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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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seinen Speer mit, einen Krug mit Öl und einen schweren Vorschlaghammer. Damit ging er zu dem dritten Gebäude. Ein stechender, fauliger Gestank hing in der Luft, und er hörte das Kreischen eines wütenden Tieres hinter den verschlossenen Toren. Er zog die Doppeltür weit auf, ließ die Sonne hinein; der wütende Schrei verstummte augenblicklich - das Helross starb und zerfiel zu Staub.
    Aravan umfasste sein Amulett und nickte. Der Stein war warm. Er ging zum Haupteingang der Moschee und stieß das zweite Portal weit auf - es flog mit einem metallischen Dröhnen gegen die Steinmauer.
    Aravan schritt hinein, an den Knochen des toten Troll vorbei in die Haupthalle, die jetzt in hellem Sonnenschein lag. Er ging zu dem nördlichen Bogengang und sammelte aus Staubhaufen die stählernen Wurfmesser ein, die er sich in den Gürtel schob.
    Dann trat er auf das Podest, ging die Wendeltreppe hinab und betrat die Kammer des Todes, wo Stoke lag. Er rammte Krystallopyr in Stokes Körper. Die kristallene Spitze brannte sich durch das Herz des Feindes. Dann riss er die goldene, mit stählernen Messern gespickte Stange aus der Leiche und zertrümmerte sie mit dem Vorschlaghammer auf dem Steinboden. Er schleppte die Trümmer der Holztür in die Mitte des Raumes, schleuderte Stokes Überreste darauf, goss Öl darüber und setzte den Haufen in Brand. Das trockene Holz fing sofort Feuer und brannte lodernd. Stokes Leichnam wurde von den Flammen verzehrt. Die Hitze war sengend. »Mögest du für immer in der Hölle brennen«, stieß Aravan zwischen den Zähnen hervor.
    Als er dem Inferno den Rücken kehrte, packte er den Schädel des Ghülk an den Haaren, hob den mit Widerhaken besetzten Speer auf und stieg die Wendeltreppe wieder hinauf ans Tageslicht. Im selben Augenblick verbrannte die Sonne den Schädel des Ghülk zu Staub, und der stählerne, mit Stacheln besetzte Kragen fiel klappernd zu Boden.
    »Jetzt, Gwylly, ist es vollbracht!«
     
    Als Aravan zu den Gefährten zurückkehrte, gab er Faeril die Wurfmesser zurück, warf den Stahlkragen und den Speer des Ghülk, den er in zwei Stücke zerbrochen hatte, vor den Scheiterhaufen und sagte: »Die Waffen und die Rüstung seines Feindes sollten zu seinen Füßen liegen.«
    Faeril drückte Gwylly weinend seine Schleuder in die Hand, mit einer silbernen Kugel beladen. Dann goss sie duftendes Öl über die Seide, das Satin und das Holz.
    Schließlich war alles bereit. Faeril gab ihrem Bokkerer einen letzten Kuss. »Ich liebe dich, Gwylly«, flüsterte sie mit vor Gram erstickter Stimme.
    Sie trat zurück, und Urus, der vier Fackeln in den Händen hielt, gab jedem der drei anderen Gefährten eine davon.
    Sie stellten sich in den vier Himmelsrichtungen vor dem Scheiterhaufen auf und zündeten ihn weinend an.
    Mit ihren silbernen Stimmen sangen Riatha und Aravan Gwyllys Seele in den Himmel hinauf.
     
    Sie ritten durch das Haupttor, eine lange Reihe von Kamelen im Schlepptau. Als sie unter dem Torbogen hindurchritten, segelte eine weiße Taube über sie hinweg und flog nach Norden. »Ein Omen für eine sichere Reise«, murmelte Aravan. »Hoffen wir, dass es stimmt.«
    Sie ritten über die Straße auf die Schlucht zu. Kurz bevor sie darin verschwanden, wandte sich Faeril, die vor Aravan auf einem notdürftigen Sattel saß, zu der Moschee herum. Eine graue Rauchsäule erhob sich in den Himmel und schimmerte golden, als sie aus dem Schatten der Berge in die Strahlen der Morgensonne hinaufstieg.
    Tränen verschleierten Faerils Blick, als sie flüsterte: »Steig auf, mein Liebster, steig auf zu Adon - auf den goldenen Schwingen des Feuers.«

21. Kapitel
     
    REISEN
     
    Winter bis Frühherbst, 5E990 (Gegenwart)
     
    Sie ritten nach Norden durch die Schlucht, deren Felswände sich rechts und links steil erhoben und sie einengten. Obwohl die Schlucht sich wand, scharf nach rechts und links abbog, kamen sie zügig voran, denn sie wollten diesen Schlund hinter sich lassen, bevor die Nacht anbrach, was noch etwa neun Stunden dauerte. Der Ausgang des Passes lag etwa vierzig Meilen vor ihnen. Meist ritten sie schweigend, die Reiter in Gedanken versunken, obwohl ab und zu ein Kamel eher beiläufig protestierte. Es waren insgesamt achtzehn Kamele, von denen fünfzehn mit leichter Fracht beladen waren. Drei trugen Reiter, aber alle führten Wasser mit sich. Aravan ritt mit Faeril an der Spitze. Ihnen folgten fünf Lastkamele, dann kam Riatha, dann wieder fünf Lastkamele, und als Letzter ritt Urus, dem

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