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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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entgegenzutreten –oder um von dort Ausfälle zu machen.«
    »Aber der Mustersaal liegt nah der Großen Tiefe!«, rief Perry müde und aufgebracht. »Beinah am Morgentor!«
    »Nichtsdestoweniger«, beharrte Borin, »ist er der beste Kampfplatz für unsere Legion, denn er wurde vor langer Zeit als Versammlungshalle gebaut, um ein Heer zur Verteidigung gegen Angreifer aufzustellen, welche die Große Tiefe überwinden würden. Er wird uns gleichermaßen gute Dienste leisten, wenn wir dort die Armee gegen die Grg in den Kavernen aufstellen. Wir müssen rasch dorthin marschieren, um uns den Vorteil der überlegenen Formation zu sichern.«
    »Aber was ist mit Fürst Kian, Shannon und Ursor?«, wollte Perry wissen, der die Antwort fürchtete. »Was werden wir ihretwegen unternehmen?«
    »Nichts«, erwiderte Prinz Rand mit hilfloser Stimme. »Wir können nichts tun, denn wir müssen so schnell wie möglich zum Schlachtfeld, um dort zuerst einzutreffen und die stärkste mögliche Formation einzunehmen, was die Rukhs zwingen wird, eine schwächere Position zu wählen. Wir können wegen drei Männern nicht das ganze Heer gefährden. Und wir können auch keinen Suchtrupp ausschicken, denn wie Ihr gesagt habt, sind die Yrm in großer Anzahl unterwegs, und ein kleiner Trupp Zwerge würde im Zuge dieser Mission ganz sicher überwältigt. Nein, wir müssen schnell zum Mustersaal gelangen und trotz allem hoffen, dass die drei dem Feind irgendwie entgehen können, bis wir siegreich sind.« Prinz Rand wandte sich mit zitternden Händen ab.
    Bei Rands Worten schien sich ein schweres Gewicht auf Perrys Herz zu legen, und er verzweifelte. »Ihr sagt, wir müssen sie aufgeben. Wir müssen doch noch eine andere Wahl haben.«
    »Wahl?«, bellte Durek, dessen Gesicht im Schatten der Kapuze lag. Seine Stimme klang grimmig. »Nein, wir haben keine Wahl. Jetzt ist keine Zeit des Wählens. Nein, unsere letzte Zeit der Entscheidungen war im Rat meiner Hauptleute an der Überlandstraßenfurt. Seitdem hat uns das Schicksal dieser Wahl entsprechend unseren Weg diktiert. Aber, Freund Perry, wir alle wussten, dass unser Weg uns in Gefahr bringen würde. Einige von uns würden mit dem Tod würfeln und verlieren. Dies stand von Vorneherein fest, denn das ist eines der häufigsten Schicksale im Krieg. Nein, Waeran, wir können unseren Freunden jetzt keine Hilfe schicken, denn auch ihr Schicksal steht fest, und ihre Zukunft ist so unabänderlich wie unsere.«
    »Aber sie alle aufzugeben, besiegelt ihr Schicksal, obwohl es sie noch nicht ereilt hat«, sagte Perry mit einiger Bitterkeit. »Indem wir nichts tun, unterzeichnen wir praktisch ihr Todesurteil. Und es hat schon viel zu viele unsinnige Tode gegeben: zuerst Barak, dann Delk und nun Kian, Shannon und Ursor.« Die Augen des Bokkers füllten sich erneut mit Tränen der Enttäuschung, und er schlug sich mit der Faust auf das Bein. »Und alles umsonst! Alles für eine Tür, die sich auch ohne unsere Hilfe öffnen ließ! Alles für eine unnötige Mission!«
    »Ja!«, sagte Prinz Rand mit zusammengebissenen Zähnen. Er sah Perry wütend an, denn der Wurrling erkannte ihre Lage nicht, oder er wollte sich ihr nicht beugen. Der Prinz sprang auf und lief aufgeregt hin und her. »Ja!«, knirschte er. »Alles für eine unnötige Mission! Aber eine, die unter allen Umständen versucht werden musste, denn wir wussten nicht, dass die Dämmertür der Zerstörungswut jener furchtbaren Kreatur widerstanden hatte. Die Tür war nicht beschädigt, aber dieses Wissen war uns verborgen. Es ist immer so, dass im Krieg unnötige Missionen aus Unwissenheit unternommen werden.
    Unwissenheit! Gute Menschen, Elfen und Zwerge sind ihretwegen gestorben. Diesmal könnte uns unsere Unwissenheit meinen Bruder gekostet haben. Schlimmer noch, sie könnte mein Volk einen König gekostet haben! Also sprecht mir gegenüber nicht von unnötigen Missionen, Waerling, denn es wird Zeit, dass Ihr endgültig begreift, was es heißt, ein Krieger zu sein, und dass der Krieg grausame Entscheidungen verlangt. Ihr scheint zu glauben, dass wir die Konsequenzen unseres Tuns nicht begreifen.
    Aber wir begreifen sie! Ja, wir lassen sie im Stich! Ja, es bedeutet ihren Untergang! Ja, das wissen wir!
    Doch Ihr seid es, der nicht zu begreifen scheint, was es hieße, etwas anderes zu tun! Diese Armee muss zusammengehalten werden, um der geballten Kraft der Yrm begegnen zu können. Sie darf nicht in Splittergruppen zerfallen, die nach nur drei Personen

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