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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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streng. »Wir müssen Herrn Perry und die anderen finden.«
    Auf ein Nicken Dureks schritt der Wurrling mit Rand auf der einen und Durek und Felor auf der anderen Seite sowie viertausend Äxten hinter sich vorwärts. Sie folgten Bregas Weg.
    Meile um Meile zog vorbei, und noch immer sahen sie keine Spur von Leben, weder freundlichem noch feindlichem. Sie sahen nur dunkle Spalten, schwarze Risse und gegrabene Tunnel, die in die kohlschwarzen Tiefen abzweigten. Zwirn führte sie unfehlbar durch dieses düstere Labyrinth. Die Äxte der Zwerge waren bereit, doch kein Feind tauchte auf. Die verstreichende Zeit schritt auf leisen Sohlen mit ihnen. Eine Stunde war verstrichen, dann eine zweite und dritte. Und sie marschierten zügig in die Tiefen Drimmenheims.
    Plötzlich warnte Felor: »Psst!«, und hob die Hand. Der Befehl wanderte schnell durch die Reihen. Die Armee hielt an, und es kehrte rasch Ruhe ein.
    In der Stille hörten sie weit entfernt das Gebrüll vieler Stimmen – ein Gezeter und Geheul –, aber sie konnten keine Worte verstehen. Vor sich im gewundenen Tunnel konnten sie den Widerschein von weit entferntem Licht erkennen.
    »Sie wissen nicht, dass wir hier sind«, zischte Durek. »Haltet die Waffen bereit! Vorwärts!«
    Das Heer setzte sich rasch wieder in Bewegung und rückte jetzt sogar im Laufschritt vor, um den Feind zu überraschen und unerwartet über ihn herzufallen.
     
    So eilten sie der Langen Halle entgegen, die kurz vor ihnen lag. Unterwegs hörten sie noch mehr Schreie – Kampfrufe, wie es schien –, deren Bedeutung sich im Widerhall unzähliger Echos verlor. Vor ihnen wurde das Licht heller, und plötzlich kamen drei Gestalten in ihr Blickfeld gerannt.

8
     
    Der silberne Ruf
     
    Zuerst glaubte Zwirn, die drei Gestalten, die ihm und der Armee entgegenstürzten, seien Rukhs, denn die Gesichter von Perry, Anval und Borin waren geschwärzt, und Perrys Sternsilberrüstung war unter seinem Hemd verborgen. Deshalb sah das anstürmende Trio ganz und gar nicht nach den Freunden und Kameraden aus, die Zwirn zuletzt am Argon gesehen hatte. Doch als sie sich der Vorhut näherten, sah Zwirn das flammende Schwert in der Hand des einen und die Zwergenäxte bei den anderen und auch die Zwergenlaternen, die sie trugen, und allein aufgrund dieser Gegenstände wusste er schon, dass sie keine Rukhs waren. Plötzlich ertönte eine Stimme, die er kannte, eine Stimme, die seinen Namen rief: »Zwirn! Zwirn!«
    »Das ist Herr Perry!«, rief Zwirn und rannte seinem Herrn entgegen.
    »Herr Perry! Herr Perry!«, rief er und weinte zugleich, denn als sich die Tore der Dämmertür lautlos geöffnet hatten und drinnen niemand aus dem Trupp von Kraggencor wartete, hatte Zwirn das Schlimmste befürchtet. Doch er hatte die Armee trotz seiner Ängste über Bregas Weg geführt. Hier waren Herr Perry und zwei Zwerge, sieben Meilen von der Tür entfernt, aber doch gesund und munter.
    Während die beiden Wurrlinge einander umarmten, rief Anval: »König Durek, wir werden von Grg verfolgt! Hundert oder mehr sind uns auf den Fersen!«
    »Felor!«, bellte Durek. »Äxte! Vorwärts!« Die Vorhut des Heeres stürmte in die Lange Halle.
    Das anstürmende Gezücht heulte voller Bestürzung, als Hunderte von Zwergen in die Halle liefen. Ein Teil der Rukhs stellte sich zum Kampf und starb. Manche wandten sich zur Flucht, wurden von hinten eingeholt und niedergemacht, doch wieder andere entkamen. Das Scharmützel war rasch vorüber und die Zwerge errangen in diesem ersten Gefechts des Krieges von Kraggencor einen überwältigenden Sieg.
    Nach der Schlacht, und bevor sie den Marsch nach Nordwesten fortsetzten, rief Durek Perry und seine Begleiter zu sich. Erst jetzt konnte Zwirn erkennen, dass die beiden Zwerge mit den geschwärzten Gesichtern tatsächlich Anval und Borin waren. Prinz Rand und Felor gesellten sich in den Kreis des kleinen Rats und knieten sich auf den Steinboden der Langen Halle. »Erzählt mir nicht die ganze Geschichte«, gebot Durek den dreien, »sondern berichtet einstweilen nur von den Grg vor uns auf dem Weg. Berichtet mir von Problemen mit Bregas Weg, um deretwillen wir unsere Strategie ändern müssten. Erzählt mir, wo Prinz Kian, Barak, Delk und Tobin sind. Und schließlich erwähnt alles, was Eurer Ansicht nach für unseren Feldzug von Bedeutung sein könnte und worüber ich nicht genug weiß, um danach zu fragen.«
    Anval meldete sich zuerst zu Wort. »Was die Grg angeht, so waren unsere Vermutungen richtig.

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