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Mittagessen Nebensache

Mittagessen Nebensache

Titel: Mittagessen Nebensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Mittagessen? O nein, mein
Lieber! Du selbst sagst ja ständig — Mittagessen Nebensache! Komm Susan!« Sie
zerrte mich mit sich fort. »Jetzt möchte ich bloß wissen, warum Ruth so komisch
war. Sollte sie auf Emily böse sein? Aber sie hat sie doch sonst immer so
reizend gefunden.«
    »In
Miss Adams’ Stall findet sie sie vielleicht weniger reizend«, wagte ich zu
bemerken. »Nun, wir werden es ja bald erfahren.«
    Von
Miss Adams erfuhren wir nichts. Sie stand im Laden, und ein Maorimädchen
verlangte gerade: »Ein Pfirsich, bittä ... ihn in
Büchse.« Larry sprudelte sofort heraus: »O Tantchen ,
es ist einfach wundervoll! Wo haben Sie sie gefunden? Ist sie im alten Stall?
Ich kann es gar nicht erwarten... «
    Zu
unserer Überraschung setzte Tantchen ein eisiges
Gesicht auf. »Ich habe nicht die leiseste Idee, wovon Sie sprechen, Larry. Aber
wenn Sie Ruth suchen, sie ist im Stall.«
    Hinter
ihrem Kneifer aber funkelten ihre Augen auf eine Art, die wir nur zu gut
kannten. Außerdem saß der Klemmer etwas schief auf Tantchens schöner Nase, und das war ein sicheres Zeichen dafür, daß es in ihrem Innern
stark arbeitete. Jedenfalls verstanden wir den Wink und verschwanden ohne ein
weiteres Wort.
    Ruth
saß im alten Stall auf einer Kiste und fütterte Emily mit Möhren.
Wahrscheinlich hoffte sie, das unberechenbare Tier auf diese Weise ruhig halten
zu können. Aber es war zwecklos — in dem Moment, in dem Larry auftauchte,
ertönte ein lautes und weithin vernehmbares >Mäh-äh-äh< in jenem
durchdringenden Sopran, den Emily stets in Augenblicken akutester Hysterie
verwendete. Im nächsten Augenblick machte sie einen gewaltigen Satz auf die Tür
zu und warf dabei Ruth mitsamt der Kiste um.
    Die
nun folgende Szene würde nicht rührender und nicht dramatischer verlaufen sein,
wenn Larry ihr Lieblingstier erst unter dem bereits gezückten Messer des
Schlachters hervorgezogen hätte. Als die stürmische Begrüßung überstanden war,
hockten wir uns zu dritt auf die Kiste, während Emily zu unseren Füßen lag. Sie
keuchte schwer, aber anscheinend nicht nur vor Aufregung, sondern weil ihre
körperliche Fülle ihr ebenso schwer zu schaffen machte. »Und nun erzählen Sie,
meine Liebe«, drängte Larry. »Wie, um alles in der Welt, ist Emily hierhergekommen?
Gelaufen ist sie bestimmt nicht, sie kann ja jetzt schon kaum einen Schnaufer tun.«
    »Nein,
gelaufen ist sie nicht. Ich habe sie in Miss Adams’ Lieferwagen hergebracht.«
    »Im
Lieferwagen...?« stammelte Larry fassungslos. »Warum? Wie denn? Wann? Nun schießen
sie endlich los!«
    »Nur
langsam! Zunächst Ihre erste Frage — warum. Weil sie verkauft und vermutlich
geschlachtet werden sollte. Das >Wie< ist einfach beantwortet: Sie war
halb wahnsinnig vor Angst und folgte mir sofort. Und woher und wann: von Mr. Richards’
Pferch, und zwar heute nacht .«
    » Heute nacht ? Aber warum haben Sie mich denn nicht gleich
angerufen? Wie haben Sie sie eigentlich gefunden? Erzählen Sie von Anfang an.«
    »Also
gut. Ich hatte zufällig erfahren, daß Mr. Richards heute Schafe in die Konservenfabrik
schickt... «
    »In
die Konservenfabrik? Oh, dieser gemeine Lump! Entschuldigen Sie, wenn ich Sie
unterbrochen habe, aber dieser Gedanke macht mich einfach rasend.«
    »Ich
fuhr also die Seitenstraße zu seinem Sammelpferch entlang. Das war weiter kein
Problem, weil die Wilsons ohnehin verschiedene Dinge bestellt hatten und darum
Miss Adams’ Benzin nicht unnötig verplempert wurde. Ich wollte ganz einfach
einmal privat nach dem Rechten sehen. Natürlich hatte ich keine Ahnung, daß
Emily verschwunden war, aber mir war zu Ohren gekommen, daß hier gelegentlich
Schafe abhanden kommen sollen. Glücklicherweise
befand sich niemand draußen auf den Weiden, die Richards waren an anderer Stelle
damit beschäftigt, Schafe auszumustern. Ich stieg also aus und trat an den
Zaun. Nicht, daß ich die Ohrenzeichen besonders gut auseinanderhalten könnte,
obwohl ich Ihre inzwischen kenne — aber plötzlich hörte ich Emilys Stimme. Sie
wissen ja, Emily blökt anders als ein normales Schaf...«
    Wir
nickten. Und ob wir das wußten!
    »Sie
hatte mich entdeckt und suchte sich verzweifelt einen Weg zu mir zu bahnen. Sie
hielt sich etwas abseits von der dichtgedrängten Herde und machte einen
jämmerlichen Eindruck. Am liebsten hätte ich sie gleich mitgenommen, aber
Richards hätte jeden Augenblick zurückkommen können. Ich mußte also bis zum
Dunkelwerden warten.«
    »Himmel,
das klingt ja

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