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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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suchen. So zu verfahren, wäre dumm und würde den Keim des Scheiterns unserer gesamten Queste in sich bergen. Und unsere Aufgabe ist wichtiger als alles andere, ganz egal wer im Stich gelassen werden muss.«
    Wie Kristallscherben drang die schmerzhafte Wahrheit von Rands zornigen Worten in Perrys Herz, und der Wurrling erbleichte.
    »Haltet ein!«, protestierte Zwirn scharf, während er Anstalten machte, sich zur Verteidigung seines Herrn zu erheben. Nicht Rands Worte an sich erzürnten ihn, sondern vielmehr die zornige Arl, wie Rand sie Perry an den Kopf warf. »Es gibt keinen Grund, so…« Doch Zwirn wurde von einer schroffen Geste Bonns unterbrochen. Zwirn schwieg widerstrebend, die unausgesprochenen Worte grimmig für sich behaltend, während er sich angespannt zurücklehnte, bereit, Partei für Perry zu ergreifen, wenn es sein musste.
    Doch dann hörte Rand auf, wie ein eingesperrtes Raubtier auf und ab zu marschieren, und sah zum ersten Mal, wie beklommen Perry war. Der Prinz wurde nachgiebiger, und seine Stimme verlor seine Schärfe, als er sich wieder an den Bokker wandte. »Ach, Zeiten ohne Wahl! Wir haben keine Wahl, Perry, überhaupt keine. Und ich leide mit Euch, denn es ist mein Bruder, den wir zurück lassen. Ich wollte, es wäre anders, aber wir können nur hoffen, denn wir müssen uns sofort auf den Weg machen, das Heer gegen unsere Feinde aufzustellen.«
    Anval hatte der scharfen Rede des Prinzen zugehört und war trotz des rauen Tons, in dem er sie vorgetragen hatte, vollkommen einer Meinung mit dem Prinzen. Aber gleichzeitig hatte Anval auch die Qual in den Augen des Waeran gesehen. Der Zwerg beugte sich vor, legte Perry eine knorrige Hand auf den Unterarm und sagte: »Aye, Freund Perry, Ihr, ich, der Trupp, wir alle waren auf einer notwendigen und doch unnötigen Mission. Und nun verzweifelt Ihr, denn unsere Freunde werden vermisst und sind unbekannten Gefahren ausgeliefert. Nun denkt Ihr, das Opfer sei umsonst gewesen. Aber gebt gut Acht: Nur in Kindermärchen sind alle guten Unternehmungen erfolgreich. In der echten Welt hingegen sind schon viele verzweifelte und richtige Missionen gescheitert oder wurden einfach vereitelt. Merkt Euch dies: Alle Krieger, die auf solche Schwierigkeiten stoßen und dennoch überleben, müssen lernen, sich dieser Wahrheit zu stellen und trotz unvorhergesehener Rückschläge weiterzumachen.
    Ich habe einmal zu Euch gesagt, dass Ihr ein Krieger werden müsst. Und Ihr seid einer geworden. Aber Zeiten wie diese stellen einen Krieger auf die Probe, und er muss so stark sein wie gehämmertes Eisen. Wir leben, und das gilt vielleicht auch für unsere verschollenen Gefährten. Aber wir müssen auf jeden Fall weitermachen und Krieg gegen die Grg führen, denn das ist der eigentliche Grund, warum wir hier sind.« Anval verstummte, drehte sich um und sah seinen König erwartungsvoll an.
    Durek schlug seine Kapuze zurück und stimmte mit belegter Stimme zu: »Obwohl es mir zutiefst widerstrebt, unsere Kameraden von den Grg jagen zu lassen, hat Prinz Rand ebenso Recht wie Anval. Wir müssen so schnell wie möglich zur Kriegshalle an der Großen Tiefe, um gegen die Grg zu kämpfen. Gnar wird bald wissen, dass wir hier in den Kavernen sind, und seine Truppen sammeln, um gegen uns anzutreten. Wir müssen so aufgestellt sein, dass wir unsere Stärke nutzen können, denn die Zahl unserer Gegner könnte in der Tat sehr groß sein. Doch hört auf meine Worte, Freund Perry: nach unserem Sieg werde ich Suchtrupps aussenden, die nicht eher ruhen werden, bis sie unsere Freunde gefunden haben. Jetzt aber muss dieses Heer zur Kriegshalle und unsere stärkste Formation einnehmen.«
    Perry stellte sich schließlich der grimmigen Wahrheit, auch wenn sein Herz voller Trauer blieb, und er nickte bedächtig, während Durek die entsprechenden Befehle gab. Die Armee setzte sich wieder in Bewegung und drang in raschem Tempo auf dem Weg nach Nordosten tiefer in Kraggencor ein.
    Borin führte das Heer zum Bodensaal. Als sie zum Schwarzen Fall kamen – dem acht Fuß breiten Spalt im Boden –, überwand Perry wiederum seine Furcht und sprang mit einem weiten Satz darüber hinweg, diesmal mit weniger Zögern, doch Zwirn wartete lange, während andere den Spalt überquerten, da er all seinen Mut für den weiten Sprung über den klaffenden Spalt zusammennehmen musste. Schließlich reihte sich der Bokker in die Schlange der Krieger ein und übersprang den Riss mühelos, als er an der Reihe war. Perry

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