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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ebenfalls fünf Packtiere folgten. Nach Norden kamen sie durch die gewundene Schlucht, während es Mittag wurde und die Sonne ihren Zenit überschritt.
    Sie waren schon vier Stunden geritten, und die Sonne sank bereits, als Aravan die Hand hob. »Der Stein wird kalt!«, rief er den anderen zu.
    Sie ritten weiter, und Faerils Herz hämmerte heftig, bis ihr etwas einfiel. »Es ist Tageslicht«, rief sie. »Da haben wir doch wenig zu befürchten.«
    »Aye, Faeril«, bestätigte Aravan. »Es wird keinen Angriff geben, es sei denn, sie hätten Menschen bei sich, was aber sehr unwahrscheinlich ist.«
    Sie ritten weiter und kamen an einer breiten, dunklen Spalte vorbei, die in der östlichen Felswand klaffte. »Das«, sagte Aravan und deutete darauf, »wird ihr Schlupfwinkel sein.«
    Faeril spähte in den dunklen Spalt, aber er war ebenfalls verschlungen und sie konnte nichts erkennen. »Wie weit sind wir gekommen?«
    »Etwa sieben Werst.«
    »Einundzwanzig Meilen«, rechnete Faeril nach. »Dann ist das die Stelle, wo sich der Ghül und das Helross versteckt haben, als Urus sie sah. Und wohin die Rukhs und Hlöks gestern Nacht geflohen sind.«
    »Aye, Faeril, ich glaube, damit habt Ihr recht.«
    Sie ritten an dem Spalt vorbei, und Aravans Stein wurde wärmer, als sie sich davon entfernten.
    »Ich habe das Gefühl, als hätten wir eine Aufgabe nicht zu Ende geführt«, bemerkte Faeril. »Ein Pestloch, das ausgeräuchert und verstopft werden muss.«
    »Vielleicht, Kleine. Aber die Rüpt sind jetzt führerlos, und daher längst keine so große Bedrohung mehr. Ohne Anleitung werden sie sich in den Bergen verstecken und untereinander streiten.«
    »Meint Ihr, dass die Überfälle aufhören werden, Aravan?«
    »Nein, Faeril, es wird weitere Überfälle geben, aber weit seltener und mit viel weniger Erfolg. Denn ohne einen listigen Verstand, der die Brut führt, haben Reisende, Siedler und Stadtbewohner weit weniger zu fürchten.«
    Sie trotteten vier Stunden weiter nach Norden, bis sie schließlich den Pass erreichten und die Schlucht hinter sich ließen.
    Sie bogen nach links ab, nach Westen, in Richtung Hyree. Obwohl sie noch eine Stunde Tageslicht hatten, legten sie auch keine Rast ein, als die Dämmerung einbrach, denn sie wollten mehr Abstand zwischen sich und den Schlupfwinkel der Rukhs bringen.
    Also ritten sie weiter, folgten dem gewundenen Pass zwischen den Taläk-Bergen, während die Sterne am Himmel funkelten. Der Mond ging auf, und die Strahlen der gelben Kugel warfen lange Schatten. Als würden sie von den fahlen Strahlen angetrieben, trotteten die achtzehn Kamele folgsam nach Westen.
     
    Schließlich schlugen sie mitten in der Nacht ihr Lager auf, im Pass, etwa siebzehn Werst von dem Schlupfloch entfernt. Das waren gut fünfzig Meilen.
    Während Riatha den Verband um Aravans Wunden wechselte, betrachtete Urus Riathas Karte im Licht des Lagerfeuers. »Heute haben wir gut siebzig Meilen zurückgelegt. Dieses Tempo können die Kamele nicht lange durchhalten.«
    Aravan stöhnte. »Ich auch nicht, Urus. Oder vielmehr, mein Hintern kann das nicht.«
    Riatha befestigte Aravans Bandagen und wandte sich dann zu Urus.
    »Wir werden in den nächsten Tagen nicht annähernd so hart reiten«, fuhr der Elf fort und rollte den Ärmel seines Wamses herunter. »Jetzt, da wir die Schlucht hinter uns gelassen haben.«
    Urus knurrte. »Es sind noch einhundertfünfzig Meilen bis zum Ausgang des Passes, und dann, schätze ich, gut eintausend bis zum Hafen von Khalish.«
    »Zieh dein Hemd aus, chieran«, befahl Riatha.
    Urus band sein Wams auf und zog es sich über den Kopf.
    »Aye«, antwortete ihm Aravan. »In etwa einem Monat sollten wir die Avagon-See erreichen.«
    Urus nickte zustimmend, während Riatha die Bandage an der Schulter des Baeron entfernte. Nur noch ein hellrosafarbener Strich verriet, wo Urus verwundet worden war. An den beiden anderen Stellen, an Handgelenk und Rippenkasten, zeigte sich nicht einmal eine Narbe. »Deine Verletzungen sind gänzlich verheilt, Urus!«, stieß Riatha staunend hervor.
    Urus grinste. »Das ist meine Natur, Geliebte.«
    Riatha wandte sich wieder an Aravan, reichte ihm Salbe und Verbände und zog ihr Wams aus. Während der Elf sie behandelte, sagte er: »Morgen werden du und Faeril die Kleidung anlegen müssen, die wir unter der Beute in der Moschee gefunden haben. Urus und ich werden uns ebenfalls verkleiden. Sollten wir auf Soldaten stoßen, so werden sie nicht merken, dass wir etwas anderes

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