließen die Kaverne.
    Im Bodensaal angekommen, schob Perry Langmesser in die Scheide, um sein Licht zu verbergen, und lief mit den Zwergen hinter sich zur Steinbrücke über den Bach. Sie betraten die Brücke und überquerten den Wasserlauf. Doch bevor sie den nach Westen führenden Korridor erreichten, sahen sie Licht durch den Gang auf sich zukommen.
    Rasch ging das Trio hinter einem niedrigen Geländer aus behauenem Stein auf einer Seite in Deckung. Ein große Gruppe Rukhs marschierte in den Saal. Darum sind zehn Rukhs zurückgeblieben: um sich mit dieser Kompanie zu treffen, dachte Perry und sah zu, wie sie in die Mitte des Saals trabten und dort innehielten. »Wir sind gerade noch rechtzeitig aus der Kaverne gekommen«, flüsterte der Wurrling Borin zu. »Sie haben den Weg, den wir genommen haben, verschlossen wie eine Flasche mit einem Korken.«
    Vor ihren Augen kamen mehrere Rukhs aus der Kaverne getrottet und redeten mit dem neu eingetroffenen Hlök-Anführer, aber Perry und die Zwerge waren zu weit entfernt, um zu hören, was gesagt wurde. Doch zu ihrer Bestürzung fauchte der Hlök Befehle, und die Rukhs sprangen auf und bezogen vor allen Ein- und Ausgängen des Bodensaals Posten, auch vor dem Westportal. Dann wurden Boten losgeschickt, einer nach Osten, einer nach Westen und einer nach Süden. »Er schickt den anderen Hlök-Anführern Nachrichten«, zischte Anval. »Zweifellos wird auch Gnar über die ›Eindringlinge‹ in diesem Teil der Höhlen informiert. Kruk! Das macht es für uns noch schwieriger, die Dämmertür zu erreichen.«
    »Wie kommen wir an der Wache vor dem West-Korridor vorbei, ohne Alarm auszulösen?«, flüsterte Perry. Borin legte einen Finger auf die Lippen, um Schweigen zu gebieten, und huschte lautlos davon und in die Dunkelheit.
    Perry und Anval beobachteten den Wachposten, der unter einem uralten, noch von den Zwergen dort angebrachten Fackelhalter an der behauenen Wand stand. Minuten verstrichen und nichts geschah. Die Zeit schien sich unendlich in die Länge zu ziehen, und der Wurrling konnte keine Spur von Borin entdecken. Sie warteten weiter. Plötzlich schien es, als löse sich einer der Schatten hinter dem Wachposten von der Wand. Der Rukh wurde lautlos in die Dunkelheit gezogen. Perry hörte einen leisen, dumpfen Schlag, und dann zog Anval am Arm des Wurrlings und zischte: »Jetzt!«
    Rasch huschten sie an der Wand entlang und in den Gang. Borin trug den toten Rukh auf einer Schulter und warf den Leichnam in die erste Felsspalte. Dann flohen die drei Gefährten durch den Gang. Hinter ihnen blieb alles ruhig. Ihre Flucht war unbemerkt geblieben.
     
    Auf den nächsten vier Meilen blieb ihnen kaum Zeit zum Atemholen, so rasch wechselten sich Fliehen und Verstecken ab. Wiederholt sprangen die Gefährten in Spalten, Nischen und Seitengänge, um sich zu verbergen, wenn Hlöks und Rukhs ostwärts gelaufen kamen. Viele kleine Trupps und große Kompanien marschierten vorbei. Perry nahm an, dass sich die Nachricht von den »Eindringlingen« schon verbreitet hatte, und ihre Feinde sie nun jagten. Gewiss brannten die Rukhs darauf, sie zu töten.
    Schließlich näherten sich die drei Gefährten einem Raum, der in der Brega-Schrift der Ovale Saal genannt wurde. Wiederum fand das Trio den Weg versperrt vor, doch Anval bedeutete ihnen, Folgt mir, und sie gingen das enorme Wagnis ein, sich von Schatten zu Schatten an der Nordwand entlang zu tasten, vorbei an ihren Gegnern.
    Zeitweilig lagen sie lange Minuten da, ohne sich zu rühren, wenn einer oder mehrere

Weitere Kostenlose Bücher